Apple-Lieferant TSMC plant seine erste europäische Chip-Fabrik in Deutschland 🇩🇪

Der taiwanesische Halbleiter-Gigant TSMC («Taiwan Semiconductor Manufacturing Company») plant, laut Nachrichtenagentur Reuters, seine erste europäische Chip-Fabrik im sächsischen Dresden zu errichten.

Obwohl die Fabrik hauptsächlich auf Chips für die Automobilindustrie ausgerichtet sein soll, dürfte auch Apple an der Nachricht über den potenziell neuen Produktionsstandort grosses Interesse zeigen. In den letzten Jahren ist der kalifornische Tech-Riese, auch dank seiner Forschungsarbeit in München, selbst zu einem wichtigen Chipentwickler geworden. Wie Nvidia oder AMD agiert Apple jedoch «fabless» (fabriklos) und setzt für die Produktion auf externe Dienstleister. Als weltgrösster Auftragsfertiger von Chips produziert TSMC daher die Halbleiter für iPhone und Mac.

Was ist ein Halbleiter?

«Halbleiter» wird in der Tech-Berichterstattung oft als Synonym für «Computer-Chip» verwendet. Genau genommen ist das nicht korrekt.

Ein Halbleiter ist ein Material, das zwischen einem Isolator (Material, das keinen elektrischen Strom leitet) und einem Leiter (Material, das elektrischen Strom gut leitet) angesiedelt ist. Seine Leitfähigkeit kann durch Temperatur, Licht oder elektrische Felder beeinflusst werden. Ein bekanntes Beispiel für einen Halbleiter ist Silizium.

In einem Computer-Chip spielen Halbleiter eine entscheidende Rolle, weil sie als Grundbaustein für Transistoren dienen. Transistoren sind winzige Schalter, die elektrische Signale steuern und verstärken. Indem Halbleiter in Transistoren ein- und ausgeschaltet werden, können diese komplexe logische Operationen ausführen. In einem Computer-Chip können Milliarden von Transistoren integriert sein.

Kurz gesagt: Halbleiter sind ein Material, das zur Herstellung von Computer-Chips verwendet wird. Unternehmen, die entsprechende Fabriken betreiben, werden Halbleiterhersteller (englisch «Semiconductor Manufacturer») genannt.

Ein TSMC-Werk in Deutschland würde Apple eine weitere Möglichkeit eröffnen, die Abhängigkeit vom geopolitisch gefährdeten Produktionsstandort Taiwan zu verringern. Dem Standortrisiko in der Heimat ist sich TSMC bewusst. Das Unternehmen plant deshalb auch den Bau von Produktionsstätten in den USA und in Japan.

Die Verhandlungen zwischen TSMC und dem Bundesland Sachsen sollen bereits weit fortgeschritten sein, wobei staatliche Subventionen und Unterstützung im Fokus der Gespräche stünden.

Die Pläne von TSMC dürften auch der Europäischen Union zusagen, die derzeit an der Schaffung des «EU-Chip-Acts» arbeitet. Dieses Gesetz zielt darauf ab, Investitionen in die europäische Chip-Industrie zu fördern und den Marktanteil Europas am weltweiten Chip-Markt bis 2030 zu verdoppeln.

Von Manuel Reinhard
Veröffentlicht am

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