macOS 10.15 Catalina: Mac für sorgloses Update vorbereiten

In den nächsten Tagen oder Wochen veröffentlicht Apple das neue Mac-Betriebssystem «macOS 10.15 ‹Catalina›» (benannt nach einer Insel vor Los Angeles in Kalifornien). Bei der erstmals im Sommer gezeigten siebzehnten Version des Mac-Betriebssystems «OS X» bzw. seit drei Jahren «macOS» wird neben anderem iTunes in drei separate Programme aufgeteilt («Musik», «TV» und «Podcasts»), ein iPad kann als externer Monitor benutzt werden und diverse Apps werden mit neuen Funktionen erweitert.

Apple gestaltet den Update-Prozess beim Mac-Betriebssystem vornehmlich einfach. Wir empfehlen aber dringend, ein solch grosses Mac-Update nicht einfach blind zu installieren, sondern das Update einwenig zu planen. In besonderem Masse gilt dies in diesem Jahr, denn Catalina umfasst einige tiefgreifende Änderungen für die Mac-Plattform ☝🏼.

Wie bei den neuen macOS-Versionen der letzten Jahre, haben wir auch heuer ein paar Tipps für das kommende Update zusammengestellt.

Ist mein Mac mit macOS 10.15 Catalina kompatibel?

Mit der Ausnahme von zwei Mac-Pro-Generationen, die nicht mehr unterstützt werden, kann Catalina auf den gleichen Mac-Modellen installiert werden, wie bereits das letztjährige «macOS Mojave».

Folgende Mac-Modelle sind mit Catalina kompatibel:

iMac
ab «Late 2012» bzw. «iMac13,1» oder neuer
iMac Pro
ab «Late 2017» bzw. «iMac1,1» oder neuer
Mac mini
ab «Late 2012» bzw. «Macmini6,1» oder neuer
MacBook
ab «Early 2015» bzw. «MacBook8,1»  oder neuer
MacBook Air
ab «Mid 2012» bzw. «MacBookAir5,1» oder neuer
MacBook Pro
ab «Mid 2012» bzw. «MacBookPro9,1» oder neuer
Mac Pro
ab «Late 2013» bzw. «MacPro6,1» oder neuer

Über welches Modell man verfügt, erfährt man über das Apple-Menü Über diesen Mac und dort über die Schaltfläche «Mehr Informationen …» (vor Sierra) bzw. «Systembericht …» (seit Sierra).

Hinweis: Obwohl auch zum Teil über neun Jahre alte Mac-Modelle von macOS 10.15 Catalina unterstützt werden, benötigt das System wie bereits seine Vorgänger für das Funktionieren von Features wie «Handoff», «Instant Hotspot» oder «AirDrop» Unterstützung für von Haus eingebautem Bluetooth 4.0 LE – dies ist nicht bei allen von macOS Catalina unterstützen Geräten gegeben.

Laut Apple unterstützen folgende Mac-Modelle die Continuity-Funktionen:

iMac
Ende 2012 oder neuer – aka «iMac13,2» oder neuer
Mac mini
Ende 2012 oder neuer – aka «Macmini6,1» oder neuer
MacBook Air
Mitte 2012 oder neuer – aka «MacBookAir5,1» oder neuer
MacBook Pro
Mitte 2012 oder neuer – aka «MacBookPro9,1» oder neuer
Mac Pro
Ende 2013 oder neuer – aka «MacPro6,1» oder neuer

Für das mit macOS Sierra eingeführte Entsperren durch das Tragen der persönlichen Apple Watch wird ein Mac von 2013 oder neuer benötigt. Auf der Uhr muss ausserdem mindestens watchOS 3 und auf dem verknüpften iPhone mindestens iOS 11 installiert sein.

Die ebenfalls mit macOS Sierra vor drei Jahren eingeführte Unterstützung des Bezahldienstes «Apple Pay» am Mac mit Safari benötigt ein persönliches iPhone 6 oder neuer mit iOS 10 oder neuer oder eine Apple Watch mit watchOS 3 oder neuer und ein Mac, der je nach Serie im oder nach dem Sommer 2012 eingeführt wurde.

Eine komplette Liste welche Mac-Modelle welche speziellen macOS-Funktionen unterstützen gibt es auf Apple.com.

Arbeitsspeicher (RAM)

Es ist zum aktuellen Zeitpunkt unklar, was das Minimum an Arbeitsspeicher ist, der von macOS Catalina benötigt wird – Apple hat dies bisher schlicht noch nicht kommuniziert. Bei den Vorgängerversionen von Catalina waren es jeweils 2 GB. Die Tatsache jedoch, dass alle Mac-Modelle, die Catalina unterstützten, mit mindestens 4 GB RAM ausgerüstet sind, macht dies quasi zum Minimum an Arbeitsspeicher, der für Catalina benötigt wird.

Generell gilt: Auch 4 GB RAM sind als absolutes Minimum zu betrachten. «Um so mehr RAM, um so besser.»

Über wie viel RAM das eigene Mac-Modell verfügt, erfährt man über das Apple-Menü Über diesen Mac beim Punkt «Speicher».

Platz vorhanden?

Bei macOS Catalina dürften etwa 12-15 GB freier Speicherplatz auf dem System-Volumen für eine Installation vorausgesetzt werden. Mojave benötigte 12.5 GB. Alleine die Installations-Datei von macOS Catalina dürfte etwa 5 GB gross sein. Empfehlenswert sind (nicht nur zur Installation, sondern eigentlich jederzeit) mindestens 15 bis 20 Gigabyte freier Speicherplatz auf dem System-Volumen.

Über wie viel freien Speicherplatz das System-Volume noch verfügt, erfährt man über das Informations-Fenster der «Macintosh HD» bzw. des System-Volumens (I bei ausgewähltem System-Volumen im Finder). Oder über das Apple-Menü Über diesen Mac unter dem Reiter «Festplatten».

Auf dem aktuellen Stand

Damit macOS 10.15 Catalina geladen und installiert werden kann, wird OS X 10.8.x «Mountain Lion», OS X 10.9.x «Mavericks», OS X 10.10.x «Yosemite», OS X 10.11.x «El Capitan», macOS 10.12.x «Sierra», macOS 10.13.x «High Sierra» oder macOS 10.14.x «Mojave» benötigt. Wer noch OS X 10.7.x «Lion» auf seinem Mac installiert hat, muss für das Update auf macOS Catalina zuerst auf El Capitan aktualisieren.

Bei einer Installation über das aktuelle System sollten am besten bereits vor dem Update alle wichtigen Aktualisierungen installiert worden sein. Und damit meinen wir nicht nur die System-Updates, sondern auch Updates für installierte Programme. Meist sind solche Updates gar nötig, damit die entsprechende App auch unter dem neuen macOS einwandfrei läuft.

Die für den jeweiligen Mac verfügbaren Updates können im Mac App Store unter «Updates» eingesehen, geladen und installiert werden (kann alternativ auch über Apple-Menü Softwareaktualisierung … aufgerufen werden).

Insbesondere die SMC- und EFI-Firmware-Udpates sollten installiert werden. Eine Übersicht über die verfügbaren SMC- und EFI-Firmware-Updates pro Mac-Modell bietet Apple in der hauseigenen Knowledgebase.

Dritthersteller-Programme, die nicht über den Mac App Store geladen und installiert wurden, bieten oft über das Programme-Menü oder das Hilfe-Menü eine Update-Funktion. Mit dieser Update-Funktion kann überprüft werden, ob der Entwickler eine neuere Version des Programms zur Verfügung gestellt hat. In den meisten Fällen kann dann ein allfälliges Update auch gleich geladen und installiert werden.

APFS: Was man über das mit High Sierra eingeführte Dateisystem wissen sollte
Mit macOS 10.13 «High Sierra» wurde vor zwei Jahren das frühere Standard-Dateisystem der Mac-Computer in Pension geschickt. Das in die Jahre gekommene HFS+ wurde durch das moderne Apple File System, kurz APFS, ersetzt. Und zwar nicht optional, sondern (für die meisten) zwingend. Einige Details zum neuen Dateisystem haben wir im Sommer 2016 in einem Wissensartikel zusammengetragen. In einem neuen Wissensartikel zeigen wir ausserdem alles Wichtige zum neuen System auf, was man vor dem Update auf die neuen Systeme – und damit auch auf APFS – wissen sollte. Beispielsweise, dass ältere Mac-Systeme APFS-Volumen nicht lesen können. Allen, die von «Sierra» (10.12.x) oder einem älteren System her auf Catalina aktualisieren möchten, sei unser APFS-Wissensartikel als Lektüre angeraten. Wir warten hier solange 😉.

Wichtige Änderungen in macOS Catalina

Die neue macOS-Version bringt eine Fülle an Neuerungen auf die Mac-Plattform. Einige dieser Neuerungen sind so tiefgreifend, dass sie vor dem Update besonders beachtet werden sollten.

Eigenes System-Volumen

Catalina behält das eigentliche Betriebssystem auf einem eigenen, dedizieren und schreibgeschützten Volumen. Das OS selbst ist damit von allen anderen Daten getrennt, was die Zuverlässigkeit von macOS verbessern soll.

Im Finder wird man unter Catalina davon aber nichts merken, denn diesen «dedizierten Systemdatenträger» sucht man dort vergebens. Das Betriebssystem gaukelt dem Finder und anderen Apps vor, dass System und Daten nach wie vor auf der gleichen Disk-Struktur gespeichert sind wie vor dem Catalina-Update. Nur im Hintergrund sind es tatsächlich zwei Volumen.

Bei der Installation von Catalina oder bei der Arbeit mit dem neuen System muss man auch nicht besonders auf das neue System-Volumen acht geben – die Trennung findet im Hintergrund automatisch statt.

Einzig wenn man beispielsweise das macOS beiliegende Festplattendienstprogramm (engl. «Disk Utility»; zu finden in den Dienstprogrammen), sieht man, dass das ehemalige «Macintosh HD»- bzw. das System-Volumen tatsächlich aus zwei Volumen besteht – unterteilt in das eigentliche System-Volumen und ein Daten-Volumen.

Die Änderung durch dieses dedizierte System-Volumen hat zur Folge, dass womöglich Backup-Programme extra für Catalina angepasst werden müssen.

Tschüss Dashboard, Perl, Python, Ruby

«Dashboard» wurde in den letzten macOS-Versionen mehr und mehr versteckt und zuletzt sogar deaktiviert. In Catalina kann «Dashboard» nun weder reaktiviert noch genutzt werden: Apple hat die 2005 mit OS X 10.4 «Tiger» eingeführte Oberfläche für Widgets nun ganz aus dem Mac-Betriebssystem entfernt.

Mit Catalina stuft Apple zudem die Runtimes für Perl, Python und Ruby als «Deprecated» ein und unterstützt diese offiziell nicht mehr. Die Sprachen sind im neuen macOS weiterhin auffindbar (zu Kompatibilitäts-Zwecken für ältere Software), aber Apple hat angekündigt, diese in einer künftigen macOS-Version komplett zu entfernen. Wann genau das sein wird, ist bisher nicht bekannt. Wer die Sprachen dann weiter nutzen möchte, muss sie sich selbst herunterladen und installieren.

zsh neue Standard-Shell

Mit Catalina ändert Apple die von Terminal benutzte Standard-Shell auf zsh («Z-Shell»). Dies gilt jedoch nur für neue Benutzerkonten. Bestehende Nutzer behalten die bisherige bash («Bourne-Again-Shell»).

bash ist der Kommandozeileninterpreter der meisten GNU-Unix und Linux-Distributionen und stammt aus den 1980er-Jahren. Die etwas neuere zsh wird oft als «moderne und erweiterte Bourne-Shell» bezeichnet.

Über den Befehl chsh -s /bin/zsh kann man manuell von der Bourne-Again-Shell auf die Z-Shell wechseln.

In einer künftigen macOS-Version könnte Apple bash komplett aus dem Lieferumfang von macOS entfernen.

Backups und das Dateisystem «APFS»

Mit macOS High Sierra und auch macOS Mojave ist es möglich, ein mit APFS formatiertes Systemvolumen startfähig auf ein HFS+-Volumen zu klonen. Änderungen in macOS Catalina – insbesondere das neue versteckte schreibgeschützte System-Volumen – machen dies nun unmöglich.

Möchte man entsprechend ein startfähiges Backup-Volumen erstellen, muss auch dieses mit dem Dateisystem APFS formatiert sein.

Apples in macOS integrierte Backup-Lösung wird derweil auch unter Catalina weiterhin ein mit HFS+ formatiertes Volumen benötigen.

Nur noch 64-bit

Seit fast zwei Jahren warnt Apple davor, dass 32-bit-Applikationen von künftigen macOS-Versionen nicht mehr unterstützt werden. Mit macOS Catalina ist es nun soweit: Die neue Version des Mac-Betriebssystems unterstützt nur noch für 64-bit optimierte Programme.

macOS bzw. OS X ist seit 2009 – seit Version 10.16 «Snow Leopard» – 64-bit-kompatibel. Seither portierte Apple immerzu mehr System-Bestandteile und Applikationen zu 64-bit. Seit 10.13.4 warnt das System Nutzer ganz direkt während dem Starten alter 32-bit Software, dass diese ohne 64-bit-Aktualisierung in künftigen macOS-Versionen nicht mehr laufen werde («Diese Software ist nicht für deinen Mac optimiert».

Neben anderen Vorteilen können 64-bit-Applikationen gegenüber 32-bit-Applikationen mehr Arbeitsspeicher ansprechen. Technologien wie Apples Grafik-Engine «Metal» beispielsweise setzt 64-bit voraus.

Während 32-bit-Programme auch auf 64-bit-Systemen laufen können – wie dies nun während 10 Jahren bei OS X bzw. macOS der Fall war – ist Apple daran interessiert, veraltete Software loszuwerden und dafür zu sorgen, dass alles was auf einem Mac ausgeführt wird, auch optimal an die Hardware des Mac angepasst ist.

Je nach Programm ist es aber keine Kleinigkeit, diese von 32- zu 64-bit zu portieren. Deswegen ist es möglich, dass einige Programme nie auf 64-bit aktualisiert werden. Entsprechend werden diese Apps nie unter macOS Catalina (und künftigen macOS-Versionen) laufen. Nutzer müssen sich also Alternativen für diese Programme (oder wie man sie ausführt) suchen oder aber ihren Mac nicht auf Catalina (und künftige macOS-Versionen) aktualisieren.

Welche Apps auf dem eigenen Mac noch nicht in 64-bit vorliegen und somit unter macOS Catalina nicht mehr benutzt werden können, kann einfach über die Systeminformationen von macOS ausfindig gemacht werden.

Über das Apple-Menü Über diesen Mac kann über die gleichnamige Schaltfläche der «Systembericht» aufgerufen werden. In diesem gibt es links in der Auflistung unter «Software» den Punkt «Programme», über welchen alle auf diesem Mac installierten Applikationen aufgelistet werden können.

Je nach System dauert das Laden dieser Liste einen kurzen oder längeren Moment – unten rechts ist dazu ein Lade-Indikator zu sehen.

Ist die Liste geladen kann sie nach der Spalte «64-Bit (Intel)» sortiert werden (Maus-Klick auf den Spalten-Kopf).

Alle Einträge, bei welchen in dieser Spalte «Nein» steht, sind Programme, die in der installierten Version nicht 64-bit optimiert sind. Entsprechend wird für die Kompatibilität dieser Apps mit künftigen macOS-Versionen ein Update benötigt. Oder aber es wird, falls die Software nicht mehr weiterentwickelt wird, eine Alternative dafür notwendig.

Der Systembericht kann alternativ auch mit gedrückter (alt-Taste) auf das Apple-Menü direkt über den Punkt Systeminformationen … oder aber mit einer Spotlight-Suche (Leertaste oder Klick auf das Spotlight-Menulet in der Menülseite) nach «Systeminformationen» aufgerufen werden.

Aperture läuft nicht unter macOS Catalina

Apples 2014 eingestellte professionelle Foto-Software ist zwar seit Version 3 ein 64-bit-Programm, trotzdem werden Nutzer Aperture unter Catalina nicht mehr starten werden können. Diese Tatsache ist nicht der Einstellung der 32-bit-Unterstützung in macOS Catalina geschuldet, sondern anderen «technischen Gründen» – so Apple.

Wer also seine Fotos nach wie vor mit Aperture verwaltet (wie der Autor dieses Beitrags) und trotzdem zeitnah auf Catalina aktualisieren möchte, sollte sich nun schleunigst um Alternativen wie Apples eigenes «Fotos», Adobes «Lightroom» oder andere Lösungen wie «Affinity Photo», «Capture One» oder andere umsehen.

Mac aufräumen

Über die Jahre sammeln sich auf einem Computer schnell ziemlich viele Daten an. Sind dies teils wichtige Dateien, Fotos und Videos, gehört meist auch eine grosse Sammlung an «Datenmüll» dazu – Dateien, die man eigentlich nicht mehr benötigt und auch löschen könnte.
Löscht man solche Dateien, sorgt man nicht nur für mehr Ordnung, sondern schafft gleichzeitig auch wieder mehr Platz auf der heimischen Festplatte und nicht selten kann ein Ausmisten eines Macs auch dessen Arbeitsgeschwindigkeit danach positiv beeinflussen.

Am besten erstellt man bereits vor dem Ausmisten ein Backup des eigenen Macs – so endet eine übereilte Löschaktion nicht in einer kleinen Katastrophe. Wie Backups erstellen steht weiter unten im Absatz «Backup erstellen»

Generell gibt es keine vernünftige «schnelle» Lösung, um ein über die Monate und Jahre angesammelten Daten-Berg zu sortieren und obsolete Dateien zu löschen. Schlussendlich ist es das Beste, wenn man sich etwas Zeit nimmt und man sich der Sache gründlich annimmt. Das anstehende grosse macOS-Update kann nun als guter Zeitpunkt verwendet werden für einen guten Vorsatz: «Sobald macOS Catalina auf meinem Mac installiert ist, halte ich besser Ordnung über meine Dateien und lösche eigentlich unnütze Dateien sofort nachdem ich sie nicht mehr brauche.» Da die Lancierung von Catalina nun nicht auf den 1. Januar gefallen ist, ist es vielleicht auch einfacher, den guten Vorsatz tatsächlich zu halten. 😉

Hier ein paar Hinweise, wo sich mit der Zeit am meisten Daten (und damit u.U. auch Datenmüll) ansammeln kann:

Dokumente und Schreibtisch
~/Documents und ~/Desktop (also auf dem Schreibtisch) sammeln sich schnell mal Dateien an – gewollt oder eher unbewusst. Schnell sammeln sich hier Beispielsweise Bildschirmfotos an, die man nur mal kurz jemandem zusenden wollte und eigentlich nicht mehr benötigt.
Downloads
~/Downloads Im Downloads-Ordner lageren auch oft Dateien, die man schon längst nicht mehr braucht oder nur ausversehen heruntergeladen hat. Auch der Downloads-Ordner vom Mails-Programm (~/Library/Mail Downloads) sollten mal untersucht werden nach alten nun unnützen Dateien (Aber Achtung: Werden die Dateien im «Mail Downloads»-Ordner gelöscht, könnten sie auch in den jeweiligen Mails nicht mehr verfügbar sein (je nach verwendetem Mail-Protokoll, Archiv etc.)).
Programme
/Applications Im Programme-Ordner können sich Programme befinden, die man nicht mehr benötigt – deinstallieren!
Application Support
Analog zu deinstallierten Programmen kann in den Ordnern /Library/Application Support und ~/Library/Application Support nach Überbleibseln dieser Programme gefahndet werden. Hier befinden sich oft auch grössere Cache-Ordner aktiver Programme, die man unter Umständen löschen kann (Besonders hier gilt jedoch: «Wissen was man tut!» – lieber eine unbekannte Datei belassen und nicht löschen, als danach ein Programm haben, das aufgrund des Fehlen dieser Datei nun nicht mehr funktioniert).
Library
Gleiches gilt für andere Ordner in /Library und ~/Library. Besonders im Ordner PreferencePanes speichern Programme Einstellungen und ähnliche Daten ab.

Es gibt auch diverse Dienstprogramme, die einem beim Ausmisten von Macs behilflich sein können – solche Programme entfernen Programme, die keine eigenen Deinstallierer haben, sauber aus dem System und finden Cache-Verzeichnisse oder doppelt vorhandene Dateien. Beispiele dafür sind «CleanMyMac», «AppZapper» und «OmniDiskSweeper».

Backup erstellen

Sind System und Programme auf dem aktuellsten Stand und der Mac ausgemistet, kann erneut ein komplettes Backup erstellt werden. Am einfachsten geht dies am Mac mit der integrierten Backup-Lösung «Time Machine» vonstatten.

Alles Wichtige über die Backup-Funktion von OS X bzw. macOS kann in unserem Wissen-Thema «Time Machine» nachgelesen werden.

Bei einem grossen macOS-Update kann es auch von Vorteil sein, wenn man den kompletten Mac separat ein zweites Mal sichert. Mit einem Klon-Programm wie dem sehr empfehlenswerten Carbon Copy Cloner kann die komplette HD auf ein Backup-Volumen geklont werden – sollte beim Update etwas schief gehen, ist so sicher eine komplette Sicherung verfügbar (auf Wunsch sogar ein sofort startfähiges System-Volumen).

Auf Nummer Sicher gehen

Festplatte überprüfen und reparieren

Ein Grund für ein Fehlschlagen des macOS-Updates kann auch ein Fehler bei der Festplatte sein. Das Festplatten-Dienstprogramm (zu finden in /Programme/Dienstprogramme) bietet dazu alle nötigen Funktionen. Links in der Liste kann die Festplatte bzw. das Volumen ausgewählt werden, auf welchem das neue macOS 10.15 Catalina installiert bzw. das bestehende macOS aktualisiert werden soll. Nun erhält man rechts die angebotenen Funktionen.

Unter dem Reiter «Erste Hilfe» (vor El Capitan) bzw. über die Schaltfläche «Erste Hilfe» (seit El Capitan) kann nun ein Volume repariert werden – diese Funktion kann ohne Weiteres auch dann ausgeführt werden, wenn einem selbst keine Probleme im System bekannt sind. Nicht selten ist irgendwo eine Index-/Partitionierungs-Tabelle fehlerhaft oder sonst etwas nicht ganz in Ordnung was sich (vorerst) in der Benutzung des Systems nicht offenbart. Eine Volumen-Reparatur führt nicht selten auch zu etwas mehr Speicherplatz (während der Prozedur werden u.U. auch einige ältere Cache-Verzeichnisse, alte lokale Backup-Snapshots und ähnliches entfernt).

Das System-Volumen selbst kann übrigens nur über das Festplatten-Dienstprogramm auf der System-DVD bzw. in der Recovery HD repariert werden.

In der Liste unten wird man ausserdem über den S.M.A.R.T.-Status der Festplatte informiert (sofern die HD dies unterstützt). Dieser Status sollte auf «Überprüft» sein – ist er dies nicht, ist grosse Vorsicht geboten. Die Festplatte könnte defekt sein und bereits ein Ausschalten des Gerätes könnte im schlimmsten Falle das Ende für die Festplatte bedeuten. Ab zum nächsten Apple Service Provider damit!

Apple Hardware Test

Ist die Hardware deines Mac wirklich in Ordnung? Es wäre höchst-ärgerlich wenn aufgrund eines bisher nicht weiter aufgefallenen Problems mit der Hardware der Update-Prozess fehlschlagen würde und man unter Umständen zu einem Datenverlust kommt. Es sei deshalb geraten vor einem grossen macOS-Update (generell eigentlich «immer mal wieder») ein Hardware-Test laufen zu lassen. Dazu muss kein Support-Center aufgesucht werden, denn Apple stellt jedem Mac ein eigenes Diagnose-Werkzeug zur Verfügung. Der «Apple Hardware Test» kann von einer System-DVD (vor 2011 bzw. OS X Lion) oder von der Recovery-HD oder gar über das Internet ausgeführt werden. Der Hardware-Test überprüft die Computer-Komponenten übrigens nur und liefert Diagnose-Daten, kann aber nichts selber reparieren.

Finales Backup

Bevor es gleich um die Wurst geht, sollte nun, nachdem System und Programme aktualisiert, der Mac ausgemistet und auf Fehler getestet wurde, erneut ein finales Backup (und u.U. nochmals ein Klon) erstellt werden.

Es ist überdies ratsam, nach dem Erstellen der Backups auch zu kontrollieren, ob diese überhaupt korrekt erstellt und lauffähig sind.

Los gehts: macOS 10.15 Catalina laden und installieren!

macOS Catalina kann kostenlos aus dem Mac App Store geladen und installiert werden. Dazu einfach auf der Produkte-Seite von macOS 10.15 Catalina auf die «Laden»-Schaltfläche klicken, den korrekten Apple-ID-Benutzernamen und zugehöriges Kennwort zur «Kauf»-Bestätigung eingeben und schon startet der Download. Ist die Installations-Datei heruntergeladen, kann es geöffnet und macOS Catalina mithilfe des Installations-Assistenten installiert bzw. OS X oder macOS damit aktualisiert werden.

Geduld haben!

Wie bei iOS gilt auch bei macOS nach «Macht zuerst ein Backup!» der zweit-wichtigste Leitspruch für das ein System-Update: «Habt Geduld!». In den ersten Tagen werden nach der Veröffentlichung werden voraussichtlich weltweit unzählige Menschen ihre Mac-Computer gleichzeitig auf das neue System aktualisieren wollen. Da auch die riesige Server-Infrastruktur von Apple diesen Ansturm wohl nur mit Mühe bewältigen wird, sind Verzögerungen vorprogrammiert. Nicht ausgeschlossen sind Verfügbarkeitsprobleme für den Cataliona-Download und vielleicht wird der Download auch etwas länger dauern als gewohnt.

Also (erneut) frei nach Douglas Adams: «Don’t panic!». Entweder dauert es etwas länger oder man muss den Kauf bzw. das Laden des neuen Mac-Systems unter Umständen aufgrund des grossen Ansturms mehrmals versuchen. Oder man wartet einfach die Folgetage nach der Lancierung ab – bis dann wird sich der erste grosse Update-Ansturm gelegt haben und das Update-Prozedere wird bestimmt schneller vonstatten gehen als noch in den ersten Stunden.

Wenn alles geklappt hat: Viel Spass mit dem neuen macOS 10.15 Catalina! 🎉😎

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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1 Kommentar

Kommentar von gerry

Danke für diesen gut fundierten, ausführlichen Artikel! Nach Ausmisten des iMac von vielen (unnötigen) 32-bit-Programmen habe ich heute erfolgreich das Update auf CATALINA gemacht. Einzig die definitive Trennung vom iPhoto ist mir schwer gefallen. Auch die Migration der iPhoto-Libraries zum parallell schon genutzten FOTOS war ein bisschen knifflig - schlussendlich hat aber auch dies geklappt. Bin jetzt wieder “putzt und gschtrählt”. Danke, Stefan!

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