iPhone 17 Pro Max

Neben dem ultradünnen «iPhone Air» oder dem kräftig aufgebohrten «normalen» Modell wirken das neue «Pro» und das «Pro Max» der iPhone-17-Familie eher unspektakulär. Doch beim genaueren Hinsehen zeigt sich auch heuer wieder schnell: Die Summe der Verbesserungen ergibt ein deutlich stärkeres Gesamtpaket. Aber der Reihe nach: Wir haben das neue iPhone 17 Pro Max über die vergangenen Wochen ausführlich auf Herz und Nieren getestet. Folgend unser Testbericht.

Stefan Rechsteiner

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Inhaltsverzeichnis

  1. Design: Aluminium statt Titan

  2. Leistung: A19 Pro + Vapor Chamber + Akku

  3. Kameras: Triple Fusion Camera und Center Stage Selfies

  4. Weiteres

  5. Fazit

Design: Aluminium statt Titan

Am augenscheinlichsten sind Neuerungen freilich immer dann, wenn sie mit blossem Auge sofort sichtbar sind. Und in Sachen Design hat Apple den neuen iPhone-Pro-Modellen einige spendiert: Die offensichtlichsten befinden sich auf der Rückseite. Aus der Kamera-«Insel» ist ein Kamera-«Plateau» geworden. Statt quadratisch in der oberen linken Ecke erstreckt sich die Erhöhung für Kameras, Blitz und 3D-Laser («LiDAR») nun über die ganze Breite des Geräts. Somit unterscheidet sich die neue iPhone-17-Pro-Linie markant von ihren Vorgängern. Die andere Neuerung befindet sich gleich darunter: Durch das neue Unibody-Gehäuse ergibt sich auf der Rückseite ein Zwei-Ton-Design aus Metall und Glas.

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«Unibody» dürfte den einen oder anderen macprime-Lesenden noch ein Begriff sein – Apple begann Ende der Nullerjahre damit, ganze Geräte-Gehäuse aus einem einzigen Stück Aluminium zu fräsen. Dieser «Unibody» genannte Fertigungsprozess kam damals zuerst beim im Herbst 2008 vorgestellten MacBook Pro zum Einsatz (unser Review von damals) – jetzt setzt Apple auch beim iPhone 17 Pro und iPhone 17 Pro Max auf diesen Ansatz.

Nach einer Handvoll Jahren mit anderen Legierungen setzt Apple bei den diesjährigen Pro-Modellen wieder auf ein Gehäuse gänzlich aus Aluminium – nicht einfach herkömmliches, sondern Apples «7000-Series Aluminium». Diese Abkehr von einem «Premium-Metal» wie zuletzt der Titan- oder davor der Edelstahl-Legierungen kann als Rückschritt betrachtet werden – die Wahl indes hat technische Vorteile.

Übrigens bestand auch zu Titan- und Edelstahl-Zeiten das Gehäuse im Innern des Geräts unter der sichtbaren Legierung schon «nur» aus Aluminium.

Das Zwei-Ton-Design auf der Rückseite ergibt sich durch den Einsatz eines «Ceramic Shield»-Glases in einer grossen Aussparung des Alu-Gehäuses. Dass dort Glas verwendet wird und nicht durchgängig Metall, hat den einfachen Grund, dass mit einer metallenen Rückseite beispielsweise induktives Laden mit «MagSafe» nicht möglich wäre. Diese Design-Entscheidung ist visuell ungewöhnlich für ein iPhone und bedarf sicherlich Gewöhnung. Aber wie es so schön heisst: «De gustibus (et coloribus) non est disputandum» – über Geschmack (und Farben) kann man nicht streiten.

À propoz Farben: Erstaunlicherweise gibt es das diesjährige Pro-iPhone erstmals nicht in einer schwarzen Ausführung. Verfügbar sind neben einem neutralen «Silver (Silber)» die beiden sehr kräftigen Farben «Deep Blue (Tiefblau)» und «Cosmic Orange». Wobei Letzteres sehr auffällig und Ersteres vielleicht bei einigen als Ersatz für das fehlende Schwarz durchgehen kann.

Jüngst machten im Netz vor allem Berichte über die anscheinend lausige Kratzfestigkeit des neuen Alu-Gehäuses die Runde. Schnell sei ein Missgeschick passiert, und dann werde vor allem an den Kanten – etwa jenen des Kamera-Plateaus oder an den Rändern des Geräts – die eloxierte Beschichtung abgetragen. Bei den helleren Geräten (wie etwa unserem Testgerät in «Silver (Silber)») ist das nicht sofort sichtbar, bei den dunkleren Farben hingegen fällt das durchscheinende grau-silberne Aluminium schnell auf.

Es existieren Verschwörungstheorien, wonach es aus genau diesem Grund in diesem Jahr kein schwarzes Pro-iPhone gibt – bei einem solch dunklen Gerät wären die Kratzer auf dem grauen Aluminium darunter noch besser sichtbar. Gegen diese Konspiration spricht jedoch, dass ja auch «Tiefblau» eine sehr dunkle Farbe ist und Apple diese im Angebot hat.

Da Aluminium aber auch weicher ist als Titan – vor allem auch weicher als die von Apple in den letzten beiden Generationen verwendete, noch härtere Titan-Alu-Legierung –, ist das neue Gehäuse anfälliger auf einen Hick. Fällt das Gerät auf einen harten Untergrund, entstehen also eher Dellen oder gar abgeplatzte Stellen und Kerben, als dies noch bei den Titan-Gehäusen der Fall war.

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Ein Vorteil von Aluminium ist, dass es leichter ist als Titan. Zusammen mit der Unibody-Bauweise, die im Gehäuse zusätzlichen Platz schafft, konnte Apple in den neuen iPhone-17-Pro-Modellen grössere Akkus unterbringen. Das geringere Gewicht des Aluminiums gleicht diesen Zuwachs teilweise aus. Insgesamt sind die neuen Pro-iPhones jedoch etwas schwerer und klobiger (da etwas dicker und höher) als die Modelle vom letzten Jahr. Im Vergleich zum bisher schwersten Pro-Max-iPhone – dem iPhone 14 Pro Max von 2022 mit 240 Gramm – fällt das neue iPhone 17 Pro Max aber mit 231 Gramm immer noch leichter aus. Es liegt damit genau zwischen dem 240-Gramm-schweren 14er und den beiden letzten Generationen «15 Pro Max» und «16 Pro Max» mit 221 respektive 227 Gramm.

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iPhone 15 Pro Max (links) und neues iPhone 17 Pro Max (rechts) (macprime / Stefan Rechsteiner)

Ein noch ausschlaggebenderer Grund für den erneuten Einsatz von Aluminium als Gehäusematerial ist aber, dass es 20-mal wärmeleitfähiger ist als Titan. Es ist integraler Bestandteil des neuen Wärmemanagementsystems des iPhone 17 Pro Max. Dazu gleich mehr.

Eine weitere willkommene Neuerung am frischen 17-Pro-Design sind die Geräte-Kanten. Seit der iPhone-12-Familie von 2020 setzte Apple – im Vergleich zu den sehr abgerundeten Seiten der Modelle davor – auf relativ scharfe, eckige Kanten, ähnlich damals den «iPhone 4»- bis «5s»-Modellen der frühen 2010er-Jahre. Nach fünf Generationen werden die Kanten nun wieder spürbar sanfter, wenn auch nicht ganz so «fast-rund» wie noch beim iPhone 11 und dessen Vorgängern. Der Autor dieses Testberichts hatte über die vergangenen Jahre seine Freude an den schärferen Kanten der letzten Generationen, sieht aber auch grossen Gefallen an der jetzigen Neuerung – das schwerere und grössere Gerät lässt sich so angenehmer länger in den Händen halten.

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Im «echten Leben» auffallender als auf dem Foto: iPhone 17 Pro Max (oben) mit abgerundeteren Kanten als das iPhone 15 Pro Max (unten) (macprime / Stefan Rechsteiner)

Leistung: A19 Pro + Vapor Chamber + Akku

Zum neuen iPhone-Pro-Chip «A19 Pro» lässt sich eigentlich nur wenig sagen: Er ist noch leistungsfähiger als seine ohnehin schon eindrücklichen Vorgänger. Noch mehr Performance, noch effizienter – Apple treibt die Innovation hier stetig voran. Auch der A19 Pro erreicht Benchmark-Werte, die deutlich über denen der Konkurrenz liegen. In der Praxis bedeutet das noch mehr Leistung für rechenintensive Aufgaben wie Foto- und Videobearbeitung, Exporte und Gaming.

Um doch noch etwas auf die Spezifikationen einzugehen: Der neue Chip verfügt über eine schnellere CPU mit sechs Kernen (weiterhin zwei auf Hochleistung und vier auf Effizienz getrimmte Kerne) sowie über eine neue GPU mit sechs Kernen – und erstmals besitzt jeder Kern der Grafikeinheit sogenannte «Neural Accelerators».

Die Neural Accelerators in der GPU des A19 Pro sind spezielle Kerne, die KI-Berechnungen direkt in der Grafikeinheit ausführen. Zusammen mit der NPU «Neural Engine» (und der CPU) bildet die aufgebohrte GPU quasi ein KI-Dream-Team: Während die Neural Engine komplexe KI-Algorithmen sehr schnell verarbeitet (z. B. Bild- oder Spracherkennung), übernehmen die Neural Accelerators in der GPU KI-Berechnungen, die vor allem direkt mit Grafik oder Rendering zusammenhängen – beispielsweise Echtzeit-Filter, Bildverbesserungen oder KI-gestützte Effekte in Spielen. In Kombination sorgen diese Komponenten dafür, dass KI-Aufgaben direkt auf dem Gerät («On-Device AI») noch schneller und effizienter ablaufen. Gleichzeitig kann die GPU weiterhin normale Grafikberechnungen ausführen, und die CPU kann sich vorwiegend auf klassische Aufgaben und die Steuerung des Systems konzentrieren.

A19-Pro-Benchmarks

In unseren eigenen Tests mit «Geekbench 6» erreicht das iPhone 17 Pro Max (1 TB) beim CPU-Test Single-Core-Werte um 3600 und Multi-Core um 9400 Punkte und im GPU-Test um 45’500 Punkte. Das vorletztjährige iPhone 15 Pro Max (1 TB; 2023) erreichte im CPU-Single-Core-Test um 2900 und Multi-Core um 7000 Punkte, bei der GPU um 27’500 Punkte. Das iPhone 14 Pro (1 TB) von 2022 erreichte im CPU-Single-Core-Test um 2650 und Multi-Core um 6900 Punkte, bei der GPU knapp 23’000 Punkte.

In Kombination mit dem neuen Unibody-Design und dem überarbeiteten Wärmemanagementsystem liefert der A19 Pro die bislang höchste und vor allem auch beständigste Leistung in einem iPhone. Möglich macht dies insbesondere eine erstmals in einem iPhone eingesetzte «Vapor Chamber (Dampfkammer)». Dieses Kühlsystem kommt bereits in einigen High-End-Android-Smartphones zum Einsatz – ist also an sich nichts brandneues.

Die Dampfkammer macht die Wärmeabfuhr deutlich effizienter als die bislang verwendeten Graphitpads.

Die Funktionsweise einer Vapor Chamber ist im Prinzip einfach: In einer versiegelten Kammer befindet sich Wasser. Durch den Kontakt der Kammer zur Hitze der Chips verdampft das Wasser – dank des Vakuums in der Kammer bereits bei relativ niedrigen Temperaturen von etwa 30 °C. Der Dampf breitet sich aus und verteilt die Wärme grossflächig über die gesamte Kammer. In kühleren Bereichen der Kammer kondensiert der Dampf wieder zu Flüssigkeit und fliesst zurück, wo er erneut verdampft. Auf diese Weise wiederholt sich der Kreislauf automatisch, und die Hitze wird schnell und gleichmässig verteilt.

Vapor Chambers sind extrem dünn – je nach Ausführung sogar dünner als ein Blatt Papier. Damit die Kammer unter dem Vakuum nicht zusammenbricht, ist ihre Oberfläche an vielen Stellen eingedrückt, wodurch in der Kammer quasi kleine Säulen entstehen. Diese sorgen nicht nur für Stabilität, sondern leiten auch das kondensierte Wasser zurück in die heissen Zonen, wo es erneut verdampft. Das System arbeitet vollständig passiv, ohne bewegliche Teile oder zusätzliche Energiezufuhr.

In der Vapor Chamber der neuen iPhone-Pro-Modelle befindet sich nur ein kleiner Tropfen «entionisiertes» Wasser – also fast reines H₂O ohne die typischen Mineralien des Leitungswassers.

Die Wärmeverteilung durch die Dampfkammer harmoniert mit dem neuen Unibody-Design. Durch die hohe Wärmeleitfähigkeit des Aluminiums wird überschüssige Hitze effektiv über das Gehäuse nach aussen abgegeben.

Das ist nicht nur Marketing-Blabla von Apple: Die Effektivität des neuen Wärmemanagementsystems ist deutlich spürbar. Während sich bei den letzten beiden iPhone-Pro-Modellen bestimmte Stellen des Geräts unter dessen Volllast besonders stark erhitzten – sodass genau erspürt werden konnte, wo der A17 Pro bzw. A18 Pro verbaut war – verteilt sich die Wärme beim iPhone 17 Pro Max nun über die gesamte Rückseite. Auch das neue iPhone kann warm werden, aber die Verteilung ist deutlich komfortabler als bei den früheren unangenehm heissen Stellen.

Die fühlbare Temperatur des Geräts ist das eine. Einen weiteren positiven Effekt hat das neue Wärmemanagementsystem auf die Leistungsfähigkeit des A19 Pro – Stichwort: «Thermal Throttling».

Wenn das iPhone rechenintensive Aufgaben erledigt – seien es aufwendige Renderings und Exporte, komplexe KI-Workflows oder grafikintensive Spiele – erwärmt sich der Chip schnell und wird irgendwann zu heiss. An diesem Punkt drosselt er seine Leistung automatisch, um eine Überhitzung zu vermeiden. Darunter leidet natürlich die Performance: Der Chip arbeitet nicht mehr mit voller Geschwindigkeit, es kommt zu Rucklern oder Aussetzern. Eigentlich könnte der Chip länger, aber es ist ihm zu heiss. Die Dampfkammer sorgt dafür, dass der Chip weniger schnell überhitzt und somit über längere Zeit konstant hohe Leistung liefern kann. Es kommt deutlich seltener zu einer Leistungsdrosselung durch Überhitzung – oder eben: «Thermal Throttling».

Kurz gesagt: Die Vapor Chamber macht das neue iPhone-Pro nicht nur leistungsfähiger, sondern auch angenehmer im Alltag – besonders für Nutzende, die viel spielen oder sonst anspruchsvolle Anwendungen verwenden. Das clevere Wärmemanagementsystem aus Dampfkammer und strategisch aufgebautem Aluminium-Gehäuse ermöglicht laut Tests beständigere Höchstleistungen bei den neuen Pro-iPhones. Und im Alltag zeigt sich: Unter Last werden die Geräte zwar weiterhin warm, aber die Wärme konzentriert sich nicht mehr unangenehm auf eine heisse Stelle.

Das folgende Video von «Know Arts» zeigt die Funktionsweise und auch die Herstellung einer «Vapor Chamber» (wenn auch eine von einem Apple-Konkurrenten) vorzüglich:

«How One Drop of Water Cools Your Phone» (Apple)

Dass Apple bei den neuen iPhone Pro grössere Akkus verbaut, haben wir bereits angesprochen – möglich macht das unter anderem das platzsparende Unibody-Design, aber auch ein neuorganisierter Aufbau des Inneren der neuen iPhone-Modelle.

Konkret hat das iPhone 17 Pro neu einen 4252-mAh-Akku und das iPhone 17 Pro Max einen Akku mit 5088 mAh verbaut. Das Max ist damit Apples erstes Smartphone mit einem Akku mit über 5000 Milliamperestunden. Gegenüber den Vorgängergeneration 16 Pro resp. 16 Pro Max entspricht dies einem Zuwachs von 18.7 resp. 8.6 Prozent – also ordentlich grössere Batterien.

In Kombination mit effizienteren Chips und Komponenten sowie weiteren Optimierungen via iOS 26 ergibt sich so bei den neuen Pro gemäss Apple die längste Batterielaufzeit aller bisherigen iPhone-Modelle.

Apple weisst für das iPhone 17 Pro in Sachen «Video-Wiedergabe» neu «bis zu 31 Stunden» aus, beim iPhone 17 Pro Max schreibt Apple sogar von «bis zu 37 Stunden» – das sind bei beiden Modellen 4 Stunden mehr als noch bei der 16-Pro-Familie und geschlagene 8 Stunden mehr als noch bei der vorletztjährigen 15-Pro-Familie.

Ob diesen Stundenangaben 1:1 Glauben geschenkt werden kann, wissen wir nicht hundertprozentig – aber in den vergangenen Jahren konnte Apple hier durchaus geglaubt werden, ja der Mac-Hersteller stapelte oft sogar tief.

Im Alltag zeigt sich, dass auch die neuen iPhone-Pro-Modelle Geräte sind, die bei häufiger Nutzung jeden Tag einmal aufgeladen werden sollten – auch wenn oft am Abend noch rund 50 Prozent «übrig» sind. Wer das Gerät aber nicht täglich stundenlang nutzt, kann sehr gut auch mal zwei Tage ohne Laden auskommen. Wie immer gilt natürlich, dass leistungshungrige Prozesse und Spiele, wie auch hohe Bildschirm-Helligkeit oder langer Medien-Konsum mit Lautsprecher die Batterie schneller leeren als weniger Anspruchsvolles. So variiert auch bei den 17-Pro die Kadenz der Ladestopps je nach Nutzungsverhalten.

Wer ein neues iPhone frisch installiert hat, sollte sich in den ersten Tagen nicht über noch nicht so blendende Batterielaufzeiten wundern. Das ist ganz normal – war schon immer so, und wird wohl auch immer so bleiben. Im Hintergrund werden in den ersten Tagen mit dem neuen OS auf dem Gerät diverse Indexierungen, Berechnungen und Optimierungen ausgeführt, die den Akku überdurchschnittlich beanspruchen. Je nach Inhalt und Nutzungsverhalten ist das nach einem bis ein paar Tagen abgeschlossen und dann kann die neue Power gänzlich genossen werden.

Neu unterstützt die iPhone-17-Familie übrigens Fast-Charging über Kabel mit 40 Watt. Entsprechend potentes Netzteil vorausgesetzt, kann der Akku so in nur 20 Minuten auf 50 Prozent geladen werden. Auch via MagSafe kann schneller geladen werden: Mit einem 30-Watt-Netzteil und dem neuen MagSafe-Puck können in 30 Minuten 50 Prozent erreicht werden. Möglich macht dies die Unterstützung des neuen «Qi2.2»-Standards – und entsprechend kompatible Ladegeräte.

Kameras: Triple Fusion Camera und Center Stage Selfies

Kein Jahr vergeht, ohne dass Apple kräftig an den iPhone-Kameras schraubt – kein Wunder, ist das Smartphone heute doch primär ein Zweierlei-Gerät: Alltagstool für Kommunikation und Unterhaltung einerseits, Kamera andererseits.

Das Kamera-System auf der Rückseite der neuen iPhone-17-Pro-Modelle besteht weiterhin aus drei separaten Kameras, einem intelligenten Blitz und einem LiDAR-3D-Laser.

Seit Apple die Auflösung der Weitwinkel-Hauptkamera («1×») vor drei Jahren beim iPhone 14 Pro (unser damaliges Review) von 12 Megapixel auf 48 Megapixel erhöhte, gab es beim Fotografieren mit einem Pro-iPhone immer auch abzuwägen, dass nicht alle drei Kameras Bilder mit der gleichen Auflösung aufnehmen. Erst im vergangenen Jahr mit dem iPhone 16 Pro spendierte Apple auch der Ultraweitwinkel-Kamera («0.5×») eine Auflösung von 48 Megapixel. In diesem Jahr verfügen mit der iPhone-17-Pro-Familie jetzt alle drei Rückkameras über 48-Megapixel-Sensoren. Neu löst also auch die Zoom-Kamera – die «Tele-Kamera» – höher auf.

Und genau bei dieser Kamera gibt es heuer den grössten Fortschritt. Nicht nur wegen der höheren Auflösung, sondern auch, weil der Sensor um 56 Prozent grösser ist. Die dadurch verbesserte Qualität zeigt sich insbesondere durch eine bessere Lichtempfindlichkeit (sprich: bessere Leistung bei wenig Licht) und auch in natürlicherem «Bokeh».

Die Tele-Kamera mit erneut «Tetraprisma»-Objektiv hat neu ein vierfach-optischer Zoom («4×») statt des «5×» wie bei den zwei Vorgänger-Generationen. Das entspricht einem Brennweiten-Äquivalent von 100 mm, statt wie bisher 120 mm.

Eine 100-mm-Brennweite ist besonders gut für Porträts und Detailaufnahmen geeignet, weil sie Motive natürlich wirken und den Hintergrund angenehm unscharf erscheinen lässt.

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Die neuen iPhone-17-Pro-Modelle bieten neben der optischen «0.5×»-Ultraweitwinkel-Kamera, der optischen «1×»-Weitwinkel-Hauptkamera und der optischen «4×»-Tele-Kamera mit nativer 48-Megapixel-Auflösung mit RAW oder HEIC auch 12-Megapixel-Aufnahmen mit «2×» und «8×»-Zoom «in optischer Qualität». Möglich macht das «Computational Photography» und mittleres Cropping der 48-Megapixel-Sensoren. Hier hat Apple in diesem Jahr auch die Verarbeitungsprozesse verbessert, was zu teils etwas klareren Aufnahmen führt.

Dank der höheren Auflösung der Tele-Kamera ist überdies auch der digitale Zoom (also alles zwischen 4× und 8× und vor allem über 8× hinweg) nochmals besser geworden.

À propoz Zoom: Auch die bei Video-Aufnahmen ohnehin schon grandiose Bildstabilisierung in den iPhone wurde noch weiter verbessert – insbesondere auch bei diesen hohen Zoom-Stufen. Die Resultate sind wirklich eindrücklich, wie folgende Erfahrungsberichte anderer zeigen:

Der «Action Mode» auf dem neuen iPhone 17 Pro Max (Tyler Stalman auf X)

Geschraubt hat Apple in diesem Jahr nicht nur beim Kamera-System auf der Rückseite, sondern auch vorn bei der «Selfie»-Kamera hat sich einiges getan.

Die Frontkamera löst nun mit 18 statt 12 Megapixeln auf. Der zugrunde liegende Sensor umfasst sogar 24 Millionen Pixel und ist erstmals quadratisch – ein technisches Highlight, das clevere neue Funktionen ermöglicht.

So lassen sich damit auch im Hochformat gehaltene Geräte Bilder im Querformat aufnehmen – dazu werden einfach die passenden Bereiche des Sensors genutzt. Zudem bringt die Kombination aus quadratischem Sensor und einem breiten Sichtfeld erstmals das vom Mac und iPad bekannte «Center Stage» aufs iPhone. Die Kamera schaltet automatisch zwischen Hoch- und Querformat um, zentriert Personen im Bild und vergrössert den Bildausschnitt selbstständig, sodass alle erkannten Gesichter auf der Aufnahme Platz finden.

Die höhere Auflösung sorgt ausserdem für detailreichere und schärfere Selfies als bisher. Insgesamt ergeben die Neuerungen eine deutlich verbesserte Frontkamera.

Spannend ist, dass die Kamera bislang keine vollumfänglichen quadratischen Fotos mit den gesamten 24 Megapixeln aufnehmen kann. Die Aufnahmen sind strikt auf 18 Megapixel im Hoch- oder Querformat begrenzt.

Neu ist zudem, dass sich in der nativen «Camera (Kamera)»-App von iOS gleichzeitig die Front- und eine Rückkamera als Video aufzeichnen lassen. Apple nennt das «Dual Capture». Dabei entsteht ein einzelnes Video, in das die zweite Kamera als verschiebbares Fenster «eingebrannt» wird. Dritt-Apps boten diese Funktion schon länger an und sind oft flexibler, da sie die beiden Streams separat abspeichern können.

Auch an der Videoqualität insgesamt hat Apple gefeilt. Die Stabilisierung wurde wie schon erwähnt noch weiter verbessert, das Wechseln der Linsen verläuft nun sauberer, und dank des grösseren Tele-Sensors ist bei dieser Kamera auch die Low-Light-Performance deutlich besser. Überdies kommen neue Pro-Funktionen hinzu.

Dazu zählt die Unterstützung von Aufnahmen in «ProRes RAW» – erstmals bei einem Smartphone. In Verbindung mit «Final Cut Camera», «Blackmagic Camera» oder künftig wohl auch anderen Dritt-Apps können die iPhone-17-Pro-Modelle alle Informationen des Sensors («Rohdaten»; RAW) inklusive vollem Dynamikumfang erfassen. Der von Apple entwickelte Codec hat sich zum Branchenstandard entwickelt und bietet Profis in der Nachbearbeitung enorme Flexibilität.

Ebenfalls neu ist die Unterstützung von «Generator Lock», kurz «Genlock». Diese Technik synchronisiert mehrere Kameras, Displays und andere Eingänge mithilfe eines gemeinsamen Referenz-Signals. Dadurch wird sichergestellt, dass jedes Bild exakt gleichzeitig und mit identischer Bildrate aufgezeichnet wird. Das ermöglicht professionelle Mehrkamera-Produktionen – von Live-Übertragungen über 360-Grad-Aufnahmen bis zu Effekten wie dem aus «Matrix» bekannten «Bullet Time». In der Postproduktion entfällt so das aufwendige nachträgliche Angleichen einzelner Bilder. Für die Nutzung von Genlock ist zusätzliches Zubehör wie das neue «Blackmagic Camera ProDock» erforderlich.

Uns vermögen in kurzen Tests die uns verfügbaren neuen Video-Fähigkeiten zu überzeugen. Für eine wirklich fundierte Bewertung in diesem Bereich verweisen wir aber auf spezialisierte Tests von Video-Profis.

Weiteres

Alle diesjährigen neuen iPhone-Modelle – sowohl das iPhone 17, das iPhone 17 Pro, das iPhone 17 Pro Max als auch das iPhone Air – sind mit Apples neuem «N1»-Chip ausgestattet. Dieser «Network (Netzwerk)»-Chip unterstützt die neue WLAN-Generation «Wi-Fi 7», die neue Bluetooth-Generation «Bluetooth 6» und «Thread»-Radio. Wie mittlerweile bekannt wurde, ist die Wi-Fi-7-Konnektivität jedoch auf eine Kanalbandbreite von 160 MHz beschränkt, während der Standard bis zu 320 MHz vorsieht. Dadurch erreicht der N1 nicht die maximal möglichen Geschwindigkeiten von Wi-Fi 7 – aber es ist ein erster Schritt hin zur neuen Generation.

Der «N1» wird zwar als Apples erster eigener Netzwerk-Chip beworben, streng-genommen kommen in den «S»-SoC der Apple Watch und AirPods schon seit 10 Jahren Apple-eigene Netzwerk-Chips zum Einsatz.

Die neuen Pro-iPhone verfügen übrigens über 12 GB Arbeitsspeicher. Ebenfalls noch eine Neuerung gibt es beim «Pro Max»: Das dafür notwendige Kleingeld vorausgesetzt, lässt sich dieses Modell mit 2 Terabyte internem Speicherplatz ausrüsten. Der Aufpreis von 1 TB auf 2 TB beträgt aber 400 Franken oder 500 Euro, respektive vom Einstiegs-Modell mit 256 GB auf 2 TB 800 Franken oder 1000 Euro – womit das iPhone 17 Pro Max ausgestattet mit 2 TB Speicherplatz auf einen Kaufpreis von 1999 Franken oder 2449 Euro kommt.

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Fazit

Wenig überraschend sind die iPhone 17 Pro und iPhone 17 Pro Max die technisch besten iPhone-Modelle des Jahres. Sie bieten eine ausgezeichnete Akkulaufzeit, noch hellere Displays, das leistungsstarke «A19 Pro»-Chipset mit neuem Wärmemanagement inklusive «Vapor Chamber» und ein sehr vielseitiges Kamera-System mit einigen der besten Video-Funktionen auf dem Markt. Auch Features wie die neue «Center Stage»-Selfie-Kamera sind klare Gewinne gegenüber den Vorgängerversionen. Und da es Pro-Modelle sind, gibt es auch schnellere Medienübertragung per USB 3.

Allerdings sind die Geräte etwas grösser und schwerer als die Vorgängermodelle, und die meisten Verbesserungen wirken auf den ersten Blick wohl eher inkrementell. Zusammengenommen ergeben die Neuerungen in der neuen Pro-Reihe jedoch ein deutlich verbessertes Gerät, das sich besonders für Vielnutzende sowie für Content-Creators und natürlich für professionelle Einsätze exzellent eignet.

Wer bereits ein Pro-iPhone aus der vorletztjährigen Generation 15 oder neuer besitzt, muss nicht zwingend aufrüsten – es sei denn, eine der Neuerungen aus dieser 17er-Familie ist für sie essenziell. Wer ein älteres Gerät hat, profitiert hingegen klar mindestens von der höheren Leistung und den merklich besseren Kameras. Die neuen Pro-Modelle richten sich an alle, die das Maximum aus ihrem iPhone herausholen möchten.

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