Schweizer 5G-Antennen strahlen ab Januar 2022 mit adaptiver Technik

Ein technologisch grosser Vorteil der neuen 5G-Antennen ist die sogenannte «adaptive Antennentechnik», bei welcher die Strahlung dorthin fokussiert wird, wo sich tatsächlich verbundene Mobiltelefone befinden. Während konventionelle Antennen einfach rundherum strahlen, können 5G-Antennen entsprechend gezielt an entsprechende Endabnehmer-Geräte strahlen, in anderen Gebieten – in denen sich keine Endabnehmer-Geräte befinden – gibt es hingegen kaum eine Strahlenbelastung mehr.

Die adaptive Antennentechnik konnte in der Schweiz bisher nicht genutzt werden, da das Gesetz dies bisher noch nicht erlaubte. Dies obwohl bereits hunderte 5G-Antennen hierzulande aufgestellt wurden. Ab Januar 2022 können nun auch die neuen 5G-Antennen diesbezüglich ihr ganzes Potential ausschöpfen. Mit einer Verordnungsänderung will der Bundesrat den bewilligten 5G-Antennen endlich den vollen Betrieb ermöglichen.

Um die Strahlung der neuen Antennen zu berechnen, hat das Bundesamt für Umwelt («BAFU») im Februar dieses Jahres eine Vollzugshilfe für die Kantone und Gemeinden veröffentlicht. An einer Sitzung am vergangenen Freitag hat der Bundesrat nun entschieden, einzelne Elemente der Vollzugshilfe in der Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung («NISV») zu verankern. Damit will der Bundesrat die Rechtssicherheit stärken – sie schaffe Klarheit für die Behörden, die für die Bewilligung von Mobilfunk-Antennen zuständig sind. Die Grenzwerte der NISV sowie das Schutzniveau bleiben unverändert, kommuniziert der Bund. Die angepasste NIS-Verordnung (PDF) tritt am 1. Januar 2022 in Kraft.

Die Grenzwerte der Antennen werden dabei nicht gelockert, sie gelten neu aber als Durchschnittswert. Mit einem «Korrekturfaktor» auf die bewilligte Sendeleistung soll das heute geltende Schutzniveau erhalten bleiben, so der Bund weiter. Dies kommt an Orten, bei dem sich Strahlen der adaptiven Antennen kurzzeitig überlappen, zur Anwendung. Der Korrekturfaktor soll sicherstellen, dass adaptive Antennen nicht strenger beurteilt werden als konventionelle Antennen.

Beitrag der «SRF Tagesschau» zum Thema (SRF)

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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