Apple vergrössert Kapitalrückfluss-Programm und macht weitere Schulden

Wie Apples Finanzchef Luca Maestri letzte Woche anlässlich der Quartalszahlen-Konferenz bekannt gegeben hat, hat der Mac-Hersteller das letzte Quartal mit über 166 Milliarden US-Dollar an Barmitteln und handelbaren Wertpapieren abgeschlossen. Im per Anfang April beendeten zweiten Fiskalquartal hat Apple fällig werdende Schulden in der Höhe von 2.3 Milliarden US-Dollar zurückbezahlt sowie die Commercial Papers um «etwa 300 Millionen US-Dollar» aufgestockt. Apples Gesamtverschuldung liegt damit aktuell bei rund 110 Milliarden US-Dollar, womit sich die Nettoliquidität des Unternehmens per Ende des Quartals auf 57 Milliarden US-Dollar belief.

Apple schüttete «mehr als 23 Milliarden US-Dollar» an die Aktionäre zurück, davon 3.7 Milliarden US-Dollar in der Form von Dividenden und ähnlichen Zahlungen. 19.1 Milliarden US-Dollar flossen durch den Rückkauf von 129 Millionen Apple-Aktien aus dem offenen Markt an die Investoren zurück.

Die Quartals-Dividende wird per nächster Auszahlung jetzt im Mai um 4 Prozent auf 0.24 US-Dollar pro Aktie erhöht, vor einem Jahr wurde sie bereits von 22 auf 23 Cent erhöht. Eine solche Dividenden-Erhöhung plant Apple nun jährlich durchzuführen.

Wie Maestri weiter ankündigt, hat der Apple-Vorstand für das gigantische Kapitalrückfluss-Programm des Unternehmens weitere 90 Milliarden US-Dollar genehmigt – ebenso viel wie bereits vor einem Jahr.

Sein Aktienrückkaufprogramm startete Apple im Jahr 2012 mit der Absicht, innerhalb von drei Jahren 50 Milliarden US-Dollar an die Aktionäre zurückzuzahlen. Bereits im Frühling 2013 verdoppelte Apple den Betrag auf 100 Milliarden US-Dollar. «Die grösste Rückkauf-Aktion der Geschichte», so Apple. Im April 2014 erhöhte Apple das Programm um weitere 30 Milliarden US-Dollar, erneut ein Jahr später, im April 2015, wurde das Aktienrückkaufprogramm um weitere 50 Milliarden US-Dollar erhöht. Weitere Erhöhungen folgten. Seit 2012 und bis Ende 2022 hat Apple so mehr als 572 Milliarden US-Dollar in das Kapitalrückfluss-Programm investiert. Mit den Aktienrückkäufen verringert Apple die Anzahl ausstehender Aktien des Unternehmens, dies führt in der Regel zu einem Anstieg des Aktienkurses.

Neuer Milliarden-Kredit

Wie Bloomberg berichtet, bedient sich Apple in den USA erneut am Anleihenmarkt – dies mit einer neuen fünfteiligen Serie an Bond-Sales.

Die fünf Teile sollen Laufzeiten bis zu 30 Jahren haben und dem Mac-Hersteller 5.25 Milliarden US-Dollar einbringen.

Der Betrag soll von Apple abermals für die Finanzierung des Kapitalrückflussprogramms, für die Rückzahlung früherer Bonds und andere anfallende geschäftliche Ausgaben genutzt werden.

Zuletzt wurde Apple im vergangenen August auf dem Anleihenmarkt aktiv.

Apple hat sich in den letzten Jahren gerne am Anleihenmarkt bedient. Durch die historisch tiefen Zinsen kann Apple so hunderte Millionen US-Dollar einsparen, als wenn nur die Barreserven angegangen werden.

Langfristig hat sich Apple das Ziel gesetzt, «Netto-Cash-Neutral» zu werden, also zu erreichen, dass die Schulden des Unternehmens die Barreserven in etwa ausgleichen.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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