Apple-Zulieferer Qualcomm erhält Milliarden-Strafe

Der Apple-Zulieferer «Qualcomm», verantwortlich für die LTE-Chips in verschiedenen iPhone-Modellen, erhält von der EU-Kommission eine Strafe aufgebrummt. Aufgrund der «Ausnutzung der dominierenden Marktstellung» muss das US-Unternehmen 997 Millionen Euro bezahlen. Während etwa fünf Jahren habe Qualcomm Apple mit Geldzahlungen zur Nutzung ihrer Chips ermutigt. Das Unternehmen habe dem Mac-Hersteller Zahlungen versprochen, wenn Apple ausschliesslich Qualcomm-Chips in ihren Geräten verbaue. So haben während dieser Zeit mehrere Milliarden Dollar «Bestechungsgelder» die Seite gewechselt, eine genaue Zahl nennt die EU-Kommission dabei nicht. Hätte Apple in diesem Zeitraum auch nur ein einziges Gerät mit einem Konkurrenz-LTE-Chip veröffentlicht, wären sämtliche Zahlungen ausgefallen, heisst es im Bericht.

EU-Kommissarin Margrethe Vestager erklärte, dass durch dieses Verhalten Qualcomms den Unternehmen und Verbrauchern Auswahl und Innovation vorenthalten wurde. Diese Busse solle auch als Warnung an andere Technologie-Unternehmen fungieren.

Zuletzt ist es zwischen Apple und Qualcomm zu einer regelrechten Rechts-Schlacht gekommen. Qualcomm wollte beispielsweise die Einfuhr von iPhone-Modellen mit Intel-LTE-Chips unterbinden lassen oder den iPhone-Verkauf in China verhindern. Zuletzt wird in der Gerüchteküche auch vermehrt spekuliert, Apple könne 2018 in der nächsten iPhone-Generation komplett auf Qualcomm-Komponenten verzichten.

Von Sébastien Etter
Veröffentlicht am

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