Swatch will noch keine intelligente Uhr veröffentlichen

Swatchs CEO Nick Hayek hat sich in einem Interview zur Smartwatch-Strategie von Swatch geäussert. Das Unternehmen wird in den nächsten Monaten keine intelligente Uhr auf den Markt bringen. Stattdessen beobachtet man die Bewegungen auf dem Uhren-Markt. Falls wider Erwarten die Nachfrage nach intelligenten Uhren in naher Zukunft grösser wird, kündigt Hayek allerdings die Lancierung eines eigenen Produktes an. Bis zu diesem Zeitpunkt hin will Swatch als Zulieferer vom Smartwatch-Hype profitieren.

Patrick Bieri

Gegenüber Bloomberg verneinte der Swatch-CEO Nick Hayek die baldige Lancierung einer eigenen intelligenten Uhr. Im Moment setzen ihn die Entwicklungen auf dem Smartwatch-Markt noch nicht unter Zugzwang, wie Hayek überzeugt ist. Bei Swatch wird man in den nächsten Monaten den Markt beobachten. Damit will man insbesondere herausfinden, ob die Nutzer bereit sind, eine intelligente Uhr zu kaufen. Bislang zeigten sich die Anwender sehr zurückhaltend, wenn es um den Kauf von intelligenten Uhren ging.

«Wir werden uns nicht am Wettrennen beteiligen»

Swatchs Zurückhaltung hat gute Gründe. Im Jahr 2004 bot das Unternehmen in Zusammenarbeit mit Microsoft eine interaktive Uhr mit dem Namen «Swatch Paparazzi» an. Mit diesem Gerät konnten Nachrichten, Sport-, Aktien- und Wetter-Berichte sowie Horoskope angezeigt werden. Der Erfolg dieses Produktes blieb allerdings aus.

Auch aufgrund dieser Erfahrungen will sich Swatch nicht an einem Wettrennen beteiligen. Samsung hat sich diesem Wettkampf gestellt um mit der überhasteten Veröffentlichung der «Galaxy Gear» vergangenen Herbst ein unausgereiftes Produkt auf den Markt gebracht. Gemäss Nick Hayek gibt es noch immer eine grosse Zurückhaltung seitens der Konsumenten.

Die notwendige Technologie ist vorhanden

Nick Hayek stellt im Interview auch klar, dass Swatch über das notwendige technologische Portfolio verfügt, um innert kürzester Zeit eine intelligente Uhr zu lancieren. Bereits in früheren Interviews äusserte sich Hayek dementsprechend.
Falls sich die Nachfrage nach intelligenten Uhren steigern sollte, könnte ein entsprechendes Produkt von Swatch über das weitverzweigte Händler-Netzwerk des Unternehmens verkauft werden.

Trotz der Zurückhaltung im Bezug auf intelligente Uhren will das Unternehmen an diesem Geschäftszweig mitverdienen. Swatch ist daran interessiert, den Herstellern von intelligenten Uhren Komponenten zu liefern. Bereits heute soll Swatch einem US-Hersteller von intelligenten Armbändern Bestandteile liefern. Um welches Unternehmen es sich dabei handelt, ist allerdings unklar.

Analyst: Alle warten auf Apple und Swatch

Gemäss dem Analysten Rene Weber von der Bank Vontobel warten alle Marktakteure darauf, dass Apple und Swatch ihre eigenen intelligenten Uhren präsentieren. Obwohl es bereits seit längerer Zeit Gerüchte um eine intelligente Uhr von Apple gibt, hat das Unternehmen noch kein entsprechendes Produkt veröffentlicht. Gemäss Weber wird Swatch abwarten, wie eine intelligente Uhr von Apple aussehen wird.

Hayek sieht Smartwatches als Chance für die Swatch Group

Nick Hayek gab in einem früheren Interview zu Protokoll, wie die Swatch Group von den Smartwatches profitieren könnte. Wenn es den IT-Konzernen gelingt, die Anwender von der Smartwatch-Nutzung zu überzeugen, dann dürfte es der Swatch Group auch gelingen, diese Personen vom Nutzen einer schönen mechanischen Uhr zu überzeugen.

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