Bericht: Apple will bald Kobalt direkt von Minengesellschaften kaufen

Gemäss einem Bericht von Bloomberg befindet sich Apple derzeit in Verhandlungen mit Minengesellschaften, um sich einen direkten Kobalt-Zugang zu sichern. Kobalt ist ein wichtiger Rohstoff in der Produktion von Lithium-Ionen-Akkus – welche beispielsweise im iPhone und MacBook verwendet werden. Apple sei an einem Langzeit-Abkommen über mindestens fünf Jahre interessiert und wolle sich auf diesem Wege jährlich mehrere Tausend Tonnen an Kobalt sichern. Ähnliche Verträge zur direkten Beschaffung hat Apple in der Vergangenheit bereits mit Zulieferern anderer Ressourcen abgeschlossen.

Bisher hat der iPhone-Hersteller die Beschaffung dieser Metalle den jeweiligen Batterie-Herstellern überlassen. Apple soll die neu angestrebte direkte Zusammenarbeit wichtig sein, da für die nächsten Jahre eine Knappheit an Kobalt zu erwarten ist. Besonders aufgrund des absehbaren Booms von Elektrofahrzeugen mit ihren grossen Batterien könnte sich die weltweite Nachfrage nach dem wichtigen Akku-Rohstoff Studien zufolge bis 2025 verdoppeln, bis 2030 sogar vervierfachen. Neben Apple seien nach dem Bloomberg-Bericht auch BMW, VW und Samsung derzeit in ähnlichen Verhandlungen mit Minengesellschaften.

Ein positiver «Nebeneffekt» dieser direkten Verhandlungen könnten verbesserte Arbeitsbedingungen für die Arbeiter in den Kobaltminen sein. Einige der Zulieferer der Ressource machten in der Vergangenheit bereits negative Schlagzeilen. Vor einem Jahr gab Apple diesbezüglich bekannt, dass man vorerst kein Kobalt mehr aus einigen Klein-Minen aus dem Kongo kaufen werde. Aufgrund Apples langjährigen Bestrebungen hinsichtlich fairer Produktionsverhältnisse in der Zuliefererkette darf davon ausgegangen werden, dass das Unternehmen aus Cupertino auch gegenüber der Minengesellschaften bessere Bedingungen durchzusetzen wird.

Von Sébastien Etter
Veröffentlicht am

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