Apple zeigt iPhone 7 und iPhone 7 Plus mit Dual-Kamera

Anlässlich des Special Events hat Apple die neue iPhone-Generation «iPhone 7» vorgestellt. Das neue Smartphone kommt neben Silber, Gold und Roségold in zwei neuen zusätzlichen Farben «Black» und «Jet Black», hat einen berührungsempfindlichen Home-Button mit Force-Touch, ist IP67-Wasserabweisend, hat eine erneut stark verbesserte Kamera mit Bildstabilisator, grösserer Blende, hellerem «True Tone»-Blitz und besserer FaceTime-Kamera, kommt neu mit Stereo-Lautsprechern daher und hat keinen Kopfhöreranschluss mehr. Weiter gibt es mit den «AirPods» hochentwickelte und intelligente kabellose Kopfhörer. Der um 50 Prozent schnellere neue «A10 Fusion»-Chip besitzt vier Cores und die Batterielaufzeit konnte um zwei bzw. eine (Plus) Stunde gegenüber der letzten Generation verlängert werden. Beim Plus-Modell gibt es zudem eine «Dual Kamera» mit zwei Linsen, welches Zoom erlaubt und ein «Portrait»-Modus mit emulierter Schärfentiefe — letzteres jedoch erst später in diesem Jahr mit einem iOS-Update. Die Neuerungen im Detail.

Stefan Rechsteiner

Neues Design

Auf den ersten Blick hat sich äusserlich nicht viel getan. Dennoch spricht Apple beim iPhone 7 von einem «neuen Design». Dies hat verschiedene Gründe: Die bisher gut sichtbaren Antennen-Bänder sind neu nur noch am Rand des Gehäuses sehr unauffällig sichtbar. Apple nennt dies «ins Gehäuse integriert».
Weiter gibt es mit einem neuen dunklen «Schwarz» ein neues Farben-Finish. Dieses «Schwarz» ersetzt das Spacegrau, welches bisher das Lineup mit Gold, Silber und Roségold komplettierte. Die Farbe ist vergleichbar mit den schwarzen «Apple Watch»-Alu-Modellen.

Apple-Video über das Design beim iPhone 7

Ganz neu, und auch im Fokus von Apples gestriger Präsentation und den Produkt-Videos steht aber das neue Finish «Jet Black», auf Deutsch «Diamantschwarz» genannt. Dieses bietet eine «satte Hochglanz-Optik», wie es Apple beschreibt. Erreicht wird das Hochglanz-Finish durch einen Herstellungsprozess mit neun Stufen. Dabei wird das Material Eloxiert und auf Hochglanz Poliert. Nur damit werde das bisher nie dagewesene «einheitliche Erscheinungsbild» erreicht.

Stereo

Zum «neuen Design» tragen auch die neuen und nicht mehr bestehenden Löcher oben und unten am iPhone bei: Unten fehlt neu wie im Vorfeld des Events vermutet der analoge Kopfhöreranschluss. Dafür gibt es neu auch oben einen Lautsprecher — damit gibt es erstmals am iPhone Stereo-Lautsprecher. Eben diese sollen doppelt so Laut sein können wie die Lautsprecher des iPhone 6s und über einen grösseren Dynamik-Bereich verfügen.

Das neue iPhone 7 im Finish «Jet Black» mit den neuen kabellosen High-End-Kopfhörern «AirPods»

Kopfhörer per Lightning oder Bluetooth

Der fehlende Kopfhörer-Anschluss soll durch den Lightning-Anschluss oder durch per Bluetooth-verbundene Kopfhörer ersetzt werden. Die «populärsten Kopfhörer der Welt» — Apples ikonische weisse «EarPods» — haben neu einen Lightning-Anschluss. Überhaupt, so Apple, gebe es aktuell weltweit 900 Millionen aktive per Lightning anzuschliessende Geräte. Diverse Audio-Zubehör-Hersteller haben auch bereits seit längerem Lightning-Geräte im Angebot, oder werden solche in Kürze einführen.

Wer seine bisherigen Kopfhörer mit Klinke weiterhin nutzen möchte kann dies durch einen kleinen Adapter. Ein solcher liegt jedem iPhone 7 in der Box bei — und kostet einzeln 9 Franken.

Mit den AirPods stellt Apple gleichzeitig neue kabellose Kopfhörer vor. Details zu den hochentwickelten intelligenten Kopfhörern gibt es im Artikel «Apple zeigt kabellose Kopfhörer ‹AirPods›»

Neuer Home Button

Ebenfalls rund-erneuert wurde der neue «Home Button», ist aber visuell kaum vom Vorgänger zu unterscheiden. Dieser kann neu nicht mehr physisch durchgedrückt werden, sondern ist neu druckempfindlich — inklusive Force-Touch. Unterstützend dazu dient eine neue Taptic Engine im iPhone für haptisches Feedback.

IP67 Wasserabweisend

Das «komplett neuentwickelte Gehäuse» des iPhone 7 ist neu (erstmals beim iPhone) offiziell «spritzwassergeschützt» und bietet Schutz gegen Verschmutzungen, Spritzer und Staub. Konkret ist das iPhone 7 Wasser- und Staub-abweisend nach der IP67-Bewertung des IEC Standard 60529. Mit dem neuen iPhone sollte man also auch künftig nicht gleich schwimmen gehen, aber mal ein Sturz ins Wasser oder die Benutzung im Regen sind nun keine Probleme mehr.

Apples Into-Video zum iPhone 7

Apple Pay für Japan

Auf dem japanischen Markt wird eine andere Art NFC benutzt. Diese Felica genannte Funktechnologie wird nun vom iPhone 7 (und der neuen Apple Watch Series 2) unterstützt. Mit der Einführung der neuen Apple-Produkte nächste Woche startet damit der Bezahldienst von Apple auch auf dem Inselstaat.

Neue Kameras — beim Plus sogar zwei

Ein weiteres Highlight ist die neue Kamera — wobei sich neu das iPhone 7 und das iPhone 7 Plus kräftig von einander unterscheiden.

Neu hat auch das 4.7-Zoll grosse iPhone 7 eine Kamera mit optischem Bildstabilisator.

Weiter wurde die Blende der iPhone-7-Kamera vergrössert und ist nun um 50 Prozent grösser (ƒ/1.8). Der neu-entwickelte Sensor bietet weiterhin eine Auflösung von 12 Megapixel, nimmt diese aber um 60 Prozent schneller und 30 Prozent stromsparender auf.

Unterstützt wird der Kamera-Sensor durch den Bildsignalprozessor von Apple, welcher neu «mehr als 100 Milliarden Prozesse auf einem einzigen Foto in gerade einmal 25 Millisekunden verarbeitet».

Der True-Tone-Blitz besteht neu aus je zwei weissen und bernstein-farbenen LEDs und kann um 50 Prozent mehr Licht erzeugen für noch besser ausgeleuchtete Fotos.

Die Kamera des iPhone 7 Plus in «Diamantschwarz»

Dank einem neuen «Flicker Sensor» erkennt das iPhone 7 neu flackernde Lichter und unterbindet da Flackern beim Filmen und Fotografien.

Ausserdem erlaubt die neue Kamera neu eine breite Farberfassung.

Die Kamera des iPhone 7 Plus bietet all diese Funktionen ebenfalls, plus noch eine zweite Kamera.

Zusätzlich zur «normalen» Weitwinkelkamera bietet das Plus-Modell eine weitere 12-Megapixel Kamera mit einem Teleobjektiv, welches einen zweifachen optischen Zoom gegenüber der normalen Kamera erlaubt. Umgeschaltet werden kann in der Kamera-App über eine einfache «1x»- oder «2x»-Schaltfläche. Weiterhin möglich ist der digitale Zoom. Dieser erlaubt bis zu 10x.

Ein ebenfalls neuer «Portrait»-Modus wird zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr per Software-Update nachgereicht. Dieser Modus erlaubt Fotos mit «Tiefen-Effekt».

Durch eine ausgeklügelte Technik (mit Machine Learning) analysiert dieser Modus bei der Aufnahme mit beiden Kameras die Objekte im Vordergrund, erstellt ein 3D-Mapping und fügt dem Hintergrund eine Unschärfe bei, sodass eine Schärfentiefe entsteht (Depth of Field; «Bokeh»-Effekt).

Dies soll Spiegelreflex-Niveau sein, so Apple. Gleichzeitig möchte Apple mit dem iPhone 7 nicht behaupten, dass man die Spiegelreflex ersetzen kann, aber es sei «die beste Kamera, die Apple je vorgestellt hat».

Das neue (matte) «Schwarz»-Finish

Die Kamera auf der Vorderseite — die «FaceTime HD»-Kamera — wurde ebenfalls erneuert und bietet neu eine Auflösung von 7 Megapixel.

Das «Retina HD»-Display des iPhone 7 ist zudem gegenüber jenem des iPhone 6s um 25% heller und bietet (wie die aktuellen iPad und iMac) den kompletten P3-Farbraum. Natürlich weiterhin ebenfalls im Display integriert ist die Force-Touch-Technologie «3D Touch», diese kann mit iOS 10 endlich vielseitiger und im System zentraler eingesetzt werden.

Mehr Leistung

Neben all diesen Neuerungen wurden auch die zentralen Innereien überarbeitet. Der neue Prozessor — «A10 Fusion» genannt — hat vier Cores, wobei zwei davon für Arbeiten die hohe Leistung erfordern genutzt werden können und die zwei anderen für Tasks, die eine hohe Effizienz benötigen. Ein neuer «Performance Controller» entscheidet automatisch, ob der anstehende Task «mehr Leistung» oder «mehr Batterielaufzeit» benötigt und teilt sie entsprechend den jeweiligen Cores zu.

Die zwei High-Performance-Cores sollen um 40 Prozent schneller sein als der A9 des iPhone 6s, und doppelt so schnell wie der A8 des iPhone 6. Die beiden High-Efficiency Cores derweil nur ein fünftel des Stroms der bisherigen Chips verbrauchen.

Der «A10 Fusion» hat zudem eine 6-Core GPU, welche um 50 Prozent leistungsfähiger ist als jene des A9, und drei Mal leistungsfähigere als jene des A8.

Weiter unterstützt das iPhone 7 LTE Advanced mit bis zu 450 MB und die Batterielaufzeit soll laut Apple die beste aller iPhones bisher sein. Man habe beim iPhone 7 Plus gegenüber der Vorgängerversion eine zusätzliche Stunde, und beim iPhone 7 gegenüber dem iPhone 6s gar zwei zusätzliche Stunden erreichen können.

Erstmals gibt es ein neues iPhone nicht mehr mit nur 16 GB. Stattdessen startet die Speicherplatz-Konfiguration bei mindestens 32 GB. Verfügbar ist ausserdem ein Modell mit 128 GB und ein weiteres mit 256 GB internem Speicher. Die Diamantschwarz-Ausgabe gibt es derweil nur mit 128 und 256 GB Speicherplatz.

Ab nächster Woche im Handel

In den Handel kommt das neue iPhone 7 und das neue iPhone 7 Plus ab CHF 759.– bereits am nächsten Freitag, 16. September. Verfügbar sein sollen die neuen Modelle zum Start in 28 Ländern, darunter auch die Schweiz, Deutschland und Österreich. Bei Apple vorbestellt werden kann das Smartphone bereits ab Freitag, 9. September.

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