Vom iPhone 12 gibts vier Ausführungen und den HomePod neu in Mini

Apple Special Event Oktober 2020

Der intelligente Lautsprecher HomePod hat am heutigen Special Event von Apple einen kleinen Bruder erhalten – den «HomePod mini». Von der diesjährigen neue iPhone-Generation gibt es derweil gleich vier verschiedene Ausführungen. Das «iPhone 12», das kleinere aber ansonsten identische «iPhone 12 mini» und die beiden Pro-Varianten «iPhone 12 Pro» und «iPhone 12 Pro Max». Die neuen Modelle warten mit einer Fülle an Neuerungen auf – allen voran ein neues Design, die neue Mobilfunk-Generation «5G», den super-schnellen Prozessor «A14 Bionic», neue Kameras und ein neues Wirless-Charging-System namens «MagSafe».

Stefan Rechsteiner

Inhaltsverzeichnis

  1. HomePod mini

  2. 5G

  3. iPhone 12

  4. iPhone 12 mini

  5. iPhone 12 Pro

Auch die heutige Apple-Keynote wurde mit einem Video eingeleitet, in welchem während gut einer Minute der neue «Apple Park» in Cupertino in Szene gesetzt wurde. Ähnliches gab es bereits beim September-Event und zur WWDC im Juni zu sehen. Die Keynote eröffnet hat wie gewöhnlich Tim Cook. Der CEO von Apple wies gleich zum Start darauf hin, dass man die Öffentlichkeit erst vor einem Monat bereits in Cupertino begrüssen konnte. Damals stellte das Unternehmen unter anderem zwei neue Apple Watch und zwei neue iPad vor. Ohne grosse Umschweife ging Cook gleich ein auf die erste Kategorie, in welcher Apple nun neue Produkte vorstellen werde. Es gäbe ein «aufregendes neues Produkt für zuhause».

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Tim Cook eröffnet die Special-Event-Keynote (Brooks Kraft/Apple)

In diesem Jahr, so Cook weiter, sei unser Zuhause in unserem täglichen leben noch wichtiger geworden. Deshalb sei es von zentraler Bedeutung, dass die Technologien, die man zuhause einsetzt, ein «wahrhaft grossartiges Erlebnis» bieten würden.

Beim entwickeln neuer Home-Produkte fokussiere man bei Apple auf drei Schlüssel-Attribute: Einerseits sollen die Produkte einfach zu bedienen sein – von der erstmaligen Inbetriebnahme bis hin zu der Art und Weise, wie mit ihnen täglich interagiert wird. Die Produkte werden zudem bei Apple so entworfen, dass sie besser zusammenarbeiten – «nahtlos und intuitiv», wie sich Cook selbst präzisiert. «Wir entwerfen sie so, dass sie sicher sind und deine Privatsphäre schützen», führt der Apple-CEO weiter aus. Der Anwender selbst soll die Kontrolle darüber haben, wie die persönlichen Daten genutzt werden.

All diese Prinzipien habe man bei der Entwicklung des intelligenten Lautsprechers HomePod angewendet. Es sei ein «bahnbrechender Lautsprecher», der präzisen HiFi-Sound mit der Intelligenz von Siri kombiniere. Er biete eine komplett neue Art, wie man zuhause mit Musik interagiert und diese Entdecken könne. Eben diese Erlebnisse wolle man nun zu noch mehr Leuten bringen – dazu stellt Apple ein neues Mitglied für die HomePod-Familie vor.

HomePod mini

«Introducing HomePod mini» (Apple)

Zu «I’m Ready to Rock That» von Bonti wird ein kurzes Intro-Video zum neuen «HomePod mini» eingespielt. Bob Borchers, VP Worldwide Product Marketing, führt durch die Neuvorstellung des neuen kleinen Lautsprechers – vor einem nachgebauten Haus in einer grossen Halle. «HomePod mini» verfüge über ein «kompaktes und elegantes Design», welches «perfekt für das eigene Zuhause» sei, so Borchers. Wie der grosse Bruder ist die kleine Kugel in einem Netzgewebe gehalten, welches «nicht nur gut aussieht, sondern auch ganz spezifisch für seine akustische Leistung entwickelt wurde». Oben auf der Lautsprecher-Kugel befindet sich eine hintergrundbeleuchtete Touch-Oberfläche, auf welchem es Schaltflächen für die Lautstärke und das Playback gibt und die erleuchtet, wenn Siri aktiviert wird. Die Touch-Oberfläche funktioniert damit analog zum «normalen» HomePod, ist beim mini aber im Verhältnis zum Lautsprecher-Körper grösser.

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Bob Borchers führt durch die Ankündigung des HomePod mini (Apple)

Bei der Entwicklung des HomePod mini habe man den Fokus gelegt auf «grossartigen Sound», einen erstklassigen «intelligenten Assistenten», das Gerät als Schaltzentrale des «Smart Home» und das alles vor dem Hintergrund bester «Privatsphäre und Sicherheit».

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Der neue HomePod mini (Apple)

Für die Details zum neuen HomePod mini übergab Borchers das Wort an Dave Wilkes Jr. und Yael Garten. Wilkes ist Manager in Apples «Acoustics Engineering»-Team. Er führte zuerst durch die extra für den neuen kleinen HomePod entworfenen akustischen Komponenten. Der intelligente Lautsprecher verfügt über einen Treiber mit kompletten Dynamikumfang, welcher die Verzerrungen trotz leistungsstarkem Output auf einem Minimum hält. Weiter wurden zwei passive Strahler mit weiter Auslenkung und Force-Cancelling entwickelt, die eine «grandiose» Tieftonwiedergabe (Bass) ermögliche. Dank einem akustischen Wellenleiter am unteren Ende des Lautsprechers liefere der HomePod mini ein konsistentes «360-Grad Sound»-Erlebnis. Der kleine Lautsprecher könne deshalb überall aufgestellt werden.

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Dave Wilkes aus Apples «Acoustics Engineering»-Team (Apple)
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Das Innenleben des neuen HomePod mini (Apple)

Mit zum «grossartigen Sound» des Lautsprechers trage der leistungsfähige S5-Chip und fortschrittliche Software bei. Zusammen sollen sie «Computational Audio» ermöglichen. In Echtzeit werden die Charakteristiken der abzuspielenden Musik analysiert und optimiert. Ähnlich der Computer-unterstützten Fotografie beim iPhone («Computational Photography») helfen hier also Chip und Algorithmen nach für noch besseren Sound.

Wie schon beim «grossen» HomePod können auch vom HomePod mini mehrere Geräte im ganzen Haus oder in der ganzen Wohnung verteilt werden, die dann «perfekt synchronisiert» Audio wiedergeben. Stehen zwei HomePod mini im gleichen Raum, verbinden sie sich automatisch zu einem «Stereo Pair». Zudem soll dank dem U1-Chip – auch in den neueren iPhone – «später in diesem Jahr» die Handoff-Funktion des HomePod noch weiter verbessert werden.

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Yael Garten zeigt die Siri-Fähigkeiten des HomePod mini (Apple)

Yael Garten, eine Leiterin aus Apples «Siri Data Science and Engineering»-Team, zeigte, wie der intelligente Assistent «Siri» auf dem HomePod mini weiter ausgebaut wurde. Sie weisst darauf hin, dass der Assistent nicht nur Musik abspielen und finden kann, sondern auch viele Wissensfragen oder Informationen über Wetter, Sport oder Filme beantworten kann. Dank der «tiefen Integration mit dem iPhone» können über den Lautsprecher auch Nachrichten versendet, Kalender-Einträge erstellt, Anrufe getätigt oder das eigene iPhone gesucht werden. Weiter kann mit «Hey Siri, whats my Update?» eine Zusammenfassung über die anstehenden Termine, ungelesenen Nachrichten, aktuellen News und Wetterbericht vorgelesen werden. Bei der Interaktion mit dem Lautsprecher erkennt der Assistent anhand der Stimme, wer aus dem Haushalt mit ihm spricht und wählt entsprechend personalisierte Resultate.

Mit der neuen Funktion «Intercom» kann man schnell und unkompliziert eine Nachricht vom einen HomePod an einen oder mehrere andere HomePods im gleichen Haushalt geschickt werden. «Hey Siri, sag allen ‹Wir sind spät dran. Lasst uns gehen!›». Beim Empfänger kann man auch direkt darauf antworten. «Intercom» funktioniert nicht nur zwischen HomePods, sondern auch mit dem iPhone, iPad, Apple Watch und dem Auto-Dashboard-System CarPlay. Man kann also eine Nachricht beispielsweise vom einen HomePod aus an andere Geräte oder aus dem Auto heraus an die HomePods zuhause senden. Auf den HomePods werden die Intercom-Nachrichten automatisch abgespielt, auf den persönlichen Geräten erscheint eine Push-Nachricht, über diese die Nachricht abgespielt werden kann.

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Zurück im Video fügt Bob Borchers an, dass nichts was gesagt wird das eigene Haus verlässt, solange man nicht Siri per Touch oder «Hey Siri» aktiviert. Die Anfragen seien nicht mit der persönlichen Apple ID assoziiert und der Nutzer selbst kann auswählen, ob Apple die Anfragen für Optimierungen des Systems abspeichern darf oder nicht. Persönliche Anfragen beim HomePod funktionieren überdies nur, wenn das iPhone zuhause beim Nutzer ist, und jegliche Kommunikation sei stark verschlüsselt, so Borchers weiter.

Den neuen HomePod mini gibts in «Weiss» und «Space Grau». Der Lautsprecher kostet 99 US-Dollar und kann ab dem 6. November vorgestellt werden. Ausgeliefert wird er ab dem 16. November.

Unklar bleibt während der Keynote, in welchen Märkten der HomePod mini verfügbar sein wird. Den grossen HomePod gibts bis dato nur in den USA, UK, Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Mexiko, Spanien, China, Hongkong, Japan, Taiwan und Indien.

5G

Nach einem Kamera-Flug auf die Bühne des «Steve Jobs Theater» ist Tim Cook zurück im Bild. «Now let’s talk about iPhone.» Bevor es aber zu neuen Produkten geht, sinniert der Apple-CEO über die Wichtigkeit des Gerätes, dessen «grandiosen Fähigkeiten» und wie sehr das iPhone unser aller Leben verändert habe.

In jedem Jahrzehnt, so Cook weiter, gebe es eine neue Generation einer Technologie, die einen grundlegenden Wandel bei den Möglichkeiten herbeiführt, die wir mit unserem iPhones haben. Nun sei «die nächste Generation hier». Heute markiere den Start einer «neuen Ära für das iPhone». Heute bringe Apple 5G zum iPhone. Dies sei ein sehr grosser Moment «für alle von uns», so Cook.

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Neue Ära: 5G. (Apple)

5G bringe ein neues Level an Geschwindigkeit für Downloads und Uploads, welches noch bessere Video-Streams, noch responsivere Spiele und Interaktion in Echt-Zeit «und so viel mehr» ermögliche. Mit kürzerer Latenz-Zeiten und weniger Netz-Engpässen sei 5G noch fortschrittlicher.

Für mehr Details über die Verfügbarkeit von 5G spezifisch in den USA holt Tim Cook den Chef des Mobilfunk-Anbieters «Verizon», Hans Vestberg, auf die Bühne. Dieser referiert in der Folge fünf Minuten lang über sein super-schnelles 5G-Ultra-Wideband-Netz in einigen grossen US-Metropolen und wie der Anbieter 5G auch in anderen Teilen des Landes aufschalten wird.

Zurück auf der Bühne und im Bild kündigt Cook an, dass 5G in allen neuen iPhone-Modellen stecken wird. Zuerst vorgestellt wird das aller erste iPhone mit 5G: das iPhone 12.

iPhone 12

Die neue iPhone-Generation verfügt über ein dem iPad Pro und neuen iPad Air bzw. eigentlich ursprünglich dem iPhone 4 bis 5s angelehnten Design mit nicht mehr abgerundeten, sondern geraden Rändern. Das iPhone 12 wird es in mehreren Farben geben, wie ein farbenfrohes Intro-Video zeigt. Durch die Neuerungen beim iPhone 12 führen darf «VP, iPhone Product Marketing» Kaiann Drance. Die Ränder sind aus Aluminium, die Rückseite und natürlich auch die Vorder-Seite sind aus Glas. Das Gerät gibts in den Farben «Schwarz», «Weiss», «Rot» («Product(RED)»), «Grün» und «Blau».

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Das iPhone 12 verfüge über ein gleich-grosses, in der Diagonale 6.1-Zoll messendes Display wie das iPhone 11. Dank dünneren Rändern um das Display konnte die Gerät-Grösse aber markant verkleinert werden. Im Vergleich zum iPhone 11 ist das neue iPhone 12 um 11 Prozent dünner, 15 Prozent kleiner im Volumen und 16 Prozent leichter. All das sei nur dank der besten Display-Technologie möglich gewesen. Eingeführt mit dem iPhone 11 Pro vor einem Jahr, verfügt nun auch das iPhone 12 über Apples eigens entwickeltes OLED-Display «Super Retina XDR». Dieses bietet nicht nur ein massiv höheres Kontrastverhältnis, sondern auch doppelt so viele Pixel wie noch beim iPhone 11. Das Display verfügt auf 6.1-Zoll über 2532 mal 1170 Pixel (= 2.8 Millionen Pixel), was einer Pixeldichte von 460 entspricht. Weiter unterstützt das Display die HDR-Formate «Dolby Vision», «HDR10» und «HLG».

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Das neue iPhone 12 – gezeigt von Kaiann Drance (Apple)

Das Glas des iPhone 11 sei das widerstandsfähigste auf dem Markt, so Drance weiter. Dasjenige des iPhone 12 sei nun aber noch besser. Apples «Materials Engineering»-Team habe zusammen mit dem Glas-Spezialisten «Corning» ein neues Material entwickelt, welches auf den Namen «Ceramic Shield» hört. Dieses Glas sei widerstandsfähiger als jedes andere Smartphone-Glas auf dem Markt. Es biete eine viermal höhere «Drop Performance», was soviel bedeute, wie, wenn das iPhone versehentlich aus der Tasche rutscht, sei die Wahrscheinlichkeit vier Mal höher, dass das «Ceramic Shield»-Glas nicht bricht, als noch beim iPhone 11 – mit dem bisher widerstandsfähigsten Glas.

Ort-Wechsel: In einem der 50 schalltoten Räume «von Weltklasse» bei Apple erklärt «VP, Wireless Technologies and Ecosystems», Arun Mathias, wie beim Mac-Hersteller Technologien wie 5G «anders als bei allen anderen» entwickelt und getestet werden. Die Antennen und Funkkomponenten des iPhone 12 hat Apple allesamt selbst und spezifisch auf das Gerät entwickelt. Es gäbe kein Smartphone, welches so viele 5G-Frequenzbänder unterstütze wie das iPhone 12, so Mathias.

Man habe zudem den gesamten Software-Stack des iPhone analysiert – «von den Apps bis hinunter zur Firmware» – um auch die Software auf die 5G-Geschwindigkeiten zu optimieren. iOS-Frameworks wurden beispielsweise dahingehend optimiert, dass Apps ohne zusätzlichen Energiebedarf die Vorteile von 5G nutzen können. Mit dem «Smart Data»-Modus schaltet das iPhone ausserdem automatisch von 5G zu 4G/LTE, wenn 5G nicht benötigt wird. Damit werde Batterielaufzeit gespart. Sobald die 5G-Geschwindigkeit wieder benötigt wird, beginnt das iPhone wieder die neue Mobilfunk-Generation zu nutzen.

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Arun Mathias in einem von Apples schalltoten Räumen (Apple)

Um 5G rund um den Globus anbieten zu können, hat Apple mit verschiedenen Mobilfunk-Anbietern weltweit zusammengearbeitet. Weiter hat das Unternehmen mit über 100 Providern in über 30 Regionen Netzwerke getestet. Unter idealen Konditionen sollen Spitzen-Geschwindigkeiten bis zu 3.5 Gigabit pro Sekunde möglich sein. Die möglichen 5G-Geschwindigkeiten würden aber natürlich je nach Anbieter und Region unterschiedlich ausfallen. Für den US-Markt unterstützt das iPhone 12 auch «mmWave», die hochfrequente Version von 5G, welche besonders in dicht besiedelten Gebieten und überfüllten Stadien zum Tragen kommt. Dank grösserer Bandbreite ermöglicht es noch höhere Geschwindigkeiten. Gemäss Mathias habe man bis zu 4.0 Gbps messen können.

Zurück im Bild wechselt Kaiann Drance zum Thema «Performance». Der «A13 Bionic» des letztjährigen iPhone 11 sei noch immer der schnellste Smartphone-Chip überhaupt. «Bis jetzt», so Drance. Das «Weltklasse» Silicon-Team von Apple habe einen neuen Chip entwickelt: Den «A14 Bionic».

Der Chip, der auch im vor einem Monat angekündigten und demnächst erhältlichen iPad Air steckt, ist der erste Smartphone-Prozessor, der im 5nm-Verfahren produziert wird. Mehr zum neuen Chip erklärt im «geheimen Chip-Labor» Hope Giles. Die VP aus Apples «Engineering Program Management, Hardware Technologies» führt nochmals die Spezifikationen des Chips vor Augen: Dank dem 5nm-Herstellungsverfahren finden auf dem winzigen Chip 11.8 Milliarden Transistoren Platz. Das sind fast 40 Prozent mehr als noch bei 7nm A13. Apple konnte so beim neuen Chip mehr Funktionen hinzufügen und die Leistungsfähigkeit erhöhen, während man gleichzeitig den Stromverbrauch reduzieren konnte. Die CPU des A14 verfügt über 6 Kerne und ist die schnellste in einem Smartphone überhaupt. Zwei der Kerne sind auf Hochleistung getrimmt, die anderen vier auf Effizienz gepolt. Sie verfügen über eine «Next-Generation Architektur». Konkret, so Giles, sei die CPU des A14 bis zu 50 Prozent schneller als jeder andere Smartphone-Chip.

Ebenfalls Teil des A14 ist eine neue Grafikeinheit mit 4 Kernen. Auch die neue GPU verfügt über eine neue Architektur und über eine verbesserte Memory Compression. Auch hier: Die GPU im A14 sei die schnellste Grafikeinheit «in any Smartphone» – bis zu 50 Prozent schneller als alle anderen Smartphone-Chips.

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Hope Giles referiert in Apples Chip-Lab über den A14 Bionic (Apple)

Mit «signifikanten» architektonischen Änderungen sei die Leistungsfähigkeit der «Neural Engine» im A14 «dramatisch» verbessert worden. Von 8 auf 16 Cores ausgebaut, sei der Chip neu 80 Prozent schneller bei kritischsten ML-Models. Die neue Neural Engine soll pro Sekunde bis zu 11 Billionen Operationen abwickeln können. Und auch die dedizierten ML Accelerations in der CPU seien bis zu 70 Prozent schneller, so Giles.

Wieder zurück in der unterirdischen Eingangshalle des Steve Jobs Theaters überführt Kaiann Drance zum nächsten Thema: Games. Dank der schnelleren Geschwindigkeit und tieferen Latenz von 5G und der eindrücklichen Leistungsfähigkeit des A14 sei das iPhone 12 bestens gerüstet für fortschrittliche Spiele. «Später in diesem Jahr» werde «League of Legends», eines der «besten Spiele aller Zeiten», auf das iPhone kommen, so Drance weiter.

Zeigen durfte das neue Spiel «League of Legends: Wild Rift» und dessen Gameplay auf dem iPhone der «Executive Producer» Michael Chow vom Herstellers «Riot Game» in einem gut zwei-minütigen Einspieler gleich selbst.

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Die neuen Farben des iPhone 12 (Apple)

Natürlich verfügt das neue iPhone 12 auch über ein verbessertes Kamera-System. Dieses besteht aus der bekannten «Ultra-Weitwinkel»-Kamera und einer überarbeiteten «Weitwinkel»-Kamera. Die Ultra-Weitwinkelkamera («0.5x») löst mit 12 Megapixel auf, verfügt über eine Blende mit ƒ/2.4 und einem Objektiv aus 5 Elementen und bietet mit einer Brennweite von 13mm Kleinbild-Äquivalent ein Sichtfeld von 120 Grad. Die neue Weitwinkel-Kamera («1x») löst ebenfalls mit 12 Megapixel auf, verfügt neu aber über eine Blende mit ƒ/1.6 und erstmals einem Objektiv aus 7 Elementen. Die Brennweite der «1x»-Kamera entspricht weiterhin etwa einem Kleinbild-Äquivalent von 26mm. Alle Pixel dieser Kamera sind sogenannte «Focus Pixels» (Apples Bezeichnung für den «Phasenerkennungs-Autofokus» der iPhone-Kamera). Überdies bietet diese Kamera einen optischen Bildstabilisator. Dank der grösseren Blende kann mehr Licht auf den Sensor treffen, womit ein jedes Foto besser wird. Auch das bessere Objektiv trägt zur besseren Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen bei – Drance zufolge beide zusammen konkret eine um 27 Prozent bessere Leistung. Die Managerin zeigte dazu einige Beispielfotos, die mit dem neuen Kamera-System gemacht wurden, und nennt dabei als Teil der «Computational Photography»-Verbesserungen beim iPhone 12 auch «Smart HDR 3». Der «Night Mode» sei zudem neu bei allen drei Kameras verfügbar – also auch bei der Selfie-Kamera.

Die Verbesserung durch die neue Standard-Kamera trägt auch dazu bei, dass die ohnehin schon erstklassige Video-Qualität des iPhone mit dem iPhone 12 noch besser wird, so Drance. Unter anderem sind beim iPhone 12 auch Time-Lapse im Night Mode möglich. Gezeigt wird dazu ein mit dem iPhone 12 gedrehter vierzig-sekündiger Kurzfilm, der eine Hochzeit im nächtlichen Las Vegas zeigt.

Mit dem iPhone 12 habe man auch das «kabellose Aufladen» verbessern wollen, führt Drance weiter aus. Mit einem kurzen Einspieler kehrt eine Produkt-Bezeichnung zurück, die viele Mac-Nutzer schmerzlichst vermisst haben: «MagSafe».

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Neues System rund um induktives Laden: MagSafe (Apple)

Wie Deniz Teoman, VP in Apples «Hardware Systems Engineering»-Team, erklärt, handelt es sich neu bei «MagSafe» nicht mehr um ein magnetisch am Gerät haftendes Strom-Kabel, sondern um eine von Apple entwickeltes neues System rund um induktives Laden. Die neu entwickelten Spulen im iPhone 12 beinhalten Magnete, die für die Positionierung und Effizienz der Spulen optimiert wurden. Das System unterstützte bis zu 15 Watt und umfasse zudem zwei neue Sensoren: einen Single-turn Coil NFC und einen sensitiven Magnetometer. Letzterer erkennt die Stärke eines magnetischen Feldes und kann sofort darauf reagieren, so Teoman. All dies ermögliche es dem iPhone 12, das «kabellose Aufladen» zu optimieren. MagSafe-Zubehör raste so automatisch optimal ausgerichtet auf der Rückseite des iPhone ein. Damit werde ein «komplett neues Ökosystem für MagSafe» ermöglicht. Es wird neue Hüllen für das iPhone 12 geben, die ganz einfach magnetisch am Gerät befestigt werden können. Anderes MagSafe-Zubehör wie «beispielsweise das MagSafe Ladegerät» könne ohne Probleme zusammen mit der MagSafe-Hülle benutzt werden, meint Teoman weiter. Auch gibt es ein Karten-Halter – «MagSafe Wallet» – welchen man auf der Rückseite des iPhone magnetisch befestigen kann. Das iPhone erkennt überdies selbstständig, wenn es im neuen mit einem kleinen Fenster ausgestatteten «Leather Sleeve» steckt und zeigt im Fenster automatisch die Uhr-Zeit an.

Mit dem «MagSafe Duo Charger» zeigt Apple auch eine neue, faltbare Ladematte, auf der gleichzeitig ein iPhone und eine Apple Watch aufgeladen werden können.

Andere Hersteller wie beispielsweise «Belkin» würden bereits an eigenen MagSafe-Zubehör arbeiten.

Das System sei mit bestehenden Qi-Ladematten kompatibel, versichert Teoman.

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Auf dem Dach des «Apple Park»-Hauptgebäudes kommt Apples Umwelt-Chefin Lisa Jackson zu Wort. Sie erklärt wie bereits vor einem Monat nochmals Apples erklärtes Ziel, bis im Jahr 2030 gänzlich «Carbon Neutral» zu werden. Es seien weltweit bereits über 700 Millionen Lightning-Earpods und über 2 Milliarden Netzteile von Apple im Umlauf – plus viele weitere Milliarden Netzteile anderer Hersteller. Um die Kohlenstoffemissionen noch weiter zu reduzieren, werden deshalb diese beiden Sachen nicht mehr zum Lieferumfang der neuen iPhone-Modelle gehören. Seit einem Monat gehört das Netzteil auch bei den neuen Apple-Watch-Modellen nicht mehr zum Lieferumfang.

Ausserdem werden im iPhone 12 erstmals nur noch zu 100 Prozent recycelte Seltenerdelementen in den Magneten verwendet.

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Apples Umwelt-Chefin Lisa Jackson auf dem Dach des Apple Park in Cupertino (Apple)

Diese Schritte zusammen verringern den ökologischen Fussabdruck, den Apple mit seinen Produkten hinterlässt, um 2 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen pro Jahr. Das sei so viel, wie wenn man pro Jahr 450’000 Autos von den Strassen entferne, verbildlicht Jackson.

Wie Kaiann Drance weiter ausführt, liegt den neuen iPhone-Modellen neu ein «USB-C zu Lightning»-Kabel bei. Dieses könne mit jedem standardisierten USB-C-Netzteil oder -Computer-Buchse verwendet werden und ermögliche (dank USB-C) «Fast Charging».

Mit dieser Info beschliesst Drance die Vorstellung des iPhone 12 – scheinbar, denn sie fügt an: «Aber wir wollten all diesen grossen Ankündigungen noch etwas hinzuzufügen, dies aber ‹einwenig anders als sonst›» und läuft, untermalt von der «James Bond Theme», zu einem silbernen Aktenkoffer. Diesen öffnet sie, legt darin einen weiteren, kleineren Aktenkoffer frei, öffnet auch diesen und darin einen weiteren, noch kleineren Aktenkoffer. Darin legt sie ein blaues iPhone frei, nimmt es in die Hände und stellt das Gerät als «iPhone 12 mini» vor.

iPhone 12 mini

Das kleine Gerät verfüge wie sein grosser Bruder über ein «Super Retina XDR»-Display mit 2340 mal 1080 Pixel und 476ppi, 1200 nits Spitzen-Helligkeit und HDR- und Dolby-Vision-Unterstützung, sei aber kleiner und leichter als die 4.7-Zoll-Modelle wie beispielsweise das «iPhone 8», dies aber mit einem grossen 5.4-Zoll Display.

Trotz der kompakten Grösse, weise das iPhone 12 mini die «exakt gleichen Funktionen» wie das iPhone 12 auf. Als Beispiele werden 5G, Super Retina XDR, «Ceramic Shield»-Glas, A14 Bionic, Dual-Camera-System und MagSafe gezeigt. Drance zufolge müssen man sich einfach «für eine der beiden grandiosen Grössen entscheiden». Tatsächlich sei das iPhone 12 mini das kleinste, dünnste und leichteste 5G-fähige Smartphone der Welt. Dank dem grossen Display und der kompakten Grösse «glauben wir, wird dies ein unglaublich beliebtes iPhone».

Als Zusammenfassung für die beiden neuen iPhone-12-Modelle wird ein zwei-einhalb minütiges Product-Video eingespielt. Drance nennt dann zum Abschluss noch die Preise der beiden iPhone-Grössen: Das iPhone 12 mini wird in den USA ab 699 US-Dollar und das iPhone 12 ab 799 US-Dollar verfügbar sein.

«Meet iPhone 12» (Apple)

Nach einem kurzen Unterbrecher mit weiteren Impressionen vom Apple-Park-Gelände kündet Tim Cook in der oberirdischen Eingangshalle des Steve Jobs Theater an, dass das iPhone 12 und das iPhone 12 mini «nur die eine Hälfte der heutigen Geschichte rund um iPhones» sei. Mit der Pro-Linie wolle Apple noch weiter gehen. Für Details zu den neuen «iPhone 12 Pro» und «iPhone 12 Pro Max» übergibt Cook das Wort an Greg Joswiak, kurz «Joz», Apples neuem Marketing-Chef.

Schweizer Preise

iPhone 12 mini mit 64 GB wird 779.– Schweizer Franken, mit 128 GB CHF 839.– und mit 256 GB 959 Franken kosten. Das iPhone 12 kostet mit 64 GB 879 Franken, mit 128 GB CHF 939.– respektive mit 256 GB 1059 Franken.

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Das iPhone 12 mini und das iPhone 12 (Apple)

iPhone 12 Pro

Das neue «iPhone 12 Pro» sei für diejenigen Nutzer entwickelt worden, die das absolut Beste aus ihrem iPhone herausholen wollen, leitet Joz ein. Mit diesen Modellen bringe man das neue Design mit hochwertigen Materialien «noch weiter». Die Ränder des iPhone 12 Pro bestehen aus Edelstahl «in chirurgischer Qualität» und einem «präzisions-gefrästem» Glas auf der Rückseite. Die neuen Modelle gebe es in vier neuen Finishes: «Silber», «Graphite», «Gold» und «Pacific Blue». Sie seien mit einem fortschrittlichen PVD-Prozess gefertigt, die einen «spektakulären Glanz» bieten, so Joz weiter. Das neue Gold verwende ein Hochleistungsmagnetron-Beschichtungsverfahren, das dem Edelstahl ein «atemberaubendes Glanzgold-Finish» verleihe.

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Alle Pro-Modelle sind wie das iPhone 12 und das iPhone 12 mini mit dem widerstandsfähigen «Ceramic Shield»-Glas ausgerüstet. Zudem bieten die Pro-Modelle eine «Best-in-Class» Wasser- und Staub-Resistenz mit der Bewertung «IP68» (wie schon das iPhone 11), aber neu für bis zu 6 Meter während 30 Minuten.

Das Pro-Modell verfügt neu über ein 6.1-Zoll-Display (bisher 5.8-Zoll) und das «Pro Max» über ein 6.7-Zoll Display (bisher 6.5-Zoll). Dies, während der Formfaktor der Geräte «beinahe» identisch blieb, so Joz.

Das iPhone 12 Pro Max bietet mit 2778 mal 1284 Pixel die höchste Auflösung bisher in einem iPhone. Auf 6.7 Zoll entspricht das 458 ppi.

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Joz zeigt das iPhone 12 Pro (Apple)

Der neue Bildsignalprozessor («Image Signal Processor», kurz ISP) erlaubt zusammen mit der CPU, der GPU und anderen Bestandteilen des A14 neue Möglichkeiten im Bereich computer-gestützte Fotografie, die mit traditionellen Kameras «schlicht nicht möglich seien», meint Joz. Als Beispiel nennt Joz das mit iOS 13.2 letzten Herbst eingeführte «Deep Fusion», welches unter anderem mithilfe maschinellem Lernen in der Neural Engine Fotografien Pixel-für-Pixel analysiert und optimiert für «unerreichte Details, Texturen und minimalem Rauschen». Deep Fusion nutze dafür alle Rechen-Einheiten des A14 Bionic. «Der Kamera-Sensor nimmt mehrere Bilder auf, die vom ISP verarbeitet werden. Die CPU berechnet die Ausrichtung der Frames. Die GPU vor-verarbeitet die Bilder, bevor sie durch die Neural Engine gejagt werden. Und dann gibt es noch eine zusätzliche Nachbearbeitung in der GPU.» Der A14 Bionic erlaube es bei den iPhone-12-Pro-Modellen, «Deep Fusion» bei allen vier Kameras des Gerätes verfügbar zu machen.

Das Triple-Camera-System auf der Rückseite des iPhone 12 Pro erhält neben den bekannten Weitwinkel- («0.5x») und Tele-Kameras («2x») ebenfalls die überarbeitete Weitwinkel-Kamera des iPhone 12 und iPhone 12 mini.

Beim iPhone 12 Pro Max konnte Apple «dank mehr Platz» auch das Kamera-System noch weiter verbessern. Dafür übergab Joz das Wort an Andrew Fernandes, einem Manager aus Apples «Camera Systems Engineering»-Team. Die Tele-Kamera beim iPhone 12 Pro Max bietet eine Brennweite von 65mm Kleinbild-Äquivalent, was noch optimaler für klassische Portraits ist. Zur Standard-Kamera entspricht der Zoomfaktor so «2.5x». Das Objektiv besteht aus sechs Elementen und die Blende öffnet mit ƒ/2.2. Die Kamera verfügt über einen optischen Bildstabilisator und über «Focus Pixels» – Apple spricht hier jedoch nicht von 100% Focus Pixels, wie bei der Standard-Kamera («1x»).

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Zeigt die Kamera-Neuerungen des iPhone 12 Pro: Andrew Fernandes (Apple)

Eben diese Standard-Kamera verfügt beim iPhone 12 Pro Max neben 100% Focus Pixels über eine grössere ƒ/1.6-Blende, über einen um 47 Prozent grösseren Sensor mit 1.7 μm grossen Pixeln und einem neuen System zur optischen Bild-Stabilisierung. Dieses «komplett neue System» baut auf dem High-End-DSLR-Ansatz «Sensor-Shift» auf. Statt auf das schwerere Objektiv wird dabei die Stabilisation in X- und Y-Achse auf den Sensor angewandt. Damit sollen sowohl Bewegungen einer Hand wie auch Vibrationen eines Autos ausgeglichen werden können. Die IOS der Weitwinkel-Kameras aller neuer iPhone-Modelle können ausserdem 5000 Micro-Anpassungen pro Sekunde ausführen, fügt Fernandes an. Das sei fünf Mal mehr als noch bei den letztjährigen Modellen. Bei schlechten Lichtverhältnissen können neu aus der Hand bis zu zwei Sekunden lange Aufnahmen stabilisiert werden.

Senior Manager Alok Deshpande übernahm von Fernandes und zeigte eine weitere Neuerung, die vor allem für Pro-Nutzer interessant sein soll. «Apple ProRAW» soll «später im Jahr» über die Kamera-App auf den neuen iPhone 12 Pro verfügbar gemacht werden und sei im Grunde genommen eine Zusammenführung von «Computational Photography»-Algorithmen in einem RAW-Format. Eigenschaften wie Schärfe, Weissabgleich, Tone-Mapping, Channel-Mixer und Highlights können dynamisch angepasst werden, statt dass sie «eingebrannt» im Foto seien. Damit erhalten Nutzer «die volle kreative Kontrolle über Farbe, Detail und Dynamikumfang».

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Alok Deshpande anlässlich der Special-Event-Keynote (Apple)

Zurück im Bild zeigte Joz einige weitere Beispiel-Fotos aus dem Kamera-System des iPhone 12 Pro und iPhone 12 Pro Max, bevor er zum Thema «Video» wechselte. Jahr für Jahr, so Joz, biete das iPhone die höchste Video-Qualität aller Smartphones. Professionelle Filmemacher nutzen iPhones mittlerweile für das Filmen von Fernsehsendungen, Nachrichten-Sendungen und sogar Filmen. Mit dem iPhone 12 Pro könne man nun erstmals auch Videos mit HDR aufzeichnen – konkret in 10-bit. Damit können über 700 Millionen Farben aufgezeichnet werden, 60 mal mehr als bisher, so Joz. Möglich macht das der leistungsfähige «A14 Bionic»-Chip. Das iPhone 12 Pro sei ausserdem das erste Gerät, welches direkt über die Fotos-App Filme in «Dolby Vision» bearbeiten könne.

Der drei Mal mit einem Oscar ausgezeichnete Kameramann Emmanuel Lubezki (2014 für «Gravity», 2015 für «Birdman or (The Unexpected Virtue of Ignorance» und 2016 für «The Revenant») hat mit dem iPhone 12 Pro einen Kurzfilm gedreht. Diesen einminütigen Film spielte Joz ab, um die neuen Dolby-Vision-Fähigkeiten des iPhone 12 Pro zu demonstrieren.

«Das iPhone sei das erste und einzige Gerät, welches einen befähigt, Videos in Dolby Vision aufzuzeichnen, zu editieren, anzuschauen und zu teilen», fasst Joz stolz zusammen.

Francesca Sweet, eine Product-Line-Managerin für das iPhone, durfte dann noch kurz auf den neuen «LiDAR»-3D-Scanner in den neuen iPhone-12-Pro-Modellen eingehen. Sweets Ausführungen fielen etwas kürzer aus, was wohl daran liegt, dass das im Frühling eingeführte iPad Pro bereits über den Scanner verfügt – die Technologie dürfte einigen also schon bekannt sein. Beim neuen Scanner, der im Kamera-Modul auf der Rückseite des Gerätes integriert ist, handelt es sich um eine Laser-basierte, dem Radar verwandte Methode zur optischen Abstandsmessung. Der Sensor schickt ein Gitternetz von pulsierenden Laserstrahlen aus und berechnet dann, wie lange es dauert, bis die Lichter von Objekten reflektiert wieder zurückkommen. So ergibt sich eine dreidimensionale Punkte-Wolke, mit welcher ersichtlich wird, wie weit Objekte der Umgebung vom Gerät entfernt sind.

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LiDAR im neuen iPhone 12 Pro gezeigt von Francesca Sweet (Apple)

Im iPhone 12 Pro kann die Technologie wie beim iPad Pro auch von Dritt-Apps genutzt werden. Apple selbst nutzt die «Fähigkeit dank LiDAR im Dunkeln zu sehen» beispielsweise bei schlechten Lichtverhältnissen für die Verbesserung des Autofokus. Mithilfe LiDAR soll die Genauigkeit des Fokus verbessert und die Verschlusszeit in diesen Begebenheiten reduziert werden können. Der Autofokus soll bei schlechten Lichtverhältnissen dank LiDAR bis zu sechs mal schneller arbeiten. Das soll sowohl beim Fotografieren wie auch beim Filmen funktionieren.

Nach einigen weiteren Ausführungen zu den Vorteilen von 5G wurde noch ein fast zwei-einhalb minütiges Produkt-Video zu den iPhone-12-Pro-Modellen eingespielt.

«This is iPhone 12 Pro» (Apple)

Zum Abschluss der iPhone-Neuheiten blieb Joz nur noch die Bekanntgabe der Preise und Verfügbarkeit der neuen Geräte anzukündigen. «Sogar mit all diesen Neuerungen» werden die neuen Modelle zum gleichen Preis zu haben sein, wie deren Vorgänger, so Joz. Das iPhone 12 Pro mit neu mindestens 128 GB Speicherplatz ab 999 US-Dollar und das iPhone 12 Pro Max ab 1099 US-Dollar.

Schweizer Preise

iPhone 12 Pro mit 128 GB wird 1120.– Schweizer Franken, mit 256 GB CHF 1249.– und mit 512 GB 1489 Franken kosten. Das iPhone 12 Pro Max kostet mit 128 GB 1229 Franken, mit 256 GB CHF 1349.– respektive mit 512 GB 1589 Franken.

Das iPhone 12 und das iPhone 12 Pro können ab dem 16. Oktober vorbestellt werden und kommen am 23. Oktober in den Handel. Das iPhone 12 mini und das iPhone 12 Pro Max werden ab dem 6. November vorbestellt werden können und kommen dann am 13. November in den Handel.

Weiterhin im Sortiment von Apple bleibt das iPhone SE (ab 399$), das iPhone XR (ab 499$) und das iPhone 11 (ab 599$).

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Die neuen iPhone 12 Pro und iPhone 12 Pro Max in Gold (Apple)

Zurück im Bild fasste Tim Cook die Neuerungen des Tages nochmals zusammen – HomePod mini, iPhone 12, iPhone 12 mini, iPhone 12 Pro und iPhone 12 Pro Max.

Der Apple-CEO schloss den Event mit: «Bei Apple setzen wir den Nutzer in den Mittelpunkt von allem, was wir tun. Es bedeutet uns so viel, Produkte zu erschaffen, die das Leben der Menschen verändern. Produkte, die die Dinge einfacher, leichter und angenehmer machen. Und wir könnten nicht stolzer auf diese Produkte und die grossartigen Teams sein, die das alles möglich gemacht haben.»

Aufzeichnung der Special-Event-Keynote (Apple)
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1 Kommentar

Kommentar von urninäbeli

Ob wohl Homepod mini offiziell in die Schweiz kommt? Sie ist in der CH Apple Store (noch?) nicht drin. Und dann würd’ mich ja wundern ob die irgendwann man schweizer Radiosender wird abspielen können (direkt über Siri), wie es in anderen Ländern ja seit längerem Möglich ist. Ich bin mit der Homepod sonst sehr zufrieden, einzelne Beats 1 Sender sind auch wirklich cool.

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