Schafft Samsung mit der neuen «Gear 2»-Smartwatch den Durchbruch?

Samsung hat am Sonntag nur mit einer schlichten Pressemitteilung die Lancierung zweier neuer intelligenter Uhren bekannt gegeben. Mit der «Gear 2» entwickelt Samsung das Vorgängermodell konsequent weiter, während die «Gear 2 Neo» preisgünstiger sein dürfte.

Die wohl wichtigste Neuerung im Vergleich zum Vorgängermodell, der «Galaxy Gear», ist das in der intelligente Uhr zum Einsatz kommende Betriebssystem. Statt auf Googles Android setzt Samsung sowohl bei der Gear 2 sowie bei der Gear 2 Neo auf das Betriebssystem Tizen, welches auf Linux basiert.
Bisher hatte sich der Start von Tizen immer wieder verzögert, weil die Entwicklung andauerte und das App-Angebot zu wenig breit war. Zum Start sollen unter anderem Apps von BMW, CNN und Garmin zur Verfügung stehen. Entwickelt wurde das System primär von der Linux Foundation, später stiessen über eine Vereinigung weitere Unternehmen dazu — vor allem Intel und Samsung tragen heute für die Entwicklung des Systems bei.

Beide intelligenten Uhren können die Nutzer unter anderem über eingehende Mails und Textnachrichten informieren. Dank einem eingebauten Infrarotsensor ist es möglich, die Gear 2 als Universalfernbedienung zu nutzen.

Gear 2: Die Kamera macht den Unterschied

Die beiden neuen intelligenten Uhren von Samsung unterscheiden sich insbesondere bei der Kamera. Während die Gear 2 über eine integrierte Kamera mit einer 2 Megapixel-Kamera verfügt, verzichtete Samsung bei der Gear 2 Neo auf die Implementierung einer Kamera. Im Vergleich zur «Galaxy Gear» ist das Armband der Gear 2 dünner geworden. Dies liegt daran, dass die Kamera nicht mehr im Armband untergebracht ist, sondern direkt oberhalb des Bildschirms.

Samsung springt auf den Fitness-Trend auf

Die Gear 2 sowie auch die Gear 2 Neo verfügen über einen eingebauten Sensor, um einige Vital-Werte des Trägers zu messen. Neben einem Beschleunigungsmessgerät und einem Lagesensor ist auch ein Pulsmesser integriert. Mit Hilfe einer passenden App kann die Pulsfrequenz über den ganzen Tag hinweg protokolliert werden. Des Weiteren verspricht Samsung, mit der Gear 2 auch den Schlaf messen zu können.

Fitness-Funktionen gehören im Moment zu den grossen Trends der IT-Industrie. Neben diversen Aktivitätsmessgeräten wie dem Jawbone UP oder dem FuelBand von NIKE, gibt es immer wieder Gerüchte, dass Apple auf dem Fitness- und medizinischen Gebiet Fuss fassen möchte.

Leistungsfähigerer Prozessor, gleicher Bildschirm

Wie das Vorgängermodell verfügen beide Gear-Modelle über einen Bildschirm mit einer Auflösung von 320 mal 320 Pixel. Die Diagonale des Bildschirms beträgt weiterhin 1.63 Zoll.
Deutlich aufgerüstet hat Samsung beim Prozessor. Während bei der Galaxy Gear noch ein Prozessor mit einem Kern und einer Taktfrequenz von 0.8 GHz zum Einsatz kam, verfügt sowohl die Gear 2 sowie auch die Gear 2 Neo über einen Dual-Core Prozessor mit einer Taktfrequenz von 1 GHz.
Die intelligenten Uhren verfügen über einen integrierten Speicher von 4 GB und 512 MB Arbeitsspeicher.

Der Akku der Gear 2 soll über eine Kapazität von 300 mAh verfügen, was bei gewöhnlichem Gebrauch eine Nutzung von 2 bis 3 Tagen ermöglichen soll. Falls sich diese Werbeaussagen bewahrheiten sollten, wäre dies ein signifikanter Fortschritt gegenüber dem Vorgängermodell.

Wird sich Gear 2 besser verkaufen als «Galaxy Gear»?

Erst vor etwas mehr als einem halben Jahr hat Samsung die erste Generation der eigenen intelligenten Uhren, die «Galaxy Gear», vorgestellt. Die Galaxy Gear erhielt im Anschluss von Testern durchzogene Kritiken. Insbesondere wurde die kurze Batterielaufzeit kritisiert, die bei normaler Nutzung weniger als einen Tag betrug. Ebenfalls kritisiert wurde der hohe Preis von CHF 379.—.

Am Abend kommt das neue Galaxy S5

Nachdem Samsung die neue Gear 2 nun bereits vorgestellt hat, bleibt anlässlich des Events «Unpacked» vom heutigen Abend genügend Raum, um das neue Smartphone-Flaggschiff Galaxy S5 vorzustellen.
Vom neuen Samsung Flaggschiff wird unter anderem erwartet, dass ein Fingerabdruck-Sensor integriert ist. Ebenfalls leistungsfähiger dürften die verbauten Komponenten werden.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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