iOS 15: iPhone und iPod für das Update vorbereiten

Am Montag, 20. September 2021, veröffentlicht Apple das neue Betriebssystem iOS 15 für iPhone und iPod touch. Erstmals der Öffentlichkeit wurden die Neuerungen aus iOS 15 Anfang Juni anlässlich der WWDC21 gezeigt. Den Sommer über wurde das System in einer ausführlichen Beta-Phase ausführlich getestet und weiterentwickelt. In den vergangenen Jahren erschienen die grossen iOS-Updates jeweils am Abend um ca. 19 Uhr MESZ. Wahrscheinlich dürfte deshalb auch iOS 15 am 20. September um etwa diese Uhrzeit freigeben werden. Der Update-Prozess ist Apple-typisch vornehmlich einfach. Trotzdem haben wir in diesem Artikel wie in jedem Jahr ein paar Tipps für das grosse Update zusammengestellt.

Stefan Rechsteiner

Inhaltsverzeichnis

  1. Ist mein iOS-Gerät mit iOS 15 kompatibel?

  2. Platz schaffen für das Update

  3. Apps ausmisten

  4. Fotos und Videos speichern

  5. Backup erstellen – in iCloud und Lokal

  6. Akku geladen?

  7. Update laden und installieren

  8. Geduld haben!

Wie schon in den letzten beiden Jahren erhalten iPad-Nutzer auch heuer kein Update auf die neueste iOS-Version – stattdessen rüstet Apple die eigenen Tablets seit 2019 mit dem separaten Betriebssystem «iPadOS» aus. Auch davon wird am Montag, 20. September 2021, Version 15 veröffentlicht.

Ist mein iOS-Gerät mit iOS 15 kompatibel?

Anders als bei der Konkurrenz erhalten Smartphone-Kunden bei Apple auch für ältere Geräte laufend und gleichzeitig mit den neusten Geräten System-Aktualisierungen und haben somit Zugriff auf die (meisten) Neuerungen der neuen OS-Generationen. Welche ältere Geräte in den Genuss des neuen Betriebssystems kommen, hängt meist mit den darin verbauten Chips zusammen. Meist zieht Apple nach 5 oder 7 Jahren einen Strich. Die älteren Geräte blieben dann aussen vor, weil deren technische Ausstattung nicht mehr für alle Funktionen ausreichen, die die neuen Systeme bieten.

iOS 15 kann auf allen iPhone-Modellen der letzten sechs Jahre installiert werden. Gegenüber dem Vorgänger iOS 14 (und auch iOS 13) gibt es keine Änderungen in der Kompatibilitäts-Liste.

iOS 15 lässt sich folglich auf folgenden Geräten installieren:

  • iPhone 6s und iPhone 6s Plus (2015)
  • iPhone SE (2016; 1. Generation)
  • iPhone 7 und iPhone 7 Plus (2016)
  • iPhone 8 und iPhone 8 Plus (2017)
  • iPhone X (2017)
  • iPhone XR (2018)
  • iPhone XS und iPhone XS Max (2018)
  • iPod touch (7. Generation; 2019)
  • iPhone 11 (2019)
  • iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max (2019)
  • iPhone SE (2020; 2. Generation)
  • iPhone 12 und iPhone 12 mini (2020)
  • iPhone 12 Pro und iPhone 12 Pro Max (2020)
  • iPhone 13 und iPhone 13 mini (2021)
  • iPhone 13 Pro und iPhone 13 Pro Max (2021)

⚙️ Beta-Versionen

Wer noch eine ältere Beta-Version von iOS 15 auf dem persönlichen Gerät hat, sollte entweder wieder auf die aktuellste Version von iOS 14 zurückkehren oder auf die aktuellste «Release Candidate»-Version von iOS 15 aktualisieren. Von älteren Beta-Versionen her lässt sich höchst-wahrscheinlich nicht direkt auf das finale iOS 15 aktualisieren.

Platz schaffen für das Update

Hat das iPhone oder der iPod touch nur noch wenige Megabyte freien Speicherplatz? Dann ist es höchste Zeit, für mehr freien Platz auf dem Gerät zu sorgen. Nicht nur das neue OS benötigt Platz, sondern auch allfällige darauf-folgende App-Updates.

Welche Apps am meisten Platz benötigen, kann in den System-Einstellungen unter «Allgemein» und «iPhone-Speicher» eingesehen werden (oder bei früheren iOS-Versionen unter «Allgemein» bei «Speicher- & iCloud-Nutzung» und dort unter «Speicher» bei «iPhone-Speicher»). Hier wird (nach einer kurzen Ladezeit) nicht nur angegeben, wie viel Gigabyte des gesamten Speichers benutzt und noch verfügbar sind, sondern auch, welche einzelnen Apps wie viel Speicherplatz benötigen. Ein Tap auf ein hier gelistetes App zeigt weitere Details an. Auch ist hier das direkte Löschen der App möglich.

Je nach App ist es unter Umständen ratsam, ab und zu eine Neuinstallation durchzuführen. Das gilt insbesondere für Apps, die den lokalen Speicher nur als Cache benutzen und eigentlich alle Daten in der Cloud haben, gleichzeitig aber keine Möglichkeit bieten, den lokalen Zwischenspeicher manuell zu löschen. Die App von «Twitter» ist ein gutes Beispiel hierfür. Die App selbst ist «nur» gut 100 MB gross, schluckt aber oft mehrere hundert Megabyte des lokalen Speicherplatzes aufgrund zwischengespeicherten Medieninhalten wie Fotos oder Videos. Dabei sind alle diese Inhalte in der Twitter-Cloud – heisst, ein Löschen und erneutes Installieren der App schaufelt unter Umständen einiges an Platz frei, ohne dass diese Daten verloren gehen. Es handelt sich nur um (etwas zulange) zwischengespeicherte Inhalte aus dem Twitter-Stream.

⚠️ Warnung

Nicht alle Apps sind so aufgebaut, dass nach dem erneuten Installieren noch alle persönlichen Daten verfügbar sind. Das Löschen von Apps (inkl. seiner Daten) sollte also wohl-überlegt sein.

Ebenfalls unter «iPhone-Speicher» in den Einstellungen verfügbar sind die «Empfehlungen», mit welchen das System selbst intelligent Speicherplatz auf dem Gerät einsparen kann. Es können Fotos optimiert und Apps sowie iTunes-Videos in die Cloud ausgelagert werden. Bevor diese Speicherplatz-Optimierungen aktiviert werden, sollte man sich jedoch um deren Konsequenzen im Klaren sein. Zu der jeweiligen Empfehlung schreibt Apple, was genau gemacht wird, wie viel Speicherplatz damit eingespart werden kann und was eine Aktivierung entsprechend für den Alltag bedeutet.

In frühen Versionen benötigten iOS-Updates oft jenseits von fünf Gigabyte freien Speicherplatz, um das neue System installieren zu können. Seit tief greifenden Optimierungen der Betriebssystem-Basis mit iOS 9 und weiteren Verbesserungen in den folgenden Versionen, benötigt das iPhone-System nicht mehr so viel Platz bei einem Update. Ein Update auf das neue iOS 15 dürfte also erfahrungsgemäss noch zwischen 1 und 3 GB freien Speicherplatz benötigen.

Apps ausmisten

Ein OS-Update kann auch immer als Motivation für einen Frühlings- oder besser «Herbstputz» betrachtet werden. Haben sich über die letzten Monate und Jahre Apps auf dem iOS-Gerät angesammelt, die eigentlich nie benutzt werden? Dann wäre es vielleicht einmal angebracht, alle Apps durchzugehen und eigentlich Ungebrauchte zu löschen?

🧐 Keine Sorge

Werden die Apps wieder benötigt, können sie über den App Store jederzeit erneut auf das Gerät installiert werden. Natürlich muss bei kostenpflichtigen Apps nicht erneut dafür bezahlt werden.

Fotos und Videos speichern

Falls nicht schon geschehen, sollten vor dem OS-Update allfällig neue Fotos und Videos in die Fotos-Mediathek übertragen werden. Alternativ können die Inhalte auch manuell z. B. mit dem macOS-Programm «Digitale Bilder» (/Programme/Digitale Bilder.app) auf den Mac übertragen und so gesichert werden.

Backup erstellen – in iCloud und Lokal

«Last but not least» sollte auch der gesamte Inhalt der Geräte gesichert werden. Wer iCloud benutzt, kann dazu die Backup-Funktion von iCloud benutzen. Dabei ist zu beachten, dass das Gerät die Daten nur mit aktiver WLAN-Verbindung und wenn das Gerät an eine Stromquelle angeschlossen ist, in die iCloud lädt. Eine Sicherung in die iCloud manuell triggern lässt sich über die iOS-Einstellungen, zuoberst auf den eigenen Namen und «Apple-ID, iCloud, Medien & Käufe», dann «iCloud» auswählen und hier nun bei «iCloud-Backup» die Schaltfläche «Backup jetzt erstellen» auswählen. In dieser Ansicht wird auch ausgewiesen, wann das letzte erfolgreiche Backup erstellt wurde.

Für alle anderen bietet der Finder (seit macOS Catalina, davor iTunes) eine komfortable Backup-Funktion. Ist das Gerät am Mac angeschlossen, erscheint es in der Seitenleiste unter «Orte». Wird das Gerät angeklickt, erscheint normalerweise direkt die Anzeige «Allgemein» – hier befindet sich ein Abschnitt «Backups», wo entsprechende Speicherungen durchgeführt werden können.

iCloud-Backup-Nutzern sei geraten, die Geräte nicht nur über die iCloud, sondern zusätzlich auch lokal zu sichern. Nicht zuletzt, weil das Zurückspielen eines Backups vom Mac her über Kabel nicht selten schneller ist als ein Backup aus der iCloud. Und: «Doppelt hält besser.»

Akku geladen?

Bevor es losgeht: Ist die Batterie aufgeladen? Sollte das Gerät nicht an einer Stromquelle aktualisiert werden, sind mindestens 60 Prozent für das Update empfehlenswert (Prozentwert variiert je nach Akku-Stärke). Schlauer ist es aber allemal, das Gerät nur dann zu aktualisieren, wenn es während des Update-Prozesses an einer Stromquelle angeschlossen ist.

Update laden und installieren

Das Update auf iOS 15 wird als Over-the-Air-Update angeboten – es kann also auch ohne Kabel-Verbindung zu einem Computer direkt auf dem iOS-Gerät über eine WLAN-Verbindung geladen und installiert werden. Verfügbar wird das Update so auf dem iOS-Gerät über die Einstellungen unter «Allgemein» und «Softwareupdate» respektive «Softwareaktualisierung».

Wer das Update bei angeschlossenem Gerät via Finder am Computer installieren möchte: Die Schaltfläche «Nach Update suchen» beim Reiter «Allgemein» anklicken und das Update den Instruktionen nach installieren.

Geduld haben!

Nach «Macht zuerst ein Backup!» der zweit-wichtigste Leitspruch für ein grosses System-Update lautet: «Habt Geduld!».

Wenn das System am Montag-Abend veröffentlicht wird, werden Abermillionen Nutzer weltweit gleichzeitig ihre iPhone und iPod touch auf das neue System aktualisieren wollen. Gleiches gilt für die Nacht auf Dienstag und auch noch in den ersten Folgetagen. Dazu kommt die gleichzeitige Veröffentlichung von iPadOS 15, tvOS 15 und watchOS 8. Auch bei der immensen globalen Server-Infrastruktur von Apple und seinen Partnern könnte es aufgrund des Andrangs zu Verzögerungen kommen.

Nicht ausgeschlossen sind Verfügbarkeitsprobleme für den iOS-15-Download («Update kann/konnte nicht geladen werden») und ziemlich sicher wird der Download auch etwas länger dauern, als man es sich vielleicht sonst so gewohnt ist.

Don’t panic!
Douglas Adams

… entweder dauert es etwas länger oder man muss es unter Umständen aufgrund des grossen Ansturms mehrmals versuchen. Oder man wartet einfach die darauf-folgende Woche ab. Bis dann werden sich die ersten grossen Update-Anstürme gelegt haben und das Update-Prozedere wird bestimmt schneller vonstattengehen, als noch in den ersten Stunden nach der Veröffentlichung von iOS 15.

So oder so: Wir wünschen ein erfolgreiches Aktualisieren eurer Geräte und viel Spass mit den neuen iOS-15-Funktionen!

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