Kartellamt in Deutschland 🇩🇪 nimmt Apple unter die Lupe

Das deutsche Bundeskartellamt hat Apple als «Unternehmen mit überragender marktübergreifender Bedeutung für den Wettbewerb» eingestuft und den Technologiekonzern daraus folgend unter erweiterte Missbrauchsaufsicht gestellt. Dieser Schritt erlaubt es der Behörde, allfällige wettbewerbsschädigende Praktiken zu untersagen.

Genäss Kartellamtschef Andreas Mundt wird insbesonders das Zusammenspiel zwischen dem App Store, dem Betriebssystem iOS und dem iPhone untersucht. Diese Kombination gewähre Apple international eine «hohe Bedeutung für den Wettbewerb». In der Folge könne Apple eigene Produkte bevorzugen und andere Anbieter behindern. Als Anzeichen dafür betrachtete das Kartellamt bereits vor zwei Jahren die Verkaufsprovision von 30 Prozent, die App-Hersteller an Apple abliefern müssen, oder dass beispielsweise Spotify im Vergleich zu «Apple Music» benachteiligt werde. Weiter wird die mit iOS 14.5 eingeführte Anti-Tracking-Funktion genauer untersucht, welche Apple angeblich einen deutlichen Vorteil gegenüber Drittentwicklern gewähre, die sich mit Werbeeinblendungen finanzieren. Apple vermarktet dieses Feature als Mittel zum Schutz der Privatsphäre der Anwenderinnen und Anwender.

 ()
Andres Mundt, Präsident des deutschen Bundeskartellamtes (Bundeskartellamt Deutschland)

Anbetrachts der grossen Nutzerbasis, der hohen Finanzmittel und dem starken Wert der Marke «Apple» verfüge der Konzern in der Summe über «eine Machtposition, die vom Wettbewerb nicht hinreichend kontrollierte marktübergreifende Verhaltensspielräume» eröffne, führt das deutsche Bundeskartellamt in seiner Mitteilung weiter aus.

Die Behörde könnte Apple nun dazu zwingen, seine Vorgehensweisen zu ändern, wie beispielsweise bestimmte Apps nicht mehr vorinstalliert auf dem iPhone mitzuliefern. Grundlage dazu ist ein 2021 eingeführtes Gesetz, welches es Aufsichtsbehörden erlaubt, rascher gegen Digitalkonzerne mit zu grosser Marktmacht vorzugehen.

Das Bundeskartellamt ermittelt auch gegen Facebook, Amazon, Google und Microsoft.

Von Manuel Reinhard
Veröffentlicht am

Gönner-Abo

Ab CHF 5.– im Monat

👉🏼 Wir benötigen deine Unterstützung! Unterstütze macprime mit einem freiwilligen Gönner-Abo und mache die Zukunft unseres unabhängigen Apple-Mediums aus der Schweiz mit möglich.

macprime unterstützen

Zugehörige Themen