Intel weg: Mac-Umstellung auf Apple Silicon abgeschlossen

Am Montag-Abend hat Apple anlässlich des Mac-Segments während der WWDC23-Keynote nicht nur das schon länger spekulierte 15-Zoll MacBook Air vorgestellt und ein ebenfalls zuletzt noch erwartetes Mac-Studio-Update durchgeführt, sondern überraschend auch den Mac Pro in das Apple-Silicon-Zeitalter gehievt. Ebendieser Mac Pro war der letzte noch verbleibende Intel-basierte Mac in Apples Sortiment.

Stefan Rechsteiner

Die ersten Mac-Modelle mit Apple-Silicon kamen Ende 2020 in den Handel – heute, zwei-einhalb Jahre später, verfügt jeder von Apple angebotene Mac über hauseigene Chips.

Vor Apples ambitiösem Architektur-Wechsel der Mac-Plattform weg von Intel hin zu hauseigenen Chips war der «Mac Pro» (früher «Power Mac») der mit Abstand leistungsfähigste Computer von Apple. Der Mac-Tower war der Mac für professionelle Anwender – zuletzt mit den eindrücklichen Konfigurations-Möglichkeiten vorrangig für Beschäftigte in den Bereichen 3D- und Video-Rendering oder für Data Scientists und dergleichen. Ebendiesen Platz in Apples Sortiment machte dem Mac Pro während der Apple-Silicon-Transition jüngst der Mac Studio streitig. Um ein Vielfaches kompakter und vor allem auch in der Anschaffung massiv kostengünstiger, präsentierte sich der «Mac Studio» mit seinem «Ultra»-Chip für viele als ein «Mac-Pro-Killer». Alle Anwendungsbereiche deckte aber auch der Studio nicht ab, so war auch klar, dass Apple trotz des Mac Studio dereinst auch den Mac Pro in das neue Zeitalter anheben wird.

Neu ist der Mac Pro an sich ein Mac Studio im Grossformat. Mit dem neuen Mac Pro bringt Apple die PCIe-Erweiterung auf die Apple-Silicon-Plattform.

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MacBook Air, iMac, Mac mini, Mac Studio, MacBook Pro und Mac Pro: Alle mit Apple Silicon ausgerüstet (Apple)

Wie lange noch Unterstützung für Intel-basierte Mac?

Apple hatte es sich 2020 zum Ziel gesetzt, den Architektur-Wechsel in zwei Jahren zu vollziehen. Geschafft hat dies Apple um ein paar Monate nicht ganz. Auch wenn Apple nun schreibt «Mac Transition to Apple Silicon Now Complete», werden die Intel-basierten Mac-Modelle Apple trotzdem noch weiterhin beschäftigen.

Da Apple bis dieser Tage noch entsprechend ausgestattete Mac-Modelle verkauft hat, dürfte das Unternehmen die Unterstützung für Intel-Prozessoren in macOS erst in ein paar Jahren ausbauen.

Als Vergleich kann hier der letzte Prozessoren-Wechsel von PowerPC hin zu Intel herangezogen werden. Die «Intel-Transition» wurde 2005 angekündigt und 2006 wurden innert 210 Tagen alle Mac-Modelle von Apple mit Intel-Prozessoren ausgerüstet. Das 2009 veröffentlichte «Mac OS X 10.6 ‹Snow Leopard›» war die erste Version des Mac-Betriebssystems, welche nur noch auf Mac-Modellen mit Intel-Prozessoren installiert werden konnte – dies war drei Jahre, nachdem der Hardware-Wechsel abgeschlossen wurde. «Rosetta», der Programme-Übersetzter, dank des für PowerPC geschriebene Programme auch auf einem Intel-basierten Mac liefen, wurde erst mit Mac OS X 10.7 «Lion» nicht mehr unterstützt – dieses System wurde im Sommer 2011 eingeführt, also fünf Jahre nach dem Abschluss des Wechsels.

Wenn also die Intel-Transition als Referenz gilt, dann könnte wohl macOS 17 oder 18 (wahrscheinlich 2026 oder 2027) nur noch auf Apple Silicon installiert werden. «Rosetta 2», das Apple-Silicon-Pendant für Intel-Programme, könnte in einer der auf diesen Versionen folgenden macOS-Versionen ausgebaut werden. Nicht ausgeschlossen ist aber auch, dass Apple dieses Mal nicht so lange an alten Zöpfen festhält.

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