Gerüchtesammlung zu 2018 iPhone, iPad, Mac, HomePod und Apple Watch

Kaum sind die neuen iPhone-Generationen iPhone 8 / 8 Plus und iPhone X erhältlich, wird in der Gerüchteküche bereits fleissig über die nächstjährigen Modelle spekuliert. Aber nicht nur über neue iPhone, sondern auch über neue iPad, Apple Watch und den bald erscheinenden iMac Pro wurden in den letzten beiden Monaten reichlich neue Gerüchte verbreitet. Eine Zusammenfassung.

Stefan Rechsteiner

Apple Watch mit Blutdruck-Messung und MicroLED?

In einem Anfang Oktober veröffentlichten Patentschreiben zeigt Apple auf, wie künftig mit der Apple Watch auch der Blutdruck erfasst werden könnte. Laut dem Patent wird die Uhr dabei nicht auf das Wirkprinzip einer Druckmanschette, sondern auf die Pulswellenlaufzeit setzen. Bei dieser wird gemessen, wie lange eine Pulswelle benötigt, um vom Herzen bis zum Handgelenk zu gelangen. Mittels dieser Zeitangabe kann der Blutdruck berechnet werden. Analog der mit der Uhr bereits heute registrierten Herzfrequenz, könnte so künftig auch der Blutdruck über die Dauer des Uhr-Tragens aufgezeichnet werden.

Ob und wann Apple diese Technologie in ein neues Apple-Watch-Modell einbauen wird, ist nicht bekannt. Es gibt seit längerem Gerüchte, wonach die Apple Watch «bald» auch den Blutdruck messen kann. Ebenso gibt es seit längerem Gerüchte um eine nicht-invasive Blutzuckermessung mit einer künftigen Apple-Watch-Generation.

Anfang Oktober kamen überdies neue Spekulationen auf, Apple könnte «früher als bisher angenommen» bei der Apple Watch auf «MicroLED»-Displays setzen. Bei der neuen Bildschirmtechnologie handelt es sich um konventielle, aber mikroskopisch kleine anorganische Leuchtdioden (LEDs). MicroLED ermöglichen einen höheren Kontrast und eine wesentlich schnellere Reaktionszeit bei zusätzlich geringerem Energieverbrauch als die herkömmlichen LED-Displays (z.B. iPhone 8 und iPhone 8 Plus).

Während OLED-Displays (Apple Watch, iPhone X) als Nachfolger der LED-Displays gelten, wird MicroLED als Nachfolger von OLED betrachtet. Im Vergleich zu OLED sollen MicroLEDs eine bis zu 30-mal höhere Helligkeit sowie einen höheren Wirkungsgrad bieten. Die Technologie wurde ursprünglich bereits im Jahr 2000 erfunden – in der Folge dauerte es fast ein Dutzend Jahre, bis damit ein erstes Display in der Grösse der damaligen Smartphone-Auflösungen hergestellt werden konnte. Marktbeobachter schätzen, dass frühestens 2018 oder 2019 erste mit MicroLED-Displays ausgestattete Kleinstgeräte wie Smartwatches auf den Markt kommen werden. Drei bis vier Jahre später könnte die Technologie auch bei Fernsehern und Tablet und später womöglich auch in Smartphones eingesetzt werden können.

Im Mai 2014 übernahm Apple mit LuxVue ein sich auf MicroLED spezialisiertes Unternehmen.

iMac Pro mit A10-Chip, GPS und Mobilfunk?

Im Dezember soll der neue Highend-Computer «iMac Pro» lanciert werden. Apple hatte im Sommer anlässlich der WWDC eine erste Vorschau auf den neuen iMac gezeigt. Während es in den Monaten seither rund um den iMac Pro ziemlich ruhig war, gab es vergangene Woche nun verschiedene neue Gerüchte zum kommenden Mac-Boliden.

Angeblich ist kürzlich auf einem Apple-Server eine iMac-Pro-Firmware entdeckt worden. Aus dieser wollen findige Entwickler verschiedene bisher unbekannte Details zum neuen iMac extrahiert haben können. Demnach wurde ein Firmware-Image mit dem Namen «BridgeOS 2.0» entdeckt, welcher für ARM-Prozessoren gedacht ist. Die Analyse dieses Systems zeigte, dass dieses ein Chip namens «T8010» unterstützt wird. Dabei handelt es sich um den internen Namen des iPhone-7-Chips «A10 Fusion». Die Firmware soll unter anderem für Boot- und Sicherheitsprozesse verantwortlich sein. Entsprechend diesen Informationen könnte der iMac Pro als Koprozessor ein A10-Fusion-Chip enthalten.

Der spekulierte A10 Fusion im iMac Pro wäre der erste A-Prozessor in einem Mac, jedoch nicht der erste ARM-Prozessor. Auch die MacBook Pro mit Touch Bar verfügen über einen Prozessor in ARM-Architektur – dieser kümmert sich um den Betrieb der Touch-Leiste und bietet eine Secure Enclave für Touch ID.

Weiter wurden in der Firmware Hinweise auf eine «Hey Siri»-Funktion für den iMac Pro gefunden. Der digitale Assistent hielt 2016 mit macOS Sierra auf dem Mac Einzug – muss dabei aber immer über ein Tastaturkürzel oder die Benutzeroberfläche vom Nutzer aktiviert werden. Beim iMac Pro könnte nun dank dem A10 Chip eine immer aktive «Hey Siri»-Funktionalität wie beim iPhone, iPad oder der Apple Watch eingeführt werden.

Ausserdem fand man in der Firmware Hinweise auf eine Funktion, die die GPS-Position des Computers erfasst und über eine SIM-Karte weitergibt – Beispielsweise als Diebstahlschutz. Möglicherweise aber könnten in der Firmware auch Bestandteile von iOS entdeckt worden sein, die von Apple in dieser frühen Version der Firmware nicht entfernt und deshalb noch später aufgeräumt werden.

Der bisherige Diebstahlschutz «Finde mein Mac» ermöglicht ähnlich «Finde mein iPhone» die Lokalisierung und auf Wunsch Sperrung und sogar Löschung des persönlichen Computers. Die Positionierung geschieht dabei über Lokalisierungs-Daten anhand des verbundenen Netzwerks. Für die Ortung und Interaktion mit dem Mac muss dieser aber mit dem Internet verbunden sein. Sollten künftig GPS-Chips und eine SIM-Karte in den Macs integriert sein, könnten die Geräte genauer und unabhängiger lokalisiert werden.

iPad mit TrueDepth-Kamera, Face ID und A11X-Chip?

Der oft gut über Apples Pläne unterrichtete KGI-Securities-Analyst Ming-Chi Kuo will Anfang Oktober erfahren haben, dass die 2018 anstehenden neuen iPad-Pro-Modelle wie das iPhone X mit einem TrueDepth-Kamerasystem ausgerüstet sein werden. Die künftigen iPad Pro werden demnach auch über eine Face-ID-Authentifizierung verfügen. Kuo nennt dabei aber keine Details über den Verbleib der Home-Taste und Touch ID bei den iPad Pro. Kein TrueDepth-System erhalten soll dem Analysten zufolge das «normale» iPad – einzig die beiden Pro-Modelle mit 10.5- und 12.9-Zoll Display würden die mit dem iPhone X eingeführte Technologie erhalten.

Anfang November vermeldet auch die Nachrichten-Agentur Bloomberg, Apple werde nächstes Jahr beim iPad Pro eine TrueDepth-Kamera mit Face ID einführen. Der Agentur sollen die «Quellen, die mit der Materie vertraut sind» ausserdem zugeflüstert haben, dass die neuen iPad-Modelle über dünnere Display-Ränder und über keine Home-Taste mit Touch ID mehr verfügen werden.

Einem weiteren Bericht aus Fernost zufolge wird Apple den nächstjährigen iPad-Pro-Modellen ein «A11X Bionic»-Chip verpassen. Dieser Prozessor soll von TSMC produziert und im 7nm-Verfahren hergestellt werden. Weiter verfüge der neue Chip über acht Cores (drei High-Power- und fünf Low-Power-Cores).

Der «A11 Bionic», auf dem der «A11X Bionic» basieren dürfte, kommt derzeit im iPhone 8, iPhone 8 Plus und im iPhone X zum Einsatz. Der Hauptprozessor des Chips besteht aus sechs Kernen (zwei High-Power- und vier Low-Power-Cores). Weitere Details zum A11-Bionic-Chip und dessen verschiedene Bestandteile können in unserem ausführlichen Review zum iPhone 8 Plus nachgelesen werden.

iPhone mit grösseren OLED- und LCD-Displays?

Seit Ende September hält sich hartnäckig ein Gerücht, wonach Apple im nächsten Jahr ein neues iPhone mit LCD-Display mit einer noch grösseren Diagonale als beim Plus-Modell vorstellen soll. The Bell zufolge soll das Display über 6 Zoll gross sein. Unklar sind sich die Gerüchteköche hingegen, ob das neue riesige Modell zum bestehenden LCD-iPhone-Sortiment (4-Zoll iPhone SE, 4.7-Zoll iPhone 8 und 5.5-Zoll iPhone 8 Plus) hinzugefügt, oder diese Modelle ersetzen wird.

Gleichzeitig soll Apple die Entwicklung eines kleineren OLED-basierten iPhone mit 5.28-Zoll eingestellt haben. Weiterverfolgt werde hingegen die Lancierung eines grösseren iPhone-X-Modells – die Sprache ist von einem 6.46-Zoll grossen «iPhone X Plus». Letzteres würde durchaus Sinn machen, ist das aktuelle iPhone X von der Bildschirmgrösse und -Auflösung her doch «nur» ein verlängertes iPhone 8 und bietet deshalb trotz grösserem Bildschirm nicht alle Anzeige-Möglichkeiten wie das Plus.

Auch das Wall Street Journal will Neues über künftige LCD-iPhone wissen und berichtet, dass es sich Apple derzeit überlegt, eine neue Art von LCD-Panels zu nutzen – sogenannte «Full Active LCD». Diese neuen Bildschirme sollen ähnlich den heutigen OLED fast Ränder-lose Designs erlauben. Während OLEDs heute mindestens einen Millimeter Rand benötigen, soll mit Full Active LCD ein Rand von einem halben Millimeter möglich sein.

Mitte Oktober hiess es in einem weiteren Bericht aus Fernost, dass Apples Display-Partner LG eine «Task Force» geschaffen habe, um für künftige iPhone-Modelle faltbare OLED-Displays zu entwickeln. Erste faltbare OLED soll LG bereits vor zwei oder drei Jahren entwickelt haben. Seither werde an der Verbesserung der Technologie gearbeitet. Die Produktion dieser Bildschirme soll indes frühestens 2020 starten.

KGI-Securities-Analyst Ming-Chi Kuo erwartet derweil, dass Apple 2018 alle iPhone-Modelle mit einer TrueDepth-Kamera mit Face ID ausrüsten und damit den Fingerabdrucksensor «Touch ID» in Rente schicken wird. Der iPhone-X-Nachfolger wird Kuo zufolge keine nennenswerten Verbesserungen beim TrueDepth-Kamerasystem mit sich bringen. Grund dafür sei, dass Apple nächstes Jahr nicht wieder mit Lieferverzögerungen kämpfen wolle. Es wird gemeinhin vermutet, dass das iPhone X aufgrund der komplexen Komponenten des TrueDepth-Kamerasystems erst im November statt wie zuletzt üblich bei neuen iPhone-Generationen im September oder Oktober in den Handel kam.

Auch werde das nächstjährige iPhone keine TrueDepth-Kamera auf der Rückseite des Gerätes haben, sondern weiterhin «nur» vorne. Die Kamera auf der Rückseite des nächsten Modelles soll über die gleichen Plastik-Linsen verfügen wie das jetzige iPhone X.

Ebenfalls von Kuo stammt ein Gerücht, wonach Apple beim nächsten iPhone auf ein neues Metal-Gehäuse setzen wird, welches Mobilfunk besser durchlassen könne.

Mitte November bekräftigt Kuo ausserdem die Spekulationen rund um ein grösseres LCD-iPhone. Dem Analyst zufolge wird dieses über ein 6.1-Zoll Display mit tieferer Auflösung als die erwarteten OLED-Modelle verfügen und mit einem Preis zwischen 650 und 750 US-Dollar vor allem auf den Low-End-Smartphonemarkt und die Mittelklasse abzielen.

So präsentierten sich laut Analyst Ming-Chi Kuo die neuen iPhone-Modelle 2017 und 2018. (Bild via AppleInsider)

Etwa zweitgleich berichtet Bloomberg, dass Apple für die iPhone-Kamera auf der Rückseite an einem 3D-Sensor arbeitet. Dieses soll auf Lasern basiert genauere AR-Anwendungen ermöglichen und aber frühestens 2019 verbaut werden. Im Vorfeld der diesjährigen iPhone-Präsentation gab es bereits ähnliche Gerüchte über ein Laser-basiertes Sensor-System für die Rückseiten-Kamera des iPhone 8 bzw. iPhone X.

Vor einer Woche konkretisierte Analyst Kuo seine Behauptungen bezüglich einem neuen, die Mobilfunk-Strahlen besser durchlassenden Gehäuse beim nächsten iPhone. Die mit dem iPhone 8 und iPhone X eingeführten besseren Antennen aus Liquid Crystal Polymer sollen noch optimaler genutzt werden und künftig auch 4x4 MIMO nutzen können.

Mitte Oktober kam ausserdem noch ein Gerücht auf, wonach Apple plant, künftigen iPhone eine Stylus-Unterstützung zu spendieren. Apple sei diesbezüglich bereits mit verschiedenen Zubehör-Herstellern im Gespräch. Weiter wolle der Mac-Hersteller 2019 ein iPhone mit Pencil auf den Markt bringen.

HomePod mit Face ID?

Noch bevor das Produkt überhaupt erhältlich ist, gibt es bereits Gerüchte um seinen Nachfolger. Der Präsident des Auftragsfertigers Inventec hat sich zu einem Kommentar zu den Weiterentwicklungen von intelligenten Lautsprechern hinreissen lassen. Demnach «sehe man Trends, wonach die Ingenieure die Smart-Speakers nicht mehr nur für Sprach-Erkennung entwickeln, sondern auch mit Gesichtserkennungs-Funktionen». Der Inventec-Chef hat mit seinem Kommentar zwar nicht direkt Apples HomePod angesprochen – da Inventec aber als Produzent dieses Gerätes gilt, hat dieser Kommentar die Gerüchte um Face ID bei HomePod angefeuert. Falls sich das so ausgelöste Gerücht bewahrheiten sollte, dürfte es noch ein Weilchen dauern bis Face ID tatsächlich auf dem HomePod landen wird – die Lancierung der ersten Generation des Gerätes (ohne Face ID) wurde vor Kurzem von Dezember dieses Jahres auf «Anfang 2018» verschoben.

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