Diese Schweizer Banken bieten noch kein Apple Pay (Update 5)

Lange Zeit verwehrten sich die meisten Schweizer Banken ausländischen Zahlungslösungen wie Apple Pay oder Samsung Pay. Fast geschlossen setzen die hiesigen Finanzunternehmen stattdessen auf die Schweizer Eigenlösung «Twint». Der «Pay-Boykott» der Schweizer Banken beginnt aber immer mehr zu bröckeln.

Stefan Rechsteiner

Neue Übersicht (30. März 2020): Nach einem mehrjährigen Boykott haben diverse Schweizer Banken über die vergangenen Monate Unterstützung für Apple Pay eingeführt. Einen Abriss über die Geschichte von Apple Pay in der Schweiz und eine Übersicht über alle Grossbanken, Kantonalbanken, Privatbanken, Regionalbanken, Kreditkarten-Herausgeber und sonstige Finanzhäuser und -Dienste, die hierzulande Apple-Pay-Unterstützung anbieten – oder bisher nicht anbieten – gibt es in unserem neuen Artikel «Apple Pay in der Schweiz».

Zuerst machte mit Swisscard AECS ausgerechnet eine Tochter des Twint-Anteilseigners Credit Suisse vereinzelte Karten seines grossen Sortiments mit Apple Pay kompatibel. Im Frühling dieses Jahres folgte dann die ganze Grossbank Credit Suisse und nun ist seit vergangener Woche auch der grosse Schweizer Kartenaussteller Viseca eines der Apple-Pay-unterstützenden Finanzinstitute. Nicht komplett alle von Visca herausgegebenen Karten unterstützen aber Apple Pay. Die von Viseca selbst herausgegebenen Karten, sowie Viseca-Karten von 36 Regional- und Kantonalbanken sind mit Apple Pay kompatibel. Verschiedene mit Viseca verbündelte Banken unterstützen Apples Bezahldienst bisher noch nicht (siehe Liste unten).

Auch sechs der zehn grössten Schweizer Banken verweigern sich Apple Pay. Die grösste Schweizer Bank, UBS, boykottiert mit dem eigenen grossen Schweizer Kartenaussteller TopCard digitale Bezahllösungen wie Apple Pay. Von TopCard werden neben den UBS-Kreditkarten beispielsweise auch die Supercard -Kreditkarte von Coop oder die Kreditkarten der VZ Depotbank ausgestellt. Ähnlich geht es Besitzern der Cumulus-Kreditkarten der Migros. Diese Karten werden durch die Cembra MoneyBank ausgestellt. Auch dieser Kartenherausgeber unterstützt Apple Pay bisher nicht.

Die dritt-grösste Schweizer Bank, Raiffeisen, bietet kein Apple Pay (Siehe Update 4), obwohl deren Kreditkarten durch den Apple-Pay-Partner Viseca ausgestellt werden. Die fünft-grösste Schweizer Bank, PostFinance, verweigert sich weiterhin Apple Pay und Co., genau so wie die Nummer 6, Julius Bär, und die Nummer 8, die Migros Bank.

Von den 24 Kantonalbanken der Schweiz bieten bisher vier keine Unterstützung für Apple Pay – es sind dies die Aargauer Kantonalbank, die Glarner Kantonalbank, die Zuger Kantonalbank und die siebt-grösste Bank der Schweiz, die Banque Cantonale Vaudoise.

Nicht wenige Schweizer Kreditkarten-Besitzer können Apple Pay noch nicht nutzen, weil ihre Bank Apples Bezahldienst bisher nicht unterstützt.

Bereits seit der Schweizer Lancierung von Apple Pay im Frühjahr 2016 bietet Swiss Bankers mit dem Bezahldienst kompatible Pre-Paid-Karten an. Bei Swiss Bankers handelt es sich um ein Joint-Venture verschiedener Schweizer Grossbanken, einigen Kantonalbanken, der Raiffeisen und American Express. Viele Schweizer Regionalbanken bieten ihren Kunden Debit- und Kreditkarten durch Viseca oder SwissBankers an.

Fast alle Schweizer Banken bieten zudem die in der Schweiz sehr verbreiteten, aber mit Apple Pay bisher nicht kompatiblen «Maestro»-Karten an.

Auch «V-PAY»-Karten bieten zahlreiche Banken unter eigener Marke an (dazu gehört auch die PostCard oder die Karten der WIR Bank). Bisher ist keine V-Pay-Karte der Schweiz mit Apple Pay kompatibel.

Viele Schweizer Regionalbanken sind Unterstützer der Bezahllösung Twint.

Ein paar vereinzelte Schweizer Regionalbanken bieten zwar Unterstützung für Samsung Pay, nicht aber für Apple Pay.

Interessant ist beispielsweise auch, dass die Vailant Bank mit ihren durch Viseca herausgegebenen Kreditkarten die Bezahlsysteme Fitbit Pay und Garmin Pay unterstützt, sich gleichzeitig aber Samsung Pay oder Apple Pay verweigert. Die Cembra MoneyBank unterstützt die Bezahldienste der beiden Fitness-Uhren-Hersteller ebenfalls, genauso wie SwatchPay – und Samsung Pay – aber kein Apple Pay.

Liste der Schweizer Banken ohne Apple Pay

  • UBS
  • Raiffeisen *
  • PostFinance
  • Julius Bär
  • Banque Cantonale Vaudoise
  • Migros Bank
  • Aargauer Kantonalbank
  • Glarner Kantonalbank
  • Zuger Kantonalbank
  • Cembra MoneyBank

Von den Schweizer Regionalbanken mit Viseca-Kreditkarten bieten die folgenden noch keine Unterstützung für Apple Pay:

Weitere Schweizer Banken ohne Apple-Pay-Unterstützung bei ihren Kreditkarten:

Diese Auflistung ist nicht komplett. Für eine Erweiterung dieser Liste nehmen wir gerne über unser Kontaktformular Hinweise auf weitere Schweizer Finanzhäuser ohne Apple-Pay-Unterstützung entgegen.

So erreichst du deine Bank

Eine Möglichkeit, damit mehr Schweizer Banken Apple Pay unterstützen ist, dass man sie das Bedürfnis nach Apples Bezahldienst wissen lässt. Als Kunde einer Schweizer Bank oder eines Kreditkarten-Herausgebers kann man diese darauf hinweisen, dass man die eigene Karte gerne auch mit Apple Pay benutzten möchte.

UBS
Am Telefon: 0848 848 052
Über das Kontaktformular: UBS Kontakt
Über Soziale Medien: Twitter, Facebook
Vor Ort: UBS Geschäftsstellen
Raiffeisen *
Über das Kontaktformular: Raiffeisen Feedback
Über Soziale Medien: Twitter, Facebook
Vor Ort: Raiffeisen Geschäftsstellen
PostFinance
Am Telefon: 0848 888 710
Über das Kontaktformular: PostFinance Kontakt
Über Soziale Medien: Twitter, Facebook
Vor Ort: PostFinance Geschäftsstellen
Bank Julius Bär
Am Telefon: 058 888 1111
Über das Kontaktformular: Julius Bär Kontakt
Vor Ort: Julius Bär Geschäftsstellen
Banque Cantonale Vaudoise
Am Telefon: 0844 228 228
Über das Kontaktformular: BCV Kontakt
Über Soziale Medien: Twitter, Facebook
Vor Ort: BCV Geschäftsstellen

Für die Regionalbanken und anderen Schweizer Banken siehe obige Listen.

Update (KW43)

Auch die Aargauische Kantonalbank bietet mit ihren von der Viseca herausgegebenen Kreditkarten seit dieser Woche Apple Pay an.

Weiter wird die Valiant-Gruppe «in Kürze» ebenfalls Unterstützung für Apple Pay anbieten, wie die Bank auf Twitter bekanntgegeben hat.

Update 2 (KW45)

Nach der AKB bieten nun auch die Glarner Kantonalbank und die Zuger Kantonalbank Apple Pay bei ihren von der Viseca herausgegebenen Kreditkarten an.

Update 3 (KW47)

Neu können die Viseca-Karten der Clientis-Banken, der Migros Bank, diversen Regionalbanken (die Entris-Banken; siehe obige Liste) und der Valiant mit Apple Pay genutzt werden.

Update 4 (KW50)

* Raiffeisen Schweiz plant, Apple Pay im ersten Quartal 2020 bei den Standard-Kreditkarten einzuführen.

Update 5 (KW10 2020)

Cembra Money Bank führt Apple Pay bei allen Karten des Hauses (inkl. Kooperations-Karten) ein.

Neue Übersicht (30. März 2020): Nach einem mehrjährigen Boykott haben diverse Schweizer Banken über die vergangenen Monate Unterstützung für Apple Pay eingeführt. Einen Abriss über die Geschichte von Apple Pay in der Schweiz und eine Übersicht über alle Grossbanken, Kantonalbanken, Privatbanken, Regionalbanken, Kreditkarten-Herausgeber und sonstige Finanzhäuser und -Dienste, die hierzulande Apple-Pay-Unterstützung anbieten – oder bisher nicht anbieten – gibt es in unserem neuen Artikel «Apple Pay in der Schweiz».

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