CO₂-neutrale Apple Watch: «Deutsche Umwelthilfe» verklagt Apple

Apple gilt gemeinhin als Vorreiter bezüglich Klimaschutz innerhalb der Tech-Branche. Das Unternehmen hat sich vor vier Jahren das ambitiöse Ziel gesetzt, ab 2030 komplett klimaneutral zu operieren. Als einen weiteren Schritt auf diesem Weg hat das Unternehmen vergangenen Herbst mit der Apple Watch Series 9, der Apple Watch Ultra 2 und der Apple Watch SE seine ersten «komplett CO₂-neutralen Produkte» vorgestellt. Bereits kurz nach der Ankündigung wurde indes Kritik laut, wie klimafreundlich die neuen Produkte tatsächlich seien – insbesondere im Hinblick auf den Einsatz von Emissionszertifikaten. Nun geht die Deutsche Umwelthilfe (DUH) noch einen Schritt weiter – sie hat am Landgericht Frankfurt am Main eine Unterlassungsklage gegen Apple eingereicht.

Die DUH will, dass Apple seine Smart-Watch-Modelle nicht mehr als «CO₂-neutral» bewerben darf. Durch die angeblich irreführende Werbung werde ein «falscher Eindruck» erweckt, der Kauf einer solchen Apple Watch habe keinerlei negative Auswirkungen auf das Klima. «Klimaschutz verkommt zu Marketing-Gag», so die DUH.

Wie der Verein weiter schreibt, würden gemäss Apple «die durch die Produktion dieser Uhren verursachten CO₂-Emissionen durch Kompensationsprojekte ausgeglichen» und «um welche Projekte es sich dabei handelt, lässt Apple jedoch weitestgehend im Unklaren».

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Apples mit den 2023er-Apple-Watch-Modellen eingeführte «Carbon Neutral»-Logo (Apple)

Apple liefere ausserdem «nur ungenügende Informationen über die Prüfstandards und -Kriterien», die dem mit den neuen Apple-Watch-Modellen eingeführten «Carbon Neutral»-Gütesiegel des Mac-Herstellers unterliegen.

Auch sei der von Apple für die Finanzierung der Kompensationsprojekte gegründete «Restore Fund», der die durch die Smartwatches verursachten Emissionen kompensieren soll, «grösstenteils intransparent» in Bezug auf die Auswahl der unterstützten Projekte und die Verteilung der Mittel.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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