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World Cup 2006

Profilfoto von Thomas Zaugg

Thomas Zaugg

Ist das bitter! Aber im Penalty-Schiessen fehlte nicht nur das Glück (ausser vielleicht bei Barnettas Schuss, dessen Idee, den Ball in die Mitte zu dreschen an sich richtig war), sondern auch die Nerven und vor allem einen Plan. Auch wenn Penaltyschiessen immer eine Glückssache ist, so scheint mir doch, dass die Schweizer Teamleitung auf diese Situation, die einer K.O.-Phase halt nun einmal dazugehört, nicht vorbereit war. Aber was solls, leider haben es unsere Jungs nicht geschaft, ein Tor zu erziehlen, vielleicht hätte man halt es mehr Risiko nehmen müssen, speziell in der Verlängerung, als die Ukranier deutlich aufs Penaltyschiessen spekulierten.

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Thomas Zaugg

Ich glaube wir können trotz allem stolz sein auf unsere Jungs, sie sind ungeschlagen (für die Länderspielstatistik wird das Spiel gegen die Ukraine als Unentschieden gewertet) und ohne ein Gegentor erhalten zu haben, ausgeschieden, dass hat noch niemand geschafft! Auch wenn das Penalty-Schiessen eine Katastrophe war, im wahrsten Sinne des Wortes, so bleibt doch viel Postives zurück. Im Hinblick auf die Euro 2008 muss sich die Mannschaft im Bereich der Offensive noch verbessern. Man darf aber auch nicht vergessen, dass viele Leistungsträger lange verletzt gewesen waren oder nur wenig Spielpraxis hatten.

Die einzige Frage, die sich stellt ist, wiesich die Mannschaft ohne Ernstkämpfe weiter entwickeln will. Spiele gegen Österreich, Liechtenstein, Costa Rica, Venezuela bringen die Mannschaft auch nicht weiter. Wir müssen hoffen, dass es SFV trotz des dicht gedrängten Ausscheidungsprogramm gelingt, für 2007 auch Top-Gegner zu verpflichten. Mit einer (noch) erfolgreicheren WM-Teilnahme wäre vielleicht auch das einfacher gefallen.

We will see… :)

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Thomas Zaugg

Die WM 2006 ist auch schon wieder Geschichte. In Erinnerung wird sie wohl vor allem als gigantische Fan-Party bleiben. Spielerisch waren die meisten Spiele jedoch eine Enttäuschung, viele Mannschaften spielten zu vorsichtig, die Angst vor dem Verlieren war oft zu gross. Dies führte oft dazu, dass sich die Mannschaften gegenseitig neutralisierten. Torchancen waren daher oft Mangelware, was sich dann auch im zweit tiefsten Schnitt der erzielten Tore aller Zeiten niederschlug. Die Anzahl der gefallenen Tore sagt zwar noch nichts über die Qualität eines Spiels aus, dennoch sind die Tore das Salz in der Suppe.

Dominiert haben eindeutig die Europäer, 10 der 14 europäischen Teams überstanden die Gruppenphase und danach kegelten sich die Mannschaften aus der alten Welt gegenseitig aus dem Turnier. Argentinien und Brasilien hätten sicher das Potential gehabt, um eine Europameisterschaft zu verhindern, doch konnten sie dieses Potential leider nicht ausnützen. Argentinien wurden taktische Fehler, die eigentlich nur mit Arroganz erklärt werden können, gegen die Deutschen zum Verhängnis, Brasilien war schon vor dem ersten Spiel Weltmeister, gegen einen starken Gegner wie Frankreich reichte dann auch die individuelle Klasse der einzelnen Spieler nicht mehr, um die Defizite in Sachen Teamgeist zu überwinden.

Im Gegensatz zu früheren WMs gab es diesmal kein eigentliches Überraschungsteam, sieben der acht Plätze in den Viertelfinals wurde von Teams eingenommen, die man dort auch erwartet hatte. Einzige Ausnahme bildete die Ukraine, die von der schwachen Leistung der Schweizer im Penaltyschiessen (und natürlich der Tatsache, dass nicht Frankreich Gruppensieger wurde) profitieren konnten. Positiv überrascht haben vor allem die Deutschen, die aus ihrem Potential das Maxium oder eigentlich sogar noch ein bisschen mehr herausholen konnten. Als Überraschung darf man sicher auch die Achtelfinalqualifikation von Australien, Ghana und Ecuador bezeichnen. Diese drei Mannschaften verhinderten den absoluten Triumph der Europäer. Enttäuscht haben auf der anderen Seite die drei europäischen Mannschaften (Kroatien, Tschechien und Polen), die an den genannten Teams gescheitert sind. Einmal mehr enttäuscht (als ernst galt) haben die Spanier, die guten Leistungen aus den ersten beiden Spielen nicht wiederholen konnten.

Glaubte man nach der WM in Japan und Südkorea noch, dass die Vorherrschaft der Europäer und Südamerikaner sich dem Ende zuneigen könnte, musste man in Deutschland feststellen, dass Südkorea eindeutig vom Heimvorteil (und einigen umstrittenen Schiedsrichterentscheiden) profitiert hatte. Auch Japan konnte die Leistungen aus der Heim-WM nicht bestätigen. Iran und Saudi-Arabien hatten mit dem Ausgang der WM ohnehin nichts zu tun.

Auf der Strecke blieben auch die afrikanischen Teams, die mit Ausnahme von Ghana schon nach der Vorrunde die Heimreise antreten mussten. Möglicherweise hätten Senegal, Nigeria oder Kamerun besser abgeschnitten als Angola und Togo, doch scheiterten die “Grossen” des afrikanischen Fussballs halt in der Qualifikation an diesen Aussenseitern, deren mangelnde internationale Erfahrung nicht zu übersehen war. Tunesien hätte mit etwas mehr Glück die Ukraine besiegen können, die Elfenbeinküste hatte schlicht und einfach Lospech bei der Auslosung. Trotzdem wird man sehen müssen, ob die WM 2006 aus afrikanischer Sicht bloss ein Ausrutscher nach Jahren des Fortschritts war oder ob grosse Erfolge afrikanischer Mannschaft, wie sie z. B. Senegal oder Kamerun feiern konnten, die Ausnahme bleiben wird.

Durch die Schweizer Brille betrachtet können wir mit der WM unserer Mannschaft zufrieden sein, das Team zeigte in etwa die Leistung und Resultate, die man erwarten konnte und durfte. Leider blieb ein möglicher Exploit gegen die Ukraine, der die äusserst wertvolle Viertelfinalqualifikation ermöglicht hätte, aus. Es wäre interessant gewesen, herauszufinden, wie sich unser Team unter Wettkampfbedingungen gegen den späteren Weltmeister geschlagen hätte. Man muss aber auch sehen, dass die Voraussetzungen für einen Exploit schlecht war. Viele Teamstützen hatten kaum Spielpraxis, sei es aufgrund von Verletzungen oder wenig Einsätzen in den jeweiligen Clubs. Wir können nur hoffen, dass sich diese Situation vor der EM 08 nicht wiederholt.

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