Bloomberg schiesst gegen Apple TV

Bloombergs Mark Gurman ist nie richtig warm geworden mit Apples Settop-Box «Apple TV» – dies kann nun auch in seinem neuesten Newsletter nachgelesen werden. Darin schiesst der bekannte Leaker und Gerüchte-Koch abermals gegen die Settop-Box. Seinen Informationen zufolge sei Apples Wohnzimmer-Hardware-Strategie – die neben Apple TV auch die HomePods umfasst – nach wie vor «schlecht definiert» und weise keine kohärente Vision auf. Wie er schreibt, sollen Apple-Ingenieure ihm gegenüber persönlich Bedenken über die Produktlinie geäussert haben.

Die Settop-Box hat kürzlich ein iteratives Hardware-Update und eine neue Fernbedienung erhalten. Derweil wurde der HomePod zugunsten des kleineren HomePod mini eingestellt. Hartnäckigen Gerüchten zufolge forscht Apple derzeit an einem Gerät, welches die Apple-TV-Settop-Box mit einem HomePod-Lautsprecher kombiniert – angeblich mit einem richtigen Display und einer integrierten Kamera für FaceTime.

Gurman zufolge kann sich Apple TV auf dem Markt nicht durchsetzen, obwohl das Gerät offensichtliche Vorteile für Personen bietet, die in Apples Ökosystem zuhause sind. Der Markt werde stattdessen von günstigen Alternativen von Amazon oder Roku beherrscht. Apple täte gut daran, zeigt sich Gurman überzeugt, einen preislich ähnlich günstig positionierten Apple-TV-Stick vorzustellen und das Feature-Set auszubauen, wenn Apple «im Wohnzimmer relevant bleiben» wolle. Er glaube aber nicht daran, dass dies demnächst passieren werde. Bei Apple intern gäbe es kaum Optimismus für die Produktlinie, so Gurman weiter. Ihm zufolge habe das Apple-TV-Betriebssystem «wohl mehr UI-Redesigns erhalten, als jedes andere Apple-Produkt» und sich dennoch nicht durchsetzen können.

Das auch von ihm schon öfter vorhergesagte Apple-TV-HomePod-Kombigerät soll nach wie vor «etwa 2023» auf den Markt kommen. Wenn sich auch dieses Gerät nicht durchsetzen sollte, wäre es Gurman zufolge für Apple «langsam an der Zeit», dem Apple TV das gleiche Schicksal zu geben, wie schon dem iPod HiFi oder zuletzt dem high-end HomePod.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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2 Kommentare

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Kommentar von Robin

Ich hätte damals beim erscheinen ein Apple TV Todesbingo machen sollen. Wie viele “Insider” oder Reporter haben schon versucht, die Apple TV schlecht zu reden oder zu behaupten, das dieses Gerät niemand braucht? Ich fühle mich wie ein Exot der ein großer Freund der Apple TV ist, was aber vielleicht auch daran liegt, das mein Heimkino aus einem Projektor besteht und da ist nunmal nichts mit Smart.

Und das jemand keine Apple TV kaufen wird, wenn er ein Smart TV besitzt (zumal da inzwischen auch gerne mal ein Apple+ oder iTunes Music zu finden ist), ist doch auch nicht weiter verwunderlich oder?

Wobei meine Erfahrungen mit Smart TV’s bis heute durchwachsen sind. Die Performance ist einfach schlecht, die Menüs oftmals sehr speziell, die Eingabe von Tastaturkram zu individuell und zu umständlich aufgrund fehlender Buchstaben auf der Fernbedienung… Ach und die Fernbedienungen selbst sind oftmals auch ein graus.

In meinen Augen legt Apple mit seiner Box vor, wie es gut funktionieren kann und das auch Performance ein Aspekt sein kann, der nicht vom Nachteil ist.

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Kommentar von Stefan Rechsteiner

@Robin: Absolut. Für mich greift auch das Argument «Auf Smart TV gibts ja auch Apple-Apps und AirPlay» nicht. Ich habe bisher nur schlechte Erfahrungen mit Smart-TV-Apps gemacht – die Performance, die UI und UX … alles unterirdisch im Vergleich zur Apple-TV-Box bzw. tvOS. Plus find ich ist das Thema «Privacy» auch sehr zu gewichten. Für mich wäre eine Einstellung von Apple TV wahrscheinlich sogar noch unverständlicher als jene von Aperture! Und das mag was bedeuten! 😅

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