watchOS-Update schaltet EKG-Funktion frei – für US-Nutzer

Apple hat gestern Abend eine Aktualisierung für das Apple-Watch-Betriebssystem veröffentlicht.

Stefan Rechsteiner

watchOS 5.1.2 (Build-Nummer 16S46) umfasst neue Komplikationen der Apps «Mail», «Karten», «Nachrichten», «Freunde», «Home», «News», «Telefon» und «Remote» für das Zifferblatt «Infograph» auf der neuen Apple Watch Series 4. Neu kann die Verfügbarkeit der Walkie-Talkie-Funktion über die Steuerzentrale aus gesteuert werden und wenn die Uhr an ein «kontaktloses Lesegerät» gehalten wird, erscheint automatisch die Wallet-App mit dem Zugriff auf die entsprechenden dort abgelegten Karten, Coupons und Billette. Neu erhält der Nutzer auf Wunsch ausserdem Benachrichtigungen und animierte Glückwünsche, wenn man während einem Aktivitäts-Wettbewerb die tägliche Höchstpunktzahl erreicht hat.

EKG-Funktion

Das gestern Abend von Apple veröffentlichte Update auf watchOS 5.1.2 schaltet ausserdem die EKG-Funktion der im September vorgestellten Apple Watch Series 4 frei.

Um ein EKG mit der neuen Apple Watch durchzuführen, muss der Watch-Träger während 30 Sekunden einen Finger auf die mit einem entsprechenden Sensor ausgestatteten neuen Digital Crown halten. Zusammen mit dem erweiterten Herzfrequenz-Sensor auf der Rückseite wird so ein Kreislauf geschlossen und das Elektrokardiogramm aufgezeichnet.

Da die Funktion vorerst nur von der US-Arzneibehörde FDA zugelassen wurde, limitiert Apple die Nutzung der EKG-App auch auf US-Nutzer. Konkret sogar auf nur in den Vereinigten Staaten und deren Aussengebieten verkaufte Geräte.

Mit der EKG-Funktion stieg Apple in den Regelungsbereich von Medizin-Produkten ein – aus gegebenen Gründen gelten dort strengere Regeln, als noch beispielsweise beim rudimentäreren Herzfrequenzmesser aller bisherigen Apple-Watch-Generationen.

Die Sperre lässt sich überdies nicht wie erwartet einfach über die Regionen-Einstellungen der Uhr umgehen, wie dies bei diversen anderen nur regional verfügbaren Funktionen in Apple-Geräten der Fall ist. watchOS prüft anhand der Serien-Nummer des Gerätes, in welchem Land die Uhr verkauft wurde und schaltet anhand dieser Information die EKG-Funktion frei oder eben nicht. Wer sich die neue Series 4 entsprechend in einem anderen Land als der USA gekauft hat, kommt vorerst noch nicht in den Genuss der EKG-Funktion. Apple hatte angekündigt, die Funktion vorerst nur in den USA anzubieten.

Damit die EKG-App auch in anderen Märkten freigeschaltet werden kann, müssen die lokalen Arzneibehörden diese zulassen. In der Schweiz ist dafür die «SwissMedic» zuständig. Hierzulande werden auf der Basis der bilateralen Verträge der Schweiz das Zertifizierung-System der Europäischen Union (EU) übernommen – in der EU zugelassene Geräte können also auch in der Schweiz angeboten werden.

Wie es in den Update-Beschreibungen heisst, ermöglicht die EKG-App «das Erstellen eines Elektrokardiogramms, das einem EKG mit einer Ableitung ähnelt». Sie kann anzeigen, ob der Herzrhythmus des Nutzers Anzeichen eines Vorhofflimmerns aufweist oder im Sinusrhythmus verläuft. Bei Vorhofflimmern handelt es sich um eine schwere Form von unregelmässigem Herzrhythmus. Ein «Sinusrhythmus» bedeutet, dass das Herz in einem normalen Muster schlägt. Die EKG-App speichert bei der Aufzeichnung die EKG-Wellenform, die Klassifizierung sowie «alle festgestellten Symptome» verschlüsselt in einem PDF in der Health-App auf dem persönlichen iPhone. Dieses PDF kann in der Folge mit dem Arzt geteilt werden.

Zusätzlich zur EKG-Funktion schaltet das Update auch die ebenfalls im September angekündigte Herz-Funktion frei, die einen unregelmässigen Herzrhythmus, der wie Vorhofflimmern aussieht, erkennt. Diese Funktion ist auf allen vier Apple-Watch-Generationen verfügbar – jedoch ebenfalls nur in den USA und deren Aussengebieten.

Das Update auf watchOS 5.1.2 kann über die Apple-Watch-App auf dem persönlichen iPhone geladen und anschliessend auf der Uhr installiert werden.

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