Qualcomm investiert in Sharp

Im März gab Foxconns Mutterkonzern «Hon Hai Precision Industry» bekannt, 11% der Aktien von Sharp zu übernehmen. Seither sind die Verhandlungen zwischen den beiden Konzernen ins Stocken geraten. Die ursprünglich ausgehandelten Bedingungen können angesichts des heutigen Aktienkurses nicht mehr aufrecht erhalten werden. In der Zwischenzeit schaffte es Sharp aber, einen kleineren Investor an sich zu binden. Der US-Chip-Spezialist Qualcomm kündigte an, über 120 Millionen Dollar in Sharp zu investieren. Damit erwirbt Qualcomm einen Aktienanteil von 2.6% an Sharp. Diesen Geldzufluss kann Sharp gut gebrauchen. Im letzten Quartal musste der Konzern einen Rekordverlust von 3.12 Milliarden Dollar bekannt geben. Auf dem Konzern lastet ausserdem ein Schuldenberg von über 10 Milliarden Dollar.

Qualcomm kündigte an, dass die eigene Display-Tochter «Pixtronix» eng mit Sharp zusammenarbeiten werde, um stromsparende Displays zu entwickeln. Vor allem die Weiterentwicklung der von Sharp entwickelten IGZO-Technologie (Indium Gallium Zinc Oxide) könnte dabei für Qualcomm von grossem Interesse sein. IGZO-Displays brauchen im Vergleich zu anderen Displays deutlich weniger Energie. Daraus folgend bräuchten die Geräte eine kleinere Batterie, was eine kompaktere Bauweise möglich machen würde. Lange Zeit waren IGZO-Displays auch als «iPad mini»-Displays im Gespräch.

Analysten sind wenig optimistisch, was die Zukunft von Sharp angeht. Angesichts des hohen Schuldenberges braucht es deutlich grössere Investitionen, um einen positiven Effekt für die Firma zu erreichen. Gerüchten zufolge verhandelt Sharp auch mit Intel und Dell um einen Einstieg. Bestätigungen hierzu gibt es allerdings nicht. Im November kamen zudem Gerüchte auf, dass Apple, Microsoft, HP, Intel und Google an einem Kauf von Sharp interessiert sind. Sharp dementierte die Gerüchte jedoch.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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