Road to OS X Mountain Lion: iCloud

Mit «OS X Mountain Lion» zeigte Apple im Februar dieses Jahres bereits die neunte Version von Mac OS X. Auch mit 10.8 Mountain Lion halten wieder diverse neue Funktionen auf dem Mac Einzug — wie bereits mit OS X Lion steht der Fokus bei End-User-Funktionen dabei vor allem beim näheren Zusammenarbeiten der beiden Betriebssysteme iOS und OS X. Apple hat OS X Mountain Lion für Juli 2012 angekündigt. Kosten wird das Update 20 Schweizer Franken. In einer mehrteiligen «Road to …»-Kurzartikelserie stellen wir die Neuheiten in OS X 10.8 etwas näher vor.

OS X Mountain Lion ist das erste Major OS X Update seit der Einführung der iCloud im letzten Herbst. Wie ernst es Apple mit der iCloud meint, sieht man am neuen Betriebssystem: das ganze OS ist auf die Integration des Cloud-Dienstes ausgelegt. Bereits beim Installieren des Systems wird man nach den iCloud-Logindaten gefragt oder man erhält die Möglichkeit ein kostenlosen iCloud-Account anzulegen. Wer noch kein iCloud-Benutzer ist, der sollte spätestens mit dem Update auf OS X Mountain Lion auf den iCloud-Zug aufspringen, denn mit der iCloud sind eine Vielzahl an Diensten verbunden, mit welchen Mountain Lion doppelt so viel Spass macht als ohne iCloud. Melden sich bestehende iCloud-Benutzer während der 10.8-Installation bei der iCloud an, dann werden Mail, Adressbuch, Kalender (ehemals iCal), «Nachrichten», FaceTime, Game Center, Safari, «Erinnungen», iTunes, der Mac App Store und die «Notizen» automatisch mit dem iCloud-Account eingerichtet und synchronisiert. Bei neuen Benutzern werden die bestehenden Daten automatisch in die Cloud synchronisiert. Über die iCloud-Systemeinstellungen kann die Synchronisation der einzelnen Dienste über iCloud jederzeit einzeln ein- bzw. ausgeschalten werden. Über die Einstellungen ist auch jederzeit sichtbar, wie viel Speicherplatz einem noch zur Verfügung steht — natürlich inklusive Möglichkeit den Speicherplatz zu vergrössern.

iCloud ist bereits seit dessen Lancierung im vergangenen Herbst sehr tief in iOS eingebunden — dank der neuen tiefen Integration in OS X lässt sich auch ein anderer iCloud-Dienst endlich Plattformübergreifend nutzen: «Documents in the Cloud».
Die für die neuen iCloud-Funktionen in Mountain Lion optimierten Mac-Applikationen zeigen zum Beispiel beim Sichern-Dialog neu eine Auswahl zwischen «iCloud» und «Auf meinem Mac» an. Hier kann der Benutzer auswählen auf welchem ‘Medium’ die zu speichernde Datei abgelegt werden soll: lokal auf dem heimischen Mac oder in der iCloud. Beim Klick auf «Auf meinem Mac» wird das bekannte Dateisystem mit allen Ordnern und Dateien angezeigt, beim Klick auf «iCloud» sieht man — wie von iOS her bekannt — eine flache Übersicht über alle Dateien in der iCloud welche von dieser Applikation stammen. In dieser Ansicht können durch ziehen und übereinander fallen-lassen auch Ordner erstellt werden, ganz so wie es von den Apps auf dem Homescreen von iOS her bekannt ist.

Ist «Dokumente & Daten» in den iCloud-Systemeinstellungen aktiviert, können über diesen Speichern- oder Öffnen-Dialog auch über einfaches Drag-And-Drop neue Dateien in die iCloud manövriert werden.
Das spezielle an diesem «iCloud-Speicher» ist natürlich, dass alle diese Dateien automatisch mit allen anderen iCloud-Geräten synchronisiert werden. Neu hinzugefügte, bearbeitete und gelöschte Dateien werden somit automatisch im Hintergrund auf allen anderen Macs, iPhones und iPads, welche mit dem gleichen iCloud-Konto betrieben werden, synchronisiert.

Dieses Vorgehen erinnert stark an den Online-Speicherdienst Dropbox, jedoch ist iCloud anders als Dropbox nicht einfach eine Abbildung eines Dateisystems bzw. einer Finder-Ordnerstruktur in der Cloud und über mehrere Geräte, sondern es zeigt ein stark vereinfachtes Dateisystem beziehungsweise nur jene Dateien, welche von dieser Applikation auch erstellt bzw. bearbeitet werden können. Alle anderen Dateien, mit welchen man mit der entsprechenden Applikation eh nichts anfangen kann, bleiben aussen vor und werden nicht angezeigt. Das hat auch den Vorteil, dass fremde Programme keine anderen Dateien öffnen, modifizieren oder löschen können — Stichwort Malware.

Auch die OS X Lion Funktionen «Auto Save» und «Versions» sind neu eng mit der iCloud verbunden, so werden auch nur kleinste Änderungen an einem in der iCloud gespeicherten Dokument (genau wie lokale Dateien) sofort automatisch als neue Version gespeichert — damit erhält man die Möglichkeit einer schier Endlosen «Wiederrufen»-Funktionalität, welche über die «Versions»-Funktion visuell ähnlich der schon länger verfügbaren Backup-Lösung «Time Machine» funktioniert.

iCloud in OS X Mountain Lion bietet noch eine Vielzahl anderer Dienste, verbunden mit bestehenden oder neuen Applikationen und OS-X-Funktionen — in den entsprechenden «Road to…»-Artikeln werden wir diese iCloud-Dienste noch genauer beschreiben.

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Von Stefan Rechsteiner
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1 Kommentar

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Kommentar von tho

Ich bin noch nicht überzeugt von der “vereinfachten” Ordnerstruktur.

Wenn ich ein Projekt habe, besteht dies meistens aus mehreren verschiedenen Dateitypen: Bspw. Bearbeitetes Bild aus Photoshop, Logo und Flyer aus Illustrator, Numbers-File und eventuell noch eine Präsentation. Also schnell mal über vier und mehr verschiedene Dateitypen.

Mal davon abgesehen, dass Adobe wohl eh nie iCloud unterstützen wird, ist es doch ärgerlich, wenn ich eigentlich den Projektordner schon vor mir hätte, dass ich dann zuerst aber doch das entsprechende Programm starten muss, dass von dort aus das entsprechend File geöffnet werden kann. Und wehe, man weiss nicht, ob man das nun in Pages oder Numbers erstellt hatte…

Genau das ist doch auch der Grund, wieso iOS kaum produktiv eingesetzt werden kann bzw. schon jetzt Tausende auf Dropbox oder Google Drive ausgewichen sind.

iCloud ist genial für den Datenabgleich von Mails, Kalendereinträgen, Kontakten, Erinnerungen etc… aber für noch mehr, da muss es noch etwas Überzeugung bei mir leisten. Bin gespannt…

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