Marke «iSwatch»: Swatch geht gegen Apple vor

Der Uhrenkonzern Swatch geht global gegen die Eintragung der Marke iWatch vor, wie eine Unternehmenssprecherin gegenüber Watson bestätigt hat. Mit der Eintragung der Marke iWatch durch eine Briefkastenfima sieht Swatch eine Verwechslungsgefahr mit der eigenen Marke iSwatch.

Der Bieler Uhrenkonzern Swatch versucht auf globaler Ebene die Eintragung der Marke iWatch zu verhindern, wie das Nachrichten-Portal Watson berichtet. Mit diesem Schritt möchte das Unternehmen eine Verwechslung mit der eigenen Marke iSwatch verhindern, wie die Unternehmenssprecherin Serena Chiesura sagte. Swatch sieht die Verwechslungsgefahr zwischen den Marken iWatch und iSwatch als gegeben an, womit eine rechtliche Grundlage bestehen könnte, um gegen die Eintragung der Marke iWatch vorzugehen.

Briefkastenfirma will Marke iWatch international schützen

Seit Juni 2013 versucht das Unternehmen Brightflash USA LLC aus dem US-Steuerparadies Delaware, die Marke iWatch in verschiedenen Markenregistern weltweit eintragen zu lassen. Am 05.06.2013 wurde die Eintragung im Markenregister der USA vorgenommen. In der Schweiz folgte die Hinterlegung der Marke im Dezember 2013. Zeitgleich wurde auch der internationale Schutz der Marke beantragt.

Registrierungsgesuch für die Marke iWatch in der Schweiz Quelle: Swissreg

Das Unternehmen Brightflash USA LLC wurde im Jahr 2012 gegründet und hat seinen Sitz an einer Adresse, an welcher weit mehr als 100’000 Unternehmen ihren Sitz haben. Auch Apple hat dieselbe Adresse schon für mehrere Briefkastenfirmen eröffnet. Apple könnte das Unternehmen Brightflash USA LLC dazu verwenden, um möglichst ohne Nebengeräusche die globalen Rechte an der Marke iWatch zu erlangen. Apple ist für die Eintragung anderer Marken, wie beispielsweise der Marke iPad, ähnlich vorgegangen.

Zwei Hindernisse für Durchsetzung der Ansprüche

Für den von Watson befragten Rechtsanwalt Stephan Beutler ist die Rechtslage nicht so klar, wie sie Swatch selbst darstellt. Zum einen hat Swatch nicht den Begriff iSwatch an sich geschützt, sondern den Begriff in Kombination mit einem Logo. Zudem hat Swatch die Marke nicht in allen Ländern zeitgleich registriert. Während in der Schweiz die Registrierung im Jahr 2007 erfolgte, kamen gemäss Watson im Jahr 2013 rund 30 Länder zusätzlich hinzu. Gemäss Beutler wird Swatch in diesen 30 Ländern den eigenen Anspruch nicht durchsetzen können da die Brightflash USA LLC in diesen Ländern mit «iWatch» schneller war.

Die beiden Marken beanspruchen zudem nicht denselben Schutzbereich. Während beide Marken auf die Nizza-Kategorie 14 verweisen, die unter anderem die Marken für «Zeitmesser und Armbänder» schützt, hat Brightflash USA LLC einen zusätzlichen Schutz für elektronische Geräte in der Nizza-Kategorie 9 beantragt.

Marke iSwatch von Swatch im Schweizerischen Markenregister Quelle: Swissreg

Wie sich die Auseinandersetzung insgesamt entwickeln wird, ist noch kaum abzusehen. Möglicherweise werden die beiden Parteien in einen jahrelangen Markenrechts-Streit verwickelt oder man einigt sich hinter verschlossenen Türen auf einen Kompromiss.

Kooperation zwischen Apple und Swatch

Bereits seit mehreren Jahren bestehen Kontakte zwischen Apple und Swatch, wie der Swatch-CEO Nick Hayek im letzten Jahr bestätigt hat. Die beiden Unternehmen tauschen sich im Rahmen ihrer Zusammenarbeit über den Einsatz von verschiedenen Materialien aus. Zwischen den beiden Unternehmen wurde zudem über Batterie-Technologien sowie die Nutzung von Bewegungs-Energie diskutiert.
Unklar ist, wie eng die Kooperation zwischen den beiden Unternehmen tatsächlich ist.

Nick Hayek zweifelte an den intelligenten Uhren

Noch vor einem Jahr zeigte sich der Swatch-CEO Nick Hayek kritisch über die Zukunft von intelligenten Uhren. Anlässlich der Geschäftszahlen-Konferenz für das Geschäftsjahr 2012 spekulierte der CEO, dass intelligente Uhren nicht die «nächste Revolution» sein werden.
Damals ging der Manager allerdings von der Voraussetzung aus, nach welcher die intelligente Uhr das Smartphone ersetzen würde. Mit intelligenten Uhren soll allerdings nicht das Smartphone ersetzt werden, wie in den letzten Monaten immer deutlicher wurde. Stattdessen handelt es sich dabei um ein Zubehör-Artikel, welcher das Smartphone um einige Funktionen ergänzen soll. Dazu zählen unter anderem Gesundheits-Sensoren.

Auch in diesem Jahr äusserte sich Hayek gegenüber dem Tages Anzeiger kritisch zu intelligenten Uhren. Seiner Meinung nach wollen die Konsumenten keine Uhren, welche man ständig mit Strom aufladen müsse.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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